[pavlov991]

Hallo Bernhard,

ich bin kein Fotoprofi, die tolle A77 II besitze ich erst seit etwas mehr als 1 Monat. Mit Fotografie habe ich bis dahin auch nicht wirklich was zutun gehabt, deshalb um etwas zu empfehlen, bin ich viel zu "jung" . Aber ich kann darüber berichten, wie ich mit der A77 II fotografiert habe, denn ich habe mir DIESE Kamera gekauft, weil ich sie beim Fussball-Fotografieren einsetzen wollte. Bislang konnte ich leider nur 4 Spiele (draußen) aufnehmen, da in den letzten 2 Wochen "meine" Mannschaft Freitags (19 Uhr Anpfiff) spielte und bei der im Amateurbereich üblichen Flutlichtqualität macht das Fotografieren kein Spaß, obwohl gehen tut es schon - siehe unten...

Zitat von Ecce

Klar, aber Fußball ist darin nicht beschrieben.
Die Anforderungen beim Fußball sind schwer zu beschreiben.
Darum suche ich ja Leute, die hier Erfahrungen haben.

Fussball ist dort beim Fall 1 beschrieben:

Vergleichbare Einstellungen können beispielsweise für die folgenden Szenen/Motive verwendet werden:
Fußball

Da ich aktuell (noch) kein Telezoom-Objektiv besitze, fotografiere ich mit Sony 16-50 SSM. Später wird noch höchstwahrscheinlich ein Tamron 70-300 USD (so wie bei Dir ) gekauft. Ich fotografiere aus der Hand, später wird vielleicht ein Einbeinstativ geholt. Wie ist Deine Erfahrung mit 300mm Brennweite ohne Stativ beim Fussball - geht es gut, bei guten und schlechten Lichtverhältnissen?

Als ich die Kamera zum ersten Einsatz mitgenommen habe, habe ich das Programm "12 Bilder/Sek" eingestellt. Der Anpfiff war am 12.09.2016 um 18:30, die Sonne war noch da, aber stand schon ziemlich tief. Fotografiert habe ich über beide Hälfte durch, in der zweiten Hälfte wurde Flutlich eingeschaltet. Alle Einstellungen standen auf "Auto".

• Fokussiermodus: AF-C
• Fokusfeld: Breit
• AF-Verfolg. Dauer: 3
• AF-Speed: Schnell
• Lächel-/Ges.-Erk: aus
• Priorität: Ausgew. Gewicht
• AF-Einstellbereich: nicht eingestellt (kein Wunder bei max. 50mm Brennweite )
• Steady-Shot: ein

Die Kamera hat folgende Werte eingestellt:

• Verschlußzeit: 1/1000. Bei Flutlicht: 1/100
• Seriengeschwindigkeit: High
• Blende: 3,5
• ISO: über das ganze Spiel variierte von 150 bis 3200 (Flutlich)

Ich muss sagen, der Ausschuss war ziemlich groß. Fokus saß öfters nicht (Fokusfeld: Breit und ohne Verriegelung)... Wobei ich verdächtige hier nicht die Kamera, sondern die Fähigkeiten des Fotografen die Kamera richtig einzustellen. Habe da aus der fehlenden Erfahrung über 500 Bilder (JPEG) geschoßen


→ Bild in der Galerie

Das 2. Spiel fand am um 16:30 statt, es war aber sehr bewölkt. Ich bin mir da nicht mehr sehr sicher, aber ich glaube, ich habe den Moduswahlknopf die meiste Zeit auf "12 Bilder/Sek" gehabt, bis ich dann, wenn es schon sehr dunkel war auf "S" (Verschlusspriorität) umgestellt habe. Den Weißabgleich habe ich auf "Bewölkt" eingestellt.
Beim Programm "12 Bilder/Sek" hat die Kamera die Bilder mit 1/1000 Verschlußzeit geschoßen. ISO (Auto) variierte sich zwischen 100 und 1000. Mit ISO 100 war nur ein Bild geschoßen, wobei bei der anschließenden Analyse der Bilder am PC fiel mir dieses Bild im Vergleich zu den anderen nicht so sehr unterbelichtet. Aber man muss sagen, es war schon ziemlich dunkel am Tag und dementsprechend auch die Bilder sind der Belichtung entsprechend etwas dunkel.
Im Programm "S" (Verschlusspriorität) habe ich die Belichtungszeit auf 1/500 gestellt. Die ISO (Auto)variierte sich zwischen 400 und 2500 (um 18:06). Blendenzahl hat die Kamera die meiste Zeit auf 2,8 gehabt, wobei ein Paar Bilder wurden mit 4,0 gemacht.

