[Antagon]

Hallo,
bin selbst erst neu hier und lernend, also nur mit dieser Einschränkung:

Die Fotos finde ich nicht schlecht, allerdings kommt das Kind dabei für meinen Geschmack zu kurz - vor lauter Begeisterung über die Spiegelung in der Pfütze.

Sollen die abgebildeten Menschen nicht bloß Statisten in einer Kulisse sein, sollten sie m.M.n. auch die Hauptrolle spielen. Das sehe ich hier so nicht. Vielleicht hätte mir ein Close-Up auf das (interessierte, skeptische... etc.) Gesicht des Knaben (ggfls. auch mit Spiegelung) besser gefallen. Technisch sind die Bilder imho in Ordnung.

Das ist meine persönliche (und unmaßgebliche) Meinung.

[Joh78]

Vielen Dank für eure Kommentare!

Zitat von Hansevogel

Für Bild 4 hätte ich mir den "freien" Platz nicht rechts, sondern links in Blickrichtung gewünscht.

Das habe ich nicht ganz verstanden. Falls du Bild 3 meintest: ja, das sehe ich genauso!

Zitat von Antagon

Das ist meine persönliche (und unmaßgebliche) Meinung.

"Neu und lernend" ergibt nicht zwangsläufig eine unmaßgebliche Meinung!

Zitat von Antagon

kommt das Kind dabei für meinen Geschmack zu kurz - vor lauter Begeisterung über die Spiegelung in der Pfütze...

Das trifft es ganz gut. In der Tat war ich von der Spiegelung begeistert - allerdings wollte ich auch die Umgebung mit darstellen. Ich glaube, eine gesichtsbetonte Nahaufnahme wäre einfach ein ganz anderes Bild geworden, das vielleicht als Kombination eines der gezeigten schön ergänzen könnte. Leider habe ich das in dieser Situation verpasst...

[der_knipser]

Es gibt manchmal Bilder, die man selbst ganz toll findet, aber vom breiten Publikum kaum beachtet werden. Vermutlich hast Du eine enge Beziehung zu dem Kind, und allein deshalb findest Du die Bilder interessant. Und jeder in Deiner Familie sieht das genau wie Du.
Mir geht es mit den Bildern etwas anders. Ich sehe 4 Thumbnails, die im Prinzip das selbe Motiv zeigen: Kind spielt in Pfütze. Jedesmal eine wenig veränderte Körperhaltung, keine aufregende Geschichte erkennbar, keine Gesichtszüge, die eine besondere Freude, Überraschung, Intensität oder sonstwas Interessantes erkennen lassen. Dazu eine schlichte Umgebung und keine aufregenden Farben, keine besondere Lichtstimmung, sondern eher gedämpfte Farben, vielleicht etwas zu kühl.

Das sind alles Dinge, die ich sehe, aber Dir nicht unbedingt mitteilen möchte, denn ich bin davon überzeugt, dass Du das ganz anders siehst. Und das darfst Du auch. Die Kunst beim Fotografieren ist es, die Stimmung, die man empfindet, im Bild so darzustellen, dass sie bei einem unbeteiligten Betrachter auch so ankommt. Es gibt viele Möglichkeiten, so etwas darzustellen. Das Hintereinanderstellen fast gleicher Bilder ist eigentlich keine gute Möglichkeit.

Hattet ihr Spaß unterwegs? Dann zeig das Kind mit einem breitem Lachen, das übers Gesicht stahlt. Das dauert oft nur einen kurzen Moment, und genau den gilt es einzufangen. Dann brauchst Du nur EIN EINZIGES Bild, das jeder sofort versteht.
Gab es im Wasser etwas interessantes zu entdecken? Dann zeige uns den Moment, in dem genau das deutlich zum Vorschein kommt. Eine Hand ins Wasser zu stecken, und dann wieder rauszuziehen, ist nun mal keine so fesselnde Handlung.
Dir hat die Spiegelung gefallen? Dann zeige sie in aller Deutlichkeit. Ja, ich meine, NUR die Spiegelung. Den Rest kann sich jeder Betrachter dazu denken, aber das Bild ist spannender, als wenn man das Ganze sieht.
Wolltest Du etwas anderes zeigen? Dann fange genau den Moment ein, in dem das am besten rüberkommt, und achte darauf, dass es bildbestimmend ist, z.B. indem Du diesem Motiv mehr Bildfläche zukommen lässt.

Deine Bilder sind gut für das Familienalbum, aber noch nicht reif, um damit "Preise zu gewinnen".

Ganz davon abgesehen, bin ich durch einen Beitrag in einem anderen Thread erst auf die Idee gekommen, hier mal reinzuschauen. Ich habe momentan wenig Zeit für das Forum, und die Bilderabteilung leidet da besonders drunter, weil mein Interessensschwerpunkt gerade woanders liegt. Daher kann es sein, dass sogar sehenswerte Bilder an mir vorübergehen, ohne dass ich sie jemals sehe. So ist nun mal der Alltag. Nimm das einfach so hin, und zeige trotzdem Deine Bilder. Sie werden schon gesehen, aber nicht jeder schreibt etwas dazu. Man braucht immer einen gewissen Antrieb, um überhaupt etwas zu schreiben. Die Gründe dafür liegen manchmal ganz unterschiedlich. Manchmal spricht einen das Bild an, manchmal eine Erinnerung an eine ähnliche Situation, und manchmal auch nur, dass man den Fotografen kennt, und etwas Nettes zu seinem Werk schreiben will.

