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#1 |
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.389
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He, echt spannend!
Freu mich schon auf den Gipfel... ![]()
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#2 |
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: OBB
Beiträge: 6.866
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Wieder schöne Impressionen von einer tollen Tour. Seid ihr eigentlich jedes Wochenende unterwegs?
Wir sind ab heute Nachmittag bis Sonntag auf der Seiser Alm. Allerdings steht Wellness im Vordergrund. ![]() |
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#3 | |
Themenersteller
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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Tja Toni, da erwarte mal nicht zuviel....
Zitat:
Für die Wanderung zum Hochvogel haben wir extra das We gemieden, um dem Remmidemmi zu entgehen. Wir waren Mittwoch/Donnerstag dort. Das ist doch völlig ok. Wieviel Höhenmeter? ![]() Im Ernst - Seiser Alm. Mal eben über's We nach Südtirol... ![]()
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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#4 | ||
Themenersteller
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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Vom Umdrehen (und scheitern?) Teil 2
Am zweiten Tag war es also so weit. Unser "großes Abenteuer" stand an. Der Gipfel des Hochvogel, den es so vielleicht nicht mehr lange gibt.
Unser heutige Tour (komlpett). Wie ihr am aufgezeichneten GPX Pfad (rot) erkennen könnt, haben wir den Gipfel nicht erreicht. ![]() → Bild in der Galerie Der blaue Pfeil markiert unseren Startpunkt, das Prinz-Luitpold-Haus. Wir hatten geplant die nächste Nacht nochmal in der Hütte zu verbringen. Das sollte uns erstens den zeitlichen Druck aus dem Nacken nehmen und zweitens brauchen wir nicht soviel Gepäck mit uns schleppen. Bei angedachten 6-7 Stunden hätte uns ein Start um 9 oder 10 Uhr locker gereicht. Aufgrund der hohen Temperatur starten wir aber etwas früher, um 7. ![]() → Bild in der Galerie Zwei Rückblicke auf die Hütte (Prinz-Luitpold-haus)
Erstmal geht es ganz angenehm den Berg hoch. ![]() → Bild in der Galerie Kleine -sehr leichte- Kletterstellen ![]() → Bild in der Galerie Ich glaube, streng genommen, gilt das schon als Grad I., aber es ist wirklich einfach und kurz (ein paar Meter nach oben). Unser 1. Fehler: Wir entscheiden uns für die Route über die Balkenscharte. Also links. Der sog. Normalweg auf den Hochvogel ![]() → Bild in der Galerie Kurz nach 8 sind wir auf der Balkenscharte. Liegt auf 2.150 Meter. Etwas über dreihundert Höhenmeter liegen jetzt hinter uns. Es ist kurz nach acht. Und schon recht heiß für die Uhrzeit und für die Höhe. ![]() → Bild in der Galerie Blick in die Alpen ![]() → Bild in der Galerie Wir gehen durch ein nettes Törle, ![]() → Bild in der Galerie gehen noch ein wenig diese sehr gut versicherte Passage hoch ![]() → Bild in der Galerie und dann das: ![]() → Bild in der Galerie Auch bekannt als "Kalter Winkel". "Im Frühsommer können hier noch Grödel oder Steigeisen nötig sein", hieß es. Im FRÜHSommer! Wir haben aber den 25.07. und es ist seit Tagen heiß und es war auch die Wochen vorher nicht kalt und gab auch kein Schnee. Links oberhalb des Schneefeldes ist der Hochvogel. Also der, der fast an die obere Bildkante stößt. ![]() → Bild in der Galerie Das Schneefeld ist sehr steil und sehr groß. Die Route verläuft mitten drüber. Man kann die