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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » PARIS - ein wunderschönes Geburtstags-Wochenende im August
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Alt 13.08.2012, 00:59   #1
Hansevogel
 
 
Registriert seit: 23.12.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 10.527
Wie alle Deine Berichte, liebe Dana, ist auch dieser sehr unterhaltsam und erspart mir eine Reise nach Paris.
Ich danke Dir sehr, kann aber leider vom gesparten Geld nichts abgeben.

Nachtgruß: Joachim
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Rettet die Fische, esst mehr Kormorane!

Rettet mich, esst meine Feinde!
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Alt 13.08.2012, 01:02   #2
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Zitat:
Zitat von Hansevogel Beitrag anzeigen
Ich danke Dir sehr, kann aber leider vom gesparten Geld nichts abgeben.
Was willst du denn abgeben?
Der Bericht ist kostenfrei.

Schön, dass es dir gefallen hat!
Auch dir einen Nachtgruß!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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Alt 13.08.2012, 16:39   #3
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Und hier nun TEIL ZWEI.

Tag 2 - und Paris weinte.


Klar, es ist traurig, wenn man nur zwei Tage in so einer schönen Stadt sein kann, aber Paris fing leider schon gen Mittag mit der Trauer an. Hätte nu nich sein müssen.

Aber beginnen wir vorne.

Nach einer entsetzlichen Nacht in einem entsetzlich engen und harten Bett (wenn das wirklich der neue „Standard“ ist, fliegt Etap aus meinem Plan!), dröselten Gottlieb und ich uns auseinander („Hier…das ist DEIN Hüftknochen, glaub ich…dafür müsstest du einen meiner unteren Rippenbögen noch haben…“), brachten uns irgendwie in eine aufrechte Lage und nach vollständiger Materialsichtung (sowohl am Körper [du gehst NICHT in der Unterhose!!] als auch in den Koffern) sagten wir dem Etap Lebewohl. Wir sperrten alles in mein Auto, hofften, es bliebe auch versperrt und zogen dann zu unserem zweiten Paristag los.

Das Wetter war wunderbar, blauer Himmel, der Regen hatte Paris „rein gewaschen“, es roch gut und wir waren guter Laune. Wir lösten nochmals eine Tageskarte, obwohl wir weniger mit der Métro fahren und mehr laufen wollten, doch sollte uns dieser Kauf noch zugute kommen. Der heutige Tag sah ein Besuch von La Défense vor, dem „neuen“, großen Komplex in der Verlängerung der Louvre-Champs Elyssée-Triumphbogen-Achse, der mit der „Grande Arche“, dem „Großen Bogen“, einen wirklich illustren Anfang unseres Tages bieten sollte. Danach wollten wir zum Triumphbogen fahren und ab dort dann die Champs Elyssée herunter laufen, bis zum Place de la Concorde mit dem großen Obelisken, durch die Tuilérien, dem großen Pariser Stadtpark, mit Abschluss beim Louvre und dessen großer Glaspyramide.

Ein ordentliches Programm, aber eins, das Spaß machte. Man konnte beim Laufen auf der großen Prachtstraße viel Pariser Flair erahnen, konnte beim Grand Palais vorbeischauen und dem Invalidendom…es gab einfach viel zu sehen auf diesem langen Stück Weg, so wurde es eigentlich nie langweilig.

Bei La Défense angekommen, stiegen wir aus der Métro und ich hatte schon vorher etwas Panik angekündigt, da ich mich das letzte Mal dort unten extremst verlaufen hatte. Es war damals Feiertag und ich suchte den Ausgang und verstrickte mich in völlig leeren Gassen, mit geschlossenen Geschäften und kaum einer Menschenseele. Es hatte damals ewig gedauert, bis ich dort raus gekommen war. Aus irgendeinem Grund war ich damals falsch gelaufen und diese Angst saß noch in mir. Auch diesmal war ich überfordert von den ganzen Ausgängen, doch Gottlieb deutete auf einen kleinen, total schmutzigen Aufzug, an dem „Grande Arche“ dran stand. Ich konnte mir beileibe nicht vorstellen, dass so ein winziger, total verdreckter Aufzug in einem total verdreckten Seitennischenloch der offizielle Ausgang zur Arche sein sollte und kündigte meine „leisen“ Zweifel an. Gottlieb meinte: „Da steht’s dran, also geht’s da hin.“ Ich hatte mir zwar nach der Métropleite gestern geschworen, nicht mehr auf meinen Partner zu hören, wenn mein Bauch mir etwas anderes sagte, aber ich ließ mich in den Aufzug verfrachten, vor mich hinmurmelnd, dass drei Stockwerke wieder runterfahren ja auch nicht die Welt sei, wenn es nicht stimme.