[cat_on_leaf]

Mir geht es so wie Gottlieb und ich bin hundertprozentig bei ihm.

Deine Bilder sind gut für das Familienalbum, aber noch nicht reif, um damit "Preise zu gewinnen".

Trifft es in meinen Augen perfekt. Ich halte mich überhaupt nicht für einen guten Fotografen, aber deine Bilder sind emotional etwas, was nur du mit Ihnen teilst und niemand sonst.

[Hansevogel]

Zitat von Joh78

Das habe ich nicht ganz verstanden. Falls du Bild 3 meintest: ja, das sehe ich genauso!

Ich meine Bild 3.
Entschuldigung!

Gruß: Joachim

[Rudolfo]

Hallo Joh78,
da wir uns bereits in einem anderen Thread begegnet sind, möchte ich auch etwas beitragen.

Die Bilder 2 und 4 gefallen mir auch am besten. Es sind schöne Bilder für das Familienalbum und werden Dir auch noch in späteren Jahren Freude machen. und darauf kommt es an!

Da Du zu dem Jungen eine persönliche Bindung hast, ist Dir das Drumherum im Bild, die Bildgestaltung nicht so wichtig. Das Bild, dass Du siehst, entsteht in Deinem Herzen. ... aus den Erlebnissen an dieser Pfütze.
Das reale Bild, dass ich am Monitor sehe, ist nur ein kleiner Bruchteil dessen, was Du wahrnimmst. Deshalb können wir Außenstehenden nicht wirklich begreifen, warum Dir ein Bild wichtig ist.

Gottlieb hat es verstanden, Dir zu erklären, worauf es ankommt, wenn Du einem Fremden Deine Gefühle in Form eines Bildes nahebringen willst.

Ich selbst fühle mich auch noch als Anfänger an der A7 und habe so meine Zweifel, ob ich Gottliebs Ratschläge bereits beherzigen kann.

Ich wünsche Dir allzeit gutes Licht und viel Spass mit Deinem Bub.

[der_knipser]

Zitat von Rudolfo

... Gottlieb hat es verstanden, Dir zu erklären, worauf es ankommt, wenn Du einem Fremden Deine Gefühle in Form eines Bildes nahebringen willst.

Ich selbst ... habe so meine Zweifel, ob ich Gottliebs Ratschläge bereits beherzigen kann.

Ich hatte in meinem Beitrag versucht, das an verschiedenen Punkten festzumachen, aber so viele Punkte kann man sich gar nicht für jede Situation merken. Das kann ich auch nicht.
Ich merke nur, wenn ich ohne eine bestimmte Zielsetzung fotografiere, dann sieht man das meinen Bildern auch an. Als wenn sie eine Seele hätten, und meine Gedanken und Ideen (oder auch meine Keine-Ideen) zum Betrachter transportieren.

Wenn ich beim Fotografieren ein bestimmtes Ziel vor Augen habe, zu welchem Zweck diese Bilder einmal dienen sollen, dann wird ein viel größerer Teil der Bilder tatsächlich diesen Zweck erfüllen.
Bei Kinderbildern denke ich z.B. daran, dass genau dieses Bild für das Kind einmal eine tolle Erinnerung sein soll, und es unbedingt von mir eine Ausbelichtung davon bekommen wird. Mit so einem Gedanken im Sinn macht man wirklich die besseren Bilder, das bekomme ich von verschiedenen Seiten immer wieder bestätigt.

[Joh78]

Entschuldigt meine späte Rückmeldung. Ich kam die letzten Tage nicht dazu.
Vielen vielen Dank für die ausführlichen konstruktiven (!) Kommentare und Anregungen. Das hilft mir sehr weiter.

Zitat von der_knipser

Das sind alles Dinge, die ich sehe, aber Dir nicht unbedingt mitteilen möchte, denn ich bin davon überzeugt, dass Du das ganz anders siehst.

Und ich bin froh, dass du mir diese Dinge doch mitgeteilt hast. Um genau diese andere Perspektive vor Augen geführt zu bekommen, habe ich sie ja eingestellt.

Zitat von Rudolfo

Da Du zu dem Jungen eine persönliche Bindung hast, ist Dir das Drumherum im Bild, die Bildgestaltung nicht so wichtig. Das Bild, dass Du siehst, entsteht in Deinem Herzen. ... aus den Erlebnissen an dieser Pfütze.
Das reale Bild, dass ich am Monitor sehe, ist nur ein kleiner Bruchteil dessen, was Du wahrnimmst. Deshalb können wir Außenstehenden nicht wirklich begreifen, warum Dir ein Bild wichtig ist.

Damit hast du sehr recht. Diese Diskrepanz der Wahrnehmung sollte man sich immer vor Augen führen.

Zitat von der_knipser

Wenn ich beim Fotografieren ein bestimmtes Ziel vor Augen habe, zu welchem Zweck diese Bilder einmal dienen sollen, dann wird ein viel größerer Teil der Bilder tatsächlich diesen Zweck erfüllen.
Bei Kinderbildern denke ich z.B. daran, dass genau dieses Bild für das Kind einmal eine tolle Erinnerung sein soll, und es unbedingt von mir eine Ausbelichtung davon bekommen wird. Mit so einem Gedanken im Sinn macht man wirklich die besseren Bilder, das bekomme ich von verschiedenen Seiten immer wieder bestätigt.

Eine interessante Herangehensweise und ein guter Tip. Dank. Ich werde versuchen, das zu beherzigen.