Spuren erkennen und auch die zwei Wanderer vor uns, die gerade das kleine freie Feld im Schnee erreicht haben. ![]() → Bild in der Galerie Sie unterscheiden sich in drei wesentlichen Dingen von uns. Sie haben - Steigeisen - Helme - Ein Seil ![]() → Bild in der Galerie Wir bleiben stehen. Es gibt keine lange Diskussion, denn wir sind uns schnell einig. Ohne Ausrüstung ist uns das zu gefährlich. Auch weil wir den Weg evtl. wieder runter müssen, falls uns der alternative Abstieg über die Kreuzspitze zu schwer wäre. Für alle mit wenig alpiner Erfahrung: So ein Schneefeld im Sommer ist nicht mit Schneeflöcken am Weihnachten zu vergleichen. Der Schnee ist Monate alt, etliche Male gefroren und wieder getaut. Die aktuell hohen Temperaturen machen ihn eher zu einer Masse, die man sich wie viel Kies, der mit Pritt-Stift locker verklebt ist, vorstellen kann. Oben drauf nass, also schön schmierig und glitschig. Ruck zuck ist man da abgerutscht. Und wenn man auf einem Hang mit einer Neigung von >30 erstmal rutscht, gibt es kaum ein Halten. Ist mir vor ein paar Jahren passiert. Auf einen Abgrund zu. Vergesse ich nicht so schnell. Schweren Herzens und mit viel inneren Widerwillen entscheiden wir uns umzukehren. Immer wieder vom Gedanken begleitet, dass es vielleicht doch gehen könnte Wir gehen also über die Balkenscharte zurück zur Hütte. ![]() → Bild in der Galerie Nochmal ein Bild von den beeindruckenden Felsformationen: ![]() → Bild in der Galerie Und nochmal das Nebelhorn. Mit vollem Zoom der RX10 III. 7km Luftlinie. ![]() → Bild in der Galerie Wir kommen an der Hütte an und entscheiden uns bereits heute schon abzusteigen. Die Hüttenwirte sind so nett und verzichten auf das komplette Übernachtungsgeld (Sie behalten nur die 2x10 EUR, die üblich sind, wenn man reserviert, aber nicht kommt.) ![]() → Bild in der Galerie Auf dem Rückweg haben wir überraschenderweise doch noch einen Blick auf den Hochvogel, den wir beim Aufstieg am Vortag übersehen haben. Es ist der Gipfel im Hintergrund. Mit Gipfelkreuz und Menschen. ![]() → Bild in der Galerie Und jetzt? Wir sind umgedreht. Mussten wir das wirklich? Wissen wir nicht, werden wir auch nie erfahren. Macht es uns was aus? Ja klar. Wir hatten uns lange auf die Tour gefreut. Wir extra drei Tage dafür Zeit genommen. Und es ist unser Lieblingsgipfel. Bereuen wir es? Nein. Umdrehen war die richtige und vernünftige Entscheidung. Wir empfinden das nicht als aufgeben oder scheitern. Der Hochvogel bleibt weiterhin Ziel für uns. Dieses Jahr wird es wohl nichts mehr. Aber 2020. Und mit etwas Glück ist der Winter nicht so schneereich, oder/und wir gehen noch später. Auf jeden Fall aber werden wir Steigeisen im Gepäck haben.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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#5 |
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: OBB
Beiträge: 6.866
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Toller Bericht Joachim. Packend zu lesen, auch weil ich eure Entscheidung gut nachvollziehen kann.
Eine Tour aus gutem Grund abzubrechen ist nie ein Scheitern. Es ist eine rationale Entscheidung und lieber einmal zu oft als zu wenig. Bei so mancher Skitour wurde ich schon als übervorsichtig bezeichnet, aber das hat mir nie etwas ausgemacht. Der Gipfel läuft ja nicht weg. ![]() |
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#6 |
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.389
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Schade, dass ihr den Gipfel nicht erreichen konntet!
