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Alt 15.02.2013, 13:32   #1
Ogiw
 
 
Registriert seit: 09.04.2009
Ort: Unten am Hotzenwald
Beiträge: 518
Sicherlich sind die vom genannten Unternehmen gezeigten Praktiken nicht gutzuheissen.
Darüber gibt es keine Diskussion.

Andererseits frage ich mich dann wie auch schon mancher Vorredner hier, warum bei allem geknausert wird?
Vor allem hier, in einem Fotoforum in dem vermutlich weniger als 1% der Mitglieder ihr Geld mit den diskutierten Geräten verdienen sondern sie als Hobbygerät benutzen.
Warum wird zum Beispiel etliche Seiten lang darüber diskutiert wie viel eine a99 kostet?
Für mich sind 2800 Euro eine riesige Summe. Ich wollte mir die Kamera aber leisten weil es mein Hobby ist. Dafür verzichte ich aus so manches Andere.
Wenn ich sie nicht bezahlen könnte, dann könnte ich auch keine 2300 oder 2000 Euro dafür ausgeben.
So, und jetzt fragt Euch mal, wo die 500 Euro eingespart werden müssen, wenn jemand die gleiche Kamera billiger haben will?
Bei Sony? Sicher nicht. Und falls doch, dann am Sony-Personal und nicht nicht dort, wo es später in den Gewinnbilanzen wieder auftaucht.
Anderes Beispiel:
Unzählige Discounter-Einkäufer gehen mir jeden Tag auf den Zeiger indem sie sich über eine lange Schlange an der Kasse aufregen. Leute Leute, wenn ihr schnell und kompetent bedient werden wollt müsst ihr eben in einen Laden mit realistischen Preisen gehen. Oder die Nachteile ertragen, die diese Preise mit sich bringen!
Die Leute die sich wirklich nur die Discounter-Produkte leisten können sind es nämlich nicht die sich beklagen.

Ich will damit keineswegs abstreiten dass auch ein "Billig-Anbieter" eine Verpflichtung seinen Mitarbeitern gegenüber hat.
Durch den ewigen unnötigen Geiz der Gesellschaft, haben diese Mitarbeiter aber häufig gar nicht die Wahl in einem anderen Geschäft zu arbeiten, weil die "teuren" Geschäfte mangels Kundschaft keine Mitarbeiter brauchen.
__________________
Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein grosser Papierkorb - Kurt Tucholsky
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Alt 15.02.2013, 13:42   #2
WB-Joe
Moderator
 
 
Registriert seit: 08.05.2005
Ort: München
Beiträge: 15.447
Den Bericht werde ich mir Heute Abend anschauen, das vorrausgeschickt.

Allerdings verwundert mich der Aufschrei und die Reaktion sein Konto bei Amazon zu löschen. Offensicht haben einige dieser Menschen bisher in einer Parallel-Welt gelebt ohne Leiharbeit, Ausbeutung und Marktwirtschaft.
Anders kann ich mir die Reaktionen nur schwer erklären, der gesamte Logistikbereich lebt und stirbt mit billigen Arbeitskräften, und der Kunde profitiert davon über die Preise, Versandkosten und die problemlose Rücknahme.

Leiharbeitskräfte und Saisonarbeiter sind normal in vielen Bereichen, oft ist die Bezahlung unfair, aber 8,50€ ist ein durchaus üblicher Stundenlohn. Hierfür aber jetzt einzig und allein Amazon an den Pranger zu stellen ist zu kurz gesprungen.
Die Diskussion um einen gesetzlich garantierten Mindestlohn läuft seit Jahren, ein Fortschritt ist kaum zu erkennen. Hier liegt eines der Probleme.

Amazon ist jetzt aufgerufen die Zustände zu untersuchen und Misstände abzustellen.
__________________
Prost!!!
WB-Joe

Nächster Stammtisch in München: Dienstag, 07.10.2025

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Alt 15.02.2013, 13:46   #3
André 69
 
 
Registriert seit: 15.01.2008
Ort: Freistaat Sachsen
Beiträge: 5.052
@ WB-Joe, lies mal #3 und schaue Dir das Video heute abend an.

