Moin Matthias,
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Zitat von wwjdo?
Was Charlie Hebdo zum Teil für einen Schweinekram produziert hat, war auch m.E. grenzwertig und oft widerlich. Hinter ihrer Arbeit steckt eine bewusste Provokation des Establishment sowie gewisser Institutionen. Ihnen mangelnde Empathie anzudichten, geht an ihrer genuinen Intention meilenweit vorbei.
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es ist aber genau diese fehlende Empathie, die dafür sorgt, dass man die eigene Wirkung verkennt. Der Schuss geht nicht nur gegen abstrakte Establishments und Institutionen los, sondern auch gegen konkrete Menschen. Diese können sich zu tiefst getroffen fühlen, weil man sie und ihre Weltanschauung nicht toleriert.
Zitat:
Zitat von wwjdo?
Das Problem ist ein anderes: In einer Demokratie gilt es andere Meinungen und Äußerungen zu tolerieren, d.h. zu ertragen und auszuhalten.
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Aber auch diese Meinungen und Äußerungen haben einen klaren Rahmen, den jeder zu wahren hat. Vielleicht war es der Fehler einiger Demokratien, dass man allzu lange zugeschaut hat, wie diese Grenzen überschritten wurden, nur weil die Überschreitung möglicherweise konsensfähig, gefällig oder amüsant war. Das gilt nicht nur für das Terrain der Religion!
Über den Zustand heutiger Demokratien wollen wir jetzt hier nicht philosophieren. Das läuft aus dem Ruder und sprengt den Rahmen.
Zitat:
Zitat von wwjdo?
Diese Säule der Toleranz wurde von islamistischen Fundamentalisten auf bestialische Weise mit Füßen getreten. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum und auch keine Relativierung, sorry.
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Es geht nicht um eine Relativierung oder gar Rechtfertigung von Gewalt, es geht um das Verstehen, warum Gewalt eskaliert. Da hätte manch Selbstreflektion vielleicht zum Erkenntnisgewinn gereicht.
Dat Ei