![]() Aber es war sicher die richtige Entscheidung. Ich habe auch schon einige Male kurz vor dem Gipfel umgedreht, weil mir die Situation zu gefährlich war. Seitdem wir Steigeisen haben, sind solche Schneefelder ein Genuss. Die (geringe) Investition lohnt sich und schwer sind die Dinger auch nicht. Nur blöd zu verstauen.
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#7 |
Registriert seit: 09.04.2017
Ort: LU, CH
Beiträge: 2.861
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Hoi Joachim,
kann mich nur meinen Vorrednern anschließen, toller und spannender Bericht. Eine Frage ging mir gleich beim Anblick des Umkehrgrundes durch den Kopf: Haben die Hüttenwirte das nicht gewusst? Ich würde doch jeden den ich da umsorge, antreffe, Unterkunft anbiete, sowas mitteilen. Eure Entscheidung ist richtig gewesen. Mir wurde diese Mal übermütiger Weise abgenommen und ich bin dann in einem Dämmerzustand eine Stunde am Gipfelgrat des Kilimanjaro entlang gewackelt, bis mein Geist den Körper wieder eingeholt hatte. Keine schöne Erfahrung (diese Stunde, der Rest schon). Viel Glück beim nächsten Mal und dann vielleicht mit Steigeisen oder vorheriger Info über die Bedingungen. |
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#8 | |
Registriert seit: 15.01.2008
Ort: Freistaat Sachsen
Beiträge: 5.052
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Hallo Joachim,
Zitat:
Meine Entscheidung würde in dieser Situation genau so aussehen. Ich / Wir sind in den Bergen auch schon unzählige male umgekehrt, da wir glücklicherweise nicht an Selbstüberschätzung leiden. In den 14 Tagen in denen wir in unserem Lieblingswandergebiet sind, kommen beinahe immer ein bis drei Wanderer oder Bergsteiger ums leben, wobei die Bergsteiger eindeutig in der Unterzahl sind. Bergsteiger kennen das Umkehren ohne den Gipfel erreicht zu haben, Wanderer tun sich da wesentlich schwerer. Viele können die Gefahren durch Wetter, Selbstüberforderung, schlechte Vorbereitung, Zeitdruck nicht richtig einschätzen. Für mich gehören solche Berichte dazu, damit weniger Erfahrene sehen, daß es kein Scheitern ist, sondern einfach die richtige Entscheidung. Alle Wanderungen die ich / wir mal abgebrochen haben sind wir meistens das Jahr drauf ohne Probleme gegangen. Gruß André, der dieses Jahr die Berge auch noch mal sieht ...
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Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren (Benjamin Franklin) |
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#9 |
Themenersteller
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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Vielen Dank für eure Zustimmung! Es war wirklich interessant eure Meinungen/Auffassungen dazu zu lesen.
Ein Hüttenwirt hat uns mal mit auf den Weg gegeben: "...und denkt dran': die Mutigen kehren um". Es ging damals um eine Tour, bei der unklar war, wie Schneesituation ist. Eine Woche zuvor war die von uns geplante Tour nicht möglich. In den letzten Tagen aber, hatte der Wirt andere Aussagen gehört. Das ist aber nicht immer einfach, eine solche Aussage richtig einzuschätzen und auf alle Bergsteiger gleich zu übertragen. Auf jeden Fall ist das seitdem unser Leitspruch in den Bergen.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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#10 |
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
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Den Spruch mit den Mutigen, hab ich auch schon mal gehört. In diesem Fall, sind die Mutigen auch die Klugen. Ich werd nie verstehen, wie man sein Leben und seine Gesundheit, für irgendwelche Risiken, quasi just for fun, aufs Spiel setzen kann. Es gibt soviele Leute die Tag für Tag um Gesundheit und Leben kämpfen, da hab ich für alles andere wirklich null Verständnis. Umzudrehen, wenn die Situation es erfordert, ist eine kluge und vernünftige Entscheidung.
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Gruß Guido A-Mount lebt! Es kommt anders wenn man denkt. |
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