Wir kamen an, stiegen aus…und standen direkt davor. Es war der absolut perfekte Ausgang gewesen. Die Grande Arche wuchs majestätisch direkt vor unseren Augen aus dem Boden:


-> Bild in der Galerie

Hach, prima! Sehr gut gemacht, Gottlieb!
Mit Sicherheit war das nicht der Hauptausgang, aber es war wirklich der allernächste.

Der Platz und die Umgebung sind einfach…voluminös, anders kann man das nicht ausdrücken. SO viel Platz! Und so hohe Gebäude! zB passt in den Quadratbogen der Grande Arche locker komplett Notredame hinein! …wenn man das wollte. Da Sonntag war, war extrem wenig los. Ich hasse Menschenmassen und war sehr froh darüber.


-> Bild in der Galerie

Da wir noch nicht gefrühstückt hatten (Etap-Frühstücke sind noch schlimmer als Etap-Betten…wobei sie vom Geschmack wahrscheinlich sogar ähnlich sind), ließen wir uns im angrenzenden Bistro nieder, wo wir ein Baguette vertilgten und gefühlte 34856245mal umzogen, da der kalte Wind uns verfolgte. Ich fütterte einen kleinen Spatz und ärgerte mich über den Kellner, der AUCH wieder auf Englisch fortfuhr, als er merkte, dass wir keine Franzosen waren! Klar, für die ist das höflich, es einem zu vereinfachen…aber für mich ist das echt schade. Ich blieb einfach eiskalt beim Französischen und irgendwann gab er auf und wechselte zurück in seine Sprache.

Während wir da saßen, bemerkte ich schon einen dunkelhäutigen Mann, groß, schlank, der die Treppen der Arche hoch stieg und sich an den Rand setzte. „Schwarzer, toller Mann auf weißer Treppe, was ein Motiv!!!!“, dachte ich mir und erhob mich vorsichtig, das Tele im Anschlag. Er saß da und stützte den Kopf auf, sah mich aber. Und dann begann ein lustiges Spiel. Immer, wenn ich ansetzte, ihn zu fotografieren, schaute er hoch und guckte mich an – und das über ca. 40m hinweg. Immer wieder! Man hatte den Eindruck, er blinzele zwischen seinen Fingern hindurch und warte nur darauf, bis ich mich wieder vorsichtig erhebe. Die Bilder habe ich alle gelöscht, weil sie einfach nur unnatürlich aussahen und zu viel von ihm preisgaben. Doofi, das wäre so ein schönes Bild geworden!

Wir gingen dann auf den Platz und ich schoss ein paar Bilder von den umstehenden Gebäuden:



Treppen hat es einige…diese hier ist NICHT die der Grande Arche:


-> Bild in der Galerie

Aber zu dieser großen, hellweißen Freitreppe begaben wir uns nun und stiegen aufwärts. Ich liebe diese Treppe, weil sie meist sehr lustige und coole Motive bietet:


-> Bild in der Galerie

Und aus irgendeinem Grund hatte der Typ auf der Treppe mich aus dem Blick verloren oder gedacht, ich hätte aufgegeben. ABER DER KENNT DANA NICHT!!

Und ZACK, erwischt.


-> Bild in der Galerie

Sogar mit Taube.