Gruß André
__________________
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren (Benjamin Franklin)
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Alt 15.02.2013, 12:25   #4
hanito
 
 
Registriert seit: 08.09.2005
Beiträge: 2.896
Ich habe den Bericht über Amazon nicht gesehen, brauche ich auch nicht. Ich hatte längere Zeit Einblick hinter die Kulissen, das ist gang und gebe. In der ganzen Welt, nicht nur in Deutschland und egal unter welchen Regierungen. Gestern war ein Film über Thailand zu sehen, da wurde von Saisonarbeitern aus Kambodscha geredet.
Heute Geschrei über die Arbeitsbedingungen bei Amazon, morgen weil alles so teuer ist und übermorgen finden die Medien wieder irgendwas wo sie kurzfristig Aufmerksamkeit erregen.
Ändern wird sich da garnicht viel.
hanito ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.02.2013, 12:36   #5
Ditmar
 
 
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.978
Zitat:
Zitat von Traumtraegerin Beitrag anzeigen
Wer von euch kauft nur noch fair trade - Waren?
Wir wenn es irgend möglich ist.
__________________
mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit)
Ditmar
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Alt 15.02.2013, 12:37   #6
kitschi
 
 
Registriert seit: 07.10.2009
Ort: Südsteiermark
Beiträge: 2.194
Zitat:
Zitat von Ditmar Beitrag anzeigen
Wir wenn es irgend möglich ist.
der tolle Fairtrade Marketing Gag
__________________
greetz aus dem südsteirischen Weinland

Meine Flickr Seite
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Alt 15.02.2013, 12:43   #7
Ditmar
 
 
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.978
Zitat:
Zitat von kitschi Beitrag anzeigen
der tolle Fairtrade Marketing Gag
Man kann auch alles als Gag abtun, nur kenne ich sogar die Plantage wo mein Kaffe angebaut wird, da ich diese während einer Reise mal besucht habe, und die kleine aber fein Rösterei hier in Berlin bekommt Ihren Kaffe immer noch von dort, so jedenfalls der letzte Stand.
Und Fairetrade ist nicht überall wirksam was die Regeln angeht, das möchte ich nicht abstreiten, aber sicher besser als die Bedingungen die z. B. J… Dröhnung erwartet.
Aber der Verbraucher ist auch hier gefragt.
__________________
mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit)
Ditmar
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Alt 15.02.2013, 13:13   #8
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.673
Angenommen, der Boykott ist so groß, dass Amazon darauf aufmerksam wird, und sich genötigt fühlt, zu reagieren. Wie sieht denn die Reaktion aus? Ich glaube nicht, dass sich die Umstände tatsächlich bessern werden, vielleicht mal kurz, um eine pressewirksame Aktion zu starten. Wenn weniger Leute dort kaufen, dann stellen sie eben weniger Leiharbeiter ein, denen es genauso ergeht wie den Tausenden bisher. Die Überflüssigen werden wieder arbeitslos. Ist damit tatsächlich jemandem gedient?

Wer fair trade kaufen will, muss sich das auch leisten können. Bei schmalem Einkommen ist das nicht mal eben schnell entschieden. Zudem muss man sich gezielt informieren, was und wo man tatsächlich fair kaufen kann, und das quer über den gesamten Einkaufszettel. Viele haben nicht die Zeit und das Geld dazu. Und an die Garantie, dass das wirklich fair ist, mag ich auch nicht so recht glauben. Auch in diesen Bereichen wird es zunehmend schwarze Schafe geben, wenn sie einen Weg finden, dort höhere Gewinne einzustreichen, weil einige Gutgläubige bereit sind, für fair trade mehr zu bezahlen. Es gibt ganz sicher auch krumme Wege, sich dieses Etikett zu sichern.
__________________
Gruß
Gottlieb
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Alt 15.02.2013, 12:55   #9
Herr Tur Tur
 