Alle Einstellungen standen auf "Auto" bis auf Weißabgleich "Bewölkt":

• Fokussiermodus: AF-S (fälschlicherweise)
• Fokusfeld: Breit - ist bestimmt der Grund für viele Fotos, wo das Hauptmotiv unscharf ist
• AF-Verfolg. Dauer: 3
• AF-Speed: Schnell
• Seriengeschwindigkeit: High
• Lächel-/Ges.-Erk: aus
• Priorität: Ausgew. Gewicht
• AF-Einstellbereich: nicht eingestellt
• Steady-Shot: ein

→ Bild in der Galerie

Das 3. Spiel wurde am sonnigen Tag um 11 Uhr angepfiffen. Das Moudswahlrad habe ich auf "A" (Blendenpriorität) gestellt. Alle Einstellungen standen auf "Auto" bis auf Weißabgleich "Hell":

• Fokussiermodus: AF-C
• Fokusfeld: "Breit" und "AF-Verriegelung - Erweit. Flexible Spot"
• AF-Verfolg. Dauer: 3
• AF-Speed: Schnell
• Seriengeschwindigkeit: High und Low (um Speicherplatz zu sparen)
• Lächel-/Ges.-Erk: aus
• Priorität: Ausgew. Gewicht
• AF-Einstellbereich: nicht eingestellt
• Steady-Shot: ein

Ich weiß nicht, ob es an den besseren Lichtverhältnissen, oder an "AF-Verriegelung - Erweit. Flexible Spot" liegt, aber es wurden mehr brauchbare Bilder geschoßen als bei den 2 vorherigen Spielen. Wobei einige waren trotzdem nicht scharf, weil der Fokuspunkt nicht richtig gesetzt wurde. Habe diese Funktion nicht immer richtig benutzt.

→ Bild in der Galerie
Das obere Foto wurde mit Verschlußzeit 1/1250 geschoßen.

Die Verschlußzeit (Auto) variierte sich zwischen 320 (beim Aufwärmen im Schatten) und 1600, die ISO-Zahl lag alle 90 Min. lang bei 100.

Der Anpfiff zum 4. Spiel war um 18:30. Dazu war es auch ziemlich bewölkt. Nichtsdestotrotz habe ich die Kamera mitgenommen und in der 1. Halbzeit teilweise im "S"-Modus und im "Sport"-Programm (Szenenwahlprogramm) fotografiert. In der zweiten Halbzeit habe ich im "M"-Modus (manuell) fotografiert.

• Fokussiermodus: AF-C
• Fokusfeld: "Breit" und "AF-Verriegelung - Erweit. Flexible Spot"
• AF-Verfolg. Dauer: 3
• AF-Speed: Schnell
• Seriengeschwindigkeit: Low
• Lächel-/Ges.-Erk: aus
• Priorität: Ausgew. Gewicht
• AF-Einstellbereich: nicht eingestellt
• Steady-Shot: ein

Im "S"-Modus habe ich die Verschlußzeit auf 1/640 eingestellt, die ISO-Zahl wurde von der Kamera zwischen 800 und 1600 variiert.
Im "Sport"-Programm bestimmte die Kamera alle Einstellungen:

• Verschlußzeit: 1/800 - 1/1000
• ISO: 800 - 3200

Ab dem Ende der 1. Halbzeit und in der gesamten 2. Halbzeit habe ich dann im "M"-Modus fotografiert. Das Spiel lief unter dem Flutlicht, gute Bildqualität kann man da nicht erwarten. Wobei die Bilder sind wider erwarten noch brauchbar. Folgende Kombinationen habe ich benutzt:

• Verschlußzeit: 1/1000; ISO: 3200
• Verschlußzeit: 1/500; ISO: 1600
• Verschlußzeit: 1/250; ISO: 1600

[Ecce]

Danke Pavlov (richtig?),

die Art zu beschreiben, was Du gemacht hast hilft sehr beim Erkennen von Fehlern und zeigt welche Einstellung in welcher Situation von Vorteil ist.