Von oben hatte man dann einen schönen Blick auf die Achse zum Triumphbogen, den man ganz in der Ferne sehen kann:


-> Bild in der Galerie

und die Orientierung verlieren kann man auch prima, wenn man hochguckt und knipst:



Auch mein Sinn für Grafisches kam damit natürlich voll auf seine Kosten. Wie auch hier:


-> Bild in der Galerie

Doch komischerweise machten das Frühstück, die Höhe, das Hochgucken und das Grelle der weißen Treppe irgendwas in mir. Ich bekam extreme Magenkrämpfe (das scheint bei mir Mode zu werden… ) und mir wurde sehr schwindelig. Ich setzte mich also auf die Treppe, ließ Gottlieb eine Weile alleine rumlaufen und konzentrierte mich darauf, dass der Schmerz und der Schwindel nachließen. Weit unter mir saß eine indische Frau, ihre Familie in weiten Kreisen um sich geschart und hielt etwas in der Hand. Meine Neugier war geweckt – eine gute Ablenkung zum Bauch – und ich schaute interessiert, was sie nun tat. Sie hatte einen Becher in der Hand und schmiss dessen Inhalt hoch in die Luft nach vorne. Binnen zwei Sekunden war alles schwarz von Tauben und Spatzen! Die schossen von allen Seiten nur so heran!!

Und was machte ich? Ich saß da, mit offenem Mund und aufgerissenen Augen und starrte. Wo war die Kamera? Tatenlos in meiner Hand. Als das meiste aufgepickt war und viele der Vögel wieder ihrer Wege flogen, fing die indische Dame an, Tauben einfach aufzunehmen und ihren Familienmitgliedern in die Hände zu drücken. Das sah SO lustig aus, dass ich dann doch mal an meine Kamera dachte.


-> Bild in der Galerie

Ein kleiner Spatz war wohl hungrig vom Gabentisch aufgestanden. Er hüpfte die Treppenstufen hoch, fixiert auf meine „Nachbarn“, die ein Brötchen in der Hand hatten. Da sie nicht dran dachten, ihm etwas zu geben, saß er und blickte sehnsüchtig auf das Mahl in ihren Händen. Für mich die perfekte Chance, ihn abzulichten.


-> Bild in der Galerie

Seht ihr, wie begierig er guckt? Zu süß!

Übrigens habe ich „zur Strafe“ für das Spielchen vorhin, den Typen NOCHMAL fotografiert…mal von der Seite. HA.


-> Bild in der Galerie

„Taubenflüsterer“ gab es übrigens mehrere auf diesen Treppen, mei, hatten die es gut!


-> Bild in der Galerie

Meine Bauchschmerzen schwanden so langsam, wahrscheinlich war mein Körper einfach mit der „Desorientierung“ überfordert gewesen, so knipste ich ab dann mehr „geradeaus“. zB eine Frau, abseits des „Mainstreams“.


-> Bild in der Galerie

Wir fuhren dann auch bald weiter, denn der Weg von der Grande Arche zum Arc de Triomphe ist sehr weit, wenn man zu Fuß geht. In einer Métrostation setzten wir uns kurz, weil es nun Gottlieb schwindelig war! Irgendwie hatte die Grande Arche uns etwas schwurbelig gemacht! Ich nutzte die Zeit für ein Bild, das ich schon länger im Kopf habe…scharfe Ubahn und Umgebung, unscharfe Menschen im Lauf….stillstehende Zeit gegen „Hektik“. Da ich kein Stativ dabei hatte, musste ich die eine Sekunde per Hand halten…und ich muss sagen…bei der Brennweite ist das durchaus schaffbar, wenn man Luft und alles andere anhält.


-> Bild in der Galerie

Leider noch nicht so GANZ das, was ich will, aber es kommt schon nahe dran. Dann ging unser Weg weiter, bis wir die Ubahnstation am Triumphbogen verließen. Nach der Grande Arche kommt einem dieser Bogen zwar kleiner vor, aber auch er ist riiiieeesig, wenn man drunter steht!


-> Bild in der Galerie

Über das Rondell darf man nicht laufen, das ist einfach zu gefährlich. Der Arc de Triomphe steht ja auf einem Platz (Charles de Gaulle Étoile), auf den die Straßen sternförmig zulaufen, bzw von dem die Straßen sternförmig weglaufen (je nach Sicht. ) - und zwar ZWÖLF STÜCK. Es war Sonntag…und ich habe diesen Platz noch NIE so leer erlebt. Normalerweise fahren die Autos von allen Straßen auf den Platz drauf. Es herrscht da zwar so was wie rechts vor links, aber die fahren dann ungefähr fünfspurig in einem irren Tempo auf diesem Rondell, das null Straßenzeichnung hat. Dazwischen kurven Motorroller todesmutig und total quer herum…auf Fußgänger aufzupassen…das geht nicht auch noch. Ich würde mich niemals trauen, mit meinem Wagen da rumzufahren, das ist das totale Chaos...aber die Pariser verstehen es anscheinend. Es gibt daher eine breite Unterführung, die man nutzen kann, um auf den Platz des Triumphbogens zu kommen.