 
Registriert seit: 01.01.2011
Beiträge: 132
Zitat:
Zitat von Traumtraegerin Beitrag anzeigen
Nicht nur Amazon geht den Weg, sich in der Hochsaison nach Bedarf Arbeitskräfte zu leihen. Nicht Amazon hat diesen Weg erfunden. Angefangen haben wir vielleicht schon mit den polnischen Spargelstechern, die Jahr für Jahr für ein paar Wochen in unser Land gekommen sind, um tagsüber stundenlang auf den Feldern zu ackern und nachts in maroden und engen Gebäuden zu hausen. Früher waren wir froh über diese billigen Kräfte, die sich für unseren kullinarischen Genuss den Rücken krumm machten. Immerhin ist der Spargel eine sch*** teure Delikatesse und wäre noch teurer, würde man die Leute vernünftig bezahlen. Niemand hat "Skandal!" geschrien. (Heute wandern Deutsche nach Polen, um dort Arbeit zu finden)
Der Spargel kann nichts dafür, dass er nur 10 Wochen lang/Jahr geerntet werden kann. Auch Trauben lassen sich nicht ganzjährig in einer geregelten 35h-Woche ernten. Amazon kann nichts dafür, dass das Weihnachts- ein Saisongeschäft ist.

Gerade die landwirtschaftliche Saisonarbeit gibt es schon seit Jahrhunderten, das ist doch kein neues Phänomen. Ohne Fremdarbeiter (so hieß das früher) wären große Teile der Landwirtschaft doch gar nicht möglich - oder soll man alles auf den Feldern verrotten lassen, weil es billiger ist, als unmögliche ganzjährige Festanstellungen zu verlangen und zu bezahlen?

Gerade diese "saisonalen Spitzen" sind doch die Bereiche, in denen die Leiharbeit ihre einzige Daseinsberechtigung und Legitimationsgrundlage hat und wo jeder um die Befristung weiß. Leiharbeit ist nicht per se böse!

Das sollte man auch nicht mit Leiharbeitsmissbrauch durch "Arbeitskraftrotationsmodelle" mit leeren Zukunftsversprechungen gleichsetzen und vergleichen, das ist ein anderer Skandal und eine andere Baustelle - die Amazon in exorbitantem Umfang genauso bedient wie "Arbeitskraftintegrationshilfen". (Ich fand es immer eine Riesensauerei, wie in einem Betrieb zur Magnetbandproduktion - mittlerweile pleite - mit der Hoffnung von Leiharbeitern auf eine Festanstellung gespielt wurde.)

Die Kritikpunkte sollten sich denn auch nicht auf die Leiharbeit (für "Produktionsspitzen") an sich, sondern auf die "Begleitumstände" (Lohn, Unterkunft, Verpflegung, Behandlung) beziehen.

Gerade die Lohndebatte ist dann so einfach auch wieder nicht. Ein Bekannter (Stein-/Beerenobst) hatte über Jahre Polen als Erntehelfer beschäftigt. Z.B. Lehrer- und Ärzteehepaare, die im "Urlaub" soviel verdienten wie sonst daheim im ganzen Jahr. Trotz kärglichem Lohn, für den auch vor 25 Jahren so gut wie kein Deutscher aufgestanden wäre. Anständig untergebracht, verpflegt und behandelt - das ist bei einem "Einzelhof" im familiären Umfeld aber auch einfacher als in einem "Massenbetrieb". Heute kommen landwirtschaftliche Saisonarbeiter eher aus Bulgarien oder Rumänien, Polen arbeiten meist nur noch im Spargel- und Weinanbau.
Herr Tur Tur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2013, 18:22   #10
Proxxon
 
 
Registriert seit: 19.07.2011
Ort: NRW
Beiträge: 161
Mir war schon bekannt das Amazon nicht gerade Sozial mit den Mitarbeitern zur Weihnachtszeit umgeht aber das was ich da gesehen habe hat mir sie Sprache verschlagen. Ich habe eben eine Mail am Amazon geschrieben dass ich da nicht mehr Einkaufen werde.
Es gibt wohl keine Sozialen Arbeitgeber mehr und die Firmen werden nur noch von Controllern gesteuert.
Proxxon ist offline   Mit Zitat antworten
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