Hab leider gerade viel Arbeit, aber am Wochenende werde ich mich genauer mit deinem Beitrag auseinandersetzen.

Gruß
Bernhard

[HelloWorld]

Ich versuche mal meine Erfahrungen zuteilen - hauptsächlich bin ich beim Eishockey unterwegs. Vom American Football kenne ich aber die Lichtverhältnisse vom Fussball.
Die Einstellungen die hier genannt wurde kann ich so unterstreichen.
Verschlusszeit würde ich mich immer bei 1/1000 orientieren, wenn es um die schnelle Action geht. Wobei eine kleine Blendenzahl (2.8) ungeheuer hilfreich ist. Lass den ISO ruhig hochschnellen, besser verrauscht als unscharf (z.B. durch Bewegungsunschärfe). Bei meiner 77ii bin ich bis 3200 sehr zu frieden, 4000 nehme ich Notfalls auch noch.

Für die korrekten Einstellungen würde ich unbedingt früh genug vor Ort sein und das Einwärmen der Sportler selbst zum Warm machen gebrauchen.
Blendenpriorität eignet sich am besten zum üben. Stell' die Blende fix ein und lass für den Beginn den Rest die Kamera machen. Betrachte deine Bilder und die Einstellungen dazu, welche dir gefallen und welche nicht. Danach kannst du beginnen, diese in den M-Modus zu übertragen. Den ISO Wert müsste natürlich erhöht werden, bis die entsprechende Verschlusszeit erreicht wird.
Das Wetter muss man einfach stetig im Auge behalten und die Einstellungen dann entsprechend anpassen. RAW-Format ist natürlich auch sehr hilfreich, die Nachbearbeitung erhöht sich aber deutlich.

Für Sportbilder würde ich eigentlich den (erweiterten) flexiblen Spot empfehlen. Braucht Übung, aber schlussendlich erzielt man meiner Meinung nach schlussendlich am wenigsten Ausschuss. Alle Fokusfelder würde ich auch nicht anzeigen lassen, damit man das Fokusfeld schneller wechseln kann.

Zitat von pavlov991

Hallo Bernhard,

Da ich aktuell (noch) kein Telezoom-Objektiv besitze, fotografiere ich mit Sony 16-50 SSM. Später wird noch höchstwahrscheinlich ein Tamron 70-300 USD (so wie bei Dir ) gekauft. Ich fotografiere aus der Hand, später wird vielleicht ein Einbeinstativ geholt. Wie ist Deine Erfahrung mit 300mm Brennweite ohne Stativ beim Fussball - geht es gut, bei guten und schlechten Lichtverhältnissen?

Ich muss sagen, der Ausschuss war ziemlich groß. Fokus saß öfters nicht (Fokusfeld: Breit und ohne Verriegelung)... Wobei ich verdächtige hier nicht die Kamera, sondern die Fähigkeiten des Fotografen die Kamera richtig einzustellen. Habe da aus der fehlenden Erfahrung über 500 Bilder (JPEG) geschoßen

Mit dem 16-50 würde ich die Seitenlinie meiden und mich für eine Grundlinie entscheiden oder sogar direkt hinters Tor. Bei dieser kurzen Brennweite läuft das Spiel an der Seitenlinie an dir vorbei. Die Grundlinie oder auf der Höhe des Strafraums würde ich sowieso immer der Spielmitte vorziehen.
Ein längere Brennweite ist einfach notwendig beim Fussball, alleine damit minimierst du deinen Ausschuss. Dadurch entstehen auch "intensivere" Sportbilder.
Bei meinem 70-200 verwende ich kein Einbeinstativ, bei längeren Brennweiten würde ich es aber empfehlen: Einerseits entlastet es deinen Körper, andererseits stabilisiert es ungemein. Grundsätzlich hilft ein Stativ sowieso immer.

Dein Tamron Wunschobjektiv ist für tagsüber bei Sonne sicherlich geeignet, aber für Flutlicht-Spiele ist es nicht empfehlenswert. Die Blendenzahl ist einfach zu hoch.