Als wir dort ankamen und ich das Bild gemacht hatte, wollten wir schon umdrehen, als wir sahen, wie eine Frau einfach so über das Rondell lief. Sie beeilte sich und kam heil an, ich schüttelte nur den Kopf, denn das war echt grob fahrlässig. Für ihr Leben und auch das der Verkehrsteilnehmer. Und wie man das dann so kennt…Herdentrieb. Plötzlich „trauten“ sich alle möglichen Leute! Ganze Familien rannten lachend über die Straße, fanden es extrem witzig, dass die Autos zT vollbremsen mussten, um sie nicht zu überfahren und um Haaresbreite vor ihnen zum stehen kamen, ganz zu schweigen von den Fahrzeugen dahinter, die nicht mit Vollbremsungen rechneten. Ich schlug mir nur die Hand vor den Mund und hoffte, dass es nicht gleich knallte und schrie. Vor allem Familien mit KINDERN! Wie kann man nur so unglaublich verantwortungslos sein! Eine Frau quietschte in den höchsten Tönen und lachte sich kaputt, als ein Auto gerade noch so vor ihr zum Stehen kam und rannte mit ihrem höchstens sechsjährigen Jungen weiter. Sowas kann ich echt nicht ab.

Wir liefen dann natürlich brav die Unterführung, wo sich auch der Kartenverkauf für den Aufstieg/den Fahrstuhl befindet, kauften unsere „Billetts“ und suchten den Eingang für den Fahrstuhl, da ich mit Rheuma, Moppeligkeit und Asthma auf keinen Fall die vielen Stufen hoch laufen konnte und auch Gottlieb sich Schöneres vorstellen konnte, als wievieleStufenauchimmer da hoch zu kraxeln, zumal die Wendeltreppe extrem eng ist. Wir kamen zu einem Eingang, da ging es aber nur die Treppe. Der Aufzug sei auf der „anderen Seite“. Wir liefen also rüber, doch da war nur der Ausgang…hä? Um 90° gedreht, im anderen Fuß des Bogens war eine schwarze, runde Wand, ohne Schloss, ohne alles. Dicht. Das konnte es doch nicht sein, oder? Man konnte da auch keinen Aufzug rufen, nix. Ich ging also zum „Ausgang“ zurück, ging hinein, unter Nichtbeachtung des „NICHT HINEINGEHEN!!“-Schildes (ich wollte ja nicht hoch laufen, nur etwas fragen) und fragte den Menschen an der Pforte, wo denn der Aufzug sei, wir würden ihn nicht finden.

Er deutete auf die schwarze Wand auf der anderen Seite und ich schaute ihn hilflos an. Er lachte und sagte, dass er Bescheid geben würde, dass der Aufzug dann komme und wir drüben warten sollten. Wir gingen also brav wieder rüber und warteten. Plötzlich gab es ein Sesam-öffne-dich und die schwarze Wand drehte sich zur Seite. Zum Vorschein kam ein Aufzug mit „Wärter“ drin und als sich die dicke schwarze Scheibe wieder schloss, war ich froh, nicht klaustrophobisch veranlagt zu sein. Oben angekommen, gab es erstmal einen schönen Touristenshop mit viiieeelen klitzekleinen Arc de Triomphes…hachja, wie süß. Im Prinzip kann man, wenn man das wollte, von allen Sehenswürdigkeiten so eine Miniatur kaufen (an jeder Sehenswürdigkeit gibt’s die, passend mit dem, was da halt zu sehen ist) und dann daheim Paris nachstellen. Wir umkurvten diesen Shop und stiegen gleich die paar Treppen an die frische Luft hinauf.

Haaach, war es da schön!


-> Bild in der Galerie



Irgendwie meine ich, dass dort eine Art „neues Gitter“ angebracht wurde. Das sind nur noch so Metallspitzen, die sich sogar per Scharnier umlegen lassen, wenn zB mal ein Kalenderfoto gemacht werden soll und diese Brüstungsspitzen nicht zu sehen sein sollen. Natürlich waren sie jetzt zu unserem Schutz oben, aber es lässt sich prima hindurch fotografieren. Der Himmel zog sich zu, aber das war nicht schlimm, da es sowieso etwas warm war und der aufziehende Wind angenehme Kühlung mit sich brachte. Wir spazierten eine ganze Weile dort oben herum und hatten unseren Spaß.

Drinnen wieder angekommen, ließen wir ein paar innerliche Liter in den dort befindlichen und dafür geeigneten Örtlichkeiten. Immer nur einer, während der andere auf die Fotosachen aufpasste. Ich steckte meinen Kopf quasi auch in eins der Waschbecken und machte mich komplett nass, weil es SO drückend schwül war. Ich machte mir auch Arme und Hände nass, Dekolleté….und als ich raus kam, sah ich aus, als würde ich von schweißtreibender Arbeit kommen. Egal, es kühlte herrlich. Während Gottlieb nun dort für kleine Königstiger war, sah ich, dass es in der Halle zwei Automaten gab, in denen man für 2 Euro so eine große Münze bekommen konnte, auf der die schönsten Sehenswürdigkeiten eingeprägt waren. Und das war eine richtig tolle Münze! Nicht so was, wo man dann 5Cent reinsteckt und eine Walze stanzt einem da was rein, nein, eine richtig große, schwere! Und da bin ich ja dann noch ganz Kind…so was find ich toll…und will ich auch haben. Ein kleines Mädchen sah das wohl ähnlich und quengelte den Papa auf Französisch an, es wolle uuunbedingt so eine Münze haben! Der Papa: „SO einen Blödsinn kauf ich dir nicht, das kannst du von deinem eigenen Geld machen!“ Flunsch…und die Familie machte sich an den Abstieg.

Als Gottlieb dann vom Klo kam, zuppelte ich ihn am Ärmel, machte Dackelaugen, hüpfte vor ihm etwas herum und bettelte, so eine Münze zu bekommen. Ich hatte es wohl besser angestellt als das Quengelmädel (die hatte das UmdenFingerwickeln wohl noch nicht so ganz drauf – ich könnte da VHS-Kurse geben!), denn ich durfte mir eine ziehen. Und die ist soooooooooooooooooo schön! Da ist der Eiffelturm drauf…und der Triumphbogen…und Sacré Coeur! UND Notredame! Völligst begeistert hielt ich sie in meinen Händen und wir machten uns an den Abstieg (wenn man „Abstieg“ zu schnell beginnt zu schreiben, kommt „Basti“ bei raus… ) Dabei gingen wir an einer Figur vorbei, die ich kenne! …ich bin die ganze Zeit am Überlegen, ob die mal am Triumphbogen dran befestigt war oder wo die sonst hing…ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur, dass mir dieses total grauenhafte Gesicht in Erinnerung blieb, wie in einer Geisterbahn!


-> Bild in der Galerie

Dann liefen wir die Treppen runter und mir wurde wieder schwindelig. Mei, des is aba au eng da…und dreh-ig…. Unten angekommen, schoss ich ein Bild nach oben. Da die Treppe extremst dunkel war, musste ich leider hart mit EBV dran, aber ich mag es trotzdem. =)


-> Bild in der Galerie

Als wir aus der Tür des Treppenhauses traten, war der Platz recht voll. Wir sahen auch gleich, warum: es SCHÜTTETE. Während wir geschützt drinnen unterwegs waren, hatten sich die Wolken anscheinend überlegt, ihre Last doch mal abzugeben (oder sie mussten halt auch recht dringend…) und an ein Weiterlaufen war erstmal nicht zu denken. Dabei wollten wir doch jetzt unbedingt die Prachtstraße runterlaufen….och menno. Paris weinte, was das Zeug hielt und alles Reden, dass wir ja noch eine Weile da seien, nützte nichts. Als es sich etwas verzog, nutzten wir schnell die Chance, auf der anderen Seite wieder die Ubahnstation zu betreten, um halt doch mit der Métro bis zum Place de la Concorde zu fahren. Bei dem Mistwetter lohnte sich auch der Invalidendom und die Alexanderbrücke nicht…das war dann alles mehr als grau – außerdem wollten wir ja eh irgendwann noch mal herkommen.

Am großen Obelisken angekommen, regnete es wieder. Wir waren unschlüssig, was wir machen sollten…ach, erstmal was essen. Es war mittlerweile nach 15h, da konnte man schon mal wieder Hunger kriegen. Wir holten uns einen Hotdog und peilten die Lage. Es regnete feine Bindfäden, es gab Schirme für 10 Euro…aber dann hätten wir zwei gebraucht. Ich schlug vor, in die Tuilérien hinein zu laufen, um unter den dichten, großen Bäumen Schutz zu suchen und unser Mittagessen zu essen. Das erwies sich sogar als gute Idee, da die Bäume wirklich keinen Tropfen Wasser durchließen und die Stühle, die unter ihnen standen, angenehm trocken waren. Wir setzten uns also, aßen in Ruhe und beobachteten das Treiben im Regen. Danach spazierten wir einfach unter den Bäumen immer weiter durch den großen Park durch, völlig von Nässe verschont. Eine kleine Krähe hatte da nicht so viel Glück gehabt:


-> Bild in der Galerie

Sie war doch einigermaßen verzaust. Und wenn Ingo jetzt sagt, dass das ne Dohlenart ist, dann…. das sag ich jetzt noch nicht.

So langsam dachten wir auch ans Heimfahren, aber am Louvre wollten wir dann schon noch kurz verweilen. Es tröpfelte immer noch, aber es war auszuhalten. Ein paar Impressionen:





Und eine Spiegelung in den Pfützen, die sich mittlerweile gebildet hatten:


-> Bild in der Galerie

Ich setzte mich dann in einen kleinen Vorsprung auf eine dortige eingelassene Steinbank und schaute einfach noch etwas auf dem Platz herum. Ich mag es, in fremden Städten zu sitzen und einfach den Menschen zuzuschauen. Was mögen sie für Geschichten haben? Was hatten sie schon erlebt, was war ihnen hier schon alles passiert? Sowas finde ich toll. Gottlieb beschäftigte sich noch etwas mit Louvre und Pyramide und dann gingen wir schnurstracks zur Métro


-> Bild in der Galerie

und fuhren zu unserer Station, packten alles in unser Auto und fuhren gen Heimat.

Wehmütig ließ ich Paris hinter mir…ich liebe diese Stadt einfach.

Kurz vor der Autobahn sahen wir einen schweren Unfall. Ein Auto lag total zertrümmert auf dem Dach. Kein Wunder, das Wetter war nicht wirklich gut, alles nass und rutschig...aber wir waren beide sehr betroffen - so ein Schicksal tut einem dann auch immer sehr leid. Wir schickten ein Gebetchen zum Himmel, dass es den Menschen, die vorher in dem Auto waren, "gut" ging und dass wir auf den vier Rädern heil zu Hause ankommen würden. Das taten wir auch, obwohl das Wetter durchaus noch schlechter konnte.

Bei Metz meinte Gottlieb dann nur trocken: "Aha...nun weiß ich, woher die Metzblitze kommen...", denn es hagelte Blitze wie einen Dauerregen auf uns herab. Wir hatten uns zur Stimmungserhellung eine Tüte "Malteser" gekauft, das sind so kleine Schokokügelchen mit einer leckeren Malz-Keksfüllung. Ab und an stopften wir uns ein paar in den Mund und waren trotz allem guter Laune. Leider übermannte uns irgendwann die Müdigkeit, aber wir wollten unbedingt daheim ankommen, so hielt ich Gottlieb, der fuhr, mit Geschichten wach. Endlich daheim, schnappten wir nur das Nötigste und fielen in Tiefschlaf in unserem bequemen Bett, das einem nicht die Knochen vertauschte! =)

ENDE.


(Und für die, die nun traurig sind, dass es nur zwei Teile