Bilder und Lesematerial aus dem Profilbereich anschauen hilft auch um sich stetig weiter zu entwickeln. Ist eine sehr spannendes Leidenschaft, aber nicht das einfachste.

sportliche Grüsse
Phil

[pavlov991]

Hi Phil,

vielen Dank!

Gruß,

Leonid

[action-and-sports]

Ich habe hier jetzt wirklich interessiert gelesen und denke, dass es grundsätzlich Pflichteinstellungen ohne Berücksichtigung einer Kamera Marke gibt und wie ich denke, ist der wichtigste parameter ersteinmal die belichtungszeit, nach welcher sich dann alle weiteren wie Blende und ISO richten.

Ich gehe hier speziell auf Fussball und Eishockey ein, da ich beide Sportarten über ahre hinweg auf relativ hohem Niveau fotografiert und in mehr als 100 zeitungen, Magazinen aber auch Standbilder für das TV veröffentlichen konnte.

Zeit bei beiden Sportarten mindestens 1/500 Sekunden, je schneller desto besser

Tageslicht: Zeitautomatik - Endblende bei Zooms mit nicht durchgehender Lichtstärke einstellen - Check welche ISO bei 1/500 benötigt wird, meistens ist ja soviel Licht vorhanden, dass die Zeiten automatisch bei tageslicht schneller sind.

Indoor und Flutlicht: manuell bei Zooms mit keiner durchgehenden Lichtstärke unbedingt die Endblende einstellen, danach richtet sich dann die ISO. Ist 1/500 erreicht, muss die ISO nicht mehr zwingend höher gedereht werden. Sollte man verträgliche Reserven im Bildrauschen haben, kann man dementsprechend die zeit nach oben drehen.

Trackingfunktionen kann jeder für sich selsbt entscheiden, meine Erfahrung bei beiden Sportarten ist, dass diese nur die serienblidgeschwindigkeit und fokus geschwindigkeit ausbremst.

Schärfepriorität oder Auslösepriorität kann auch jeder für sich entscheiden, ich benutzte grundsätzlich die Schärfepriorität. Warum? bei konzentrierter arbeitsweise fokussiert man sowieso praktisch dauernd mit, so dass die Schärfe mehr oder weniger auf dem objekt liegt.

Die AF Geschwindigkeit muss man selbst ausprobieren - die manuals der verschiedenen kamera basieren auf durschnittlichen Erfahrungswerten, müssen allerdings mit den Eigenen Vorlieben und Können übereinstimmen.

Viel wichtiger ist aber der richtige Standpunkt und ich möchte diesen bei der Brennweite auf Vollformat angeben für Fußball. Ab 400 mm kann man an der Seitenlinie zwischen Eckfahne und 16er sitzen. Alles unter 400 mm sollte man an hinter der Torauslinie sitzen, je kürzer dann die brennweite dest näher sollte man seinen Standpunkt zum Tor bewegen. Und nun etwas ganz wichtiges. NICHT HINSTELLEN - unbedingt einen Hocker mitnehmen, da der niederigere Kamerastandpunkt dem Bild wirklich zugute kommt. Wenn man kein ganzes Spiel dokumentieren muss, sondern die Bilder nur für sich macht, stellt sich mir auch die Frage, ob ein Einbein zwingend notwendig ist, man kann ja zwischendurch, wenn das Spielgeschehen auf der anderen Seite ist, die Kamera auch auf die Oberschenkel ablegen.

Beim Eishockey gibt es praktisch nur den Standpunkt zwischen blauer Linie und Torlinie, in welchen man Action fotografieren kann, ich bevorzuge den Standpunkt sehr nahe der Torlinie.

Hoffentlich bekomme ich jetzt am Wochenende ein Sony equipment für 10 Tage zum testen, dann kann ich mehr über die speziellen Funktionen speziell beim Eishockey schreiben, wobei sich diese vom Fussball ka nicht so unterscheiden.

Gruss vom Peter und wer mir nicht glaubt kann hier gerne mal reinschauen
http://www.action-and-sports.de/

[carm]

@Peter

Top Erklärung.

FG
Carlo

[peter2tria]

@ Peter
tolle Fotos auf Deiner Seite - gefallen mir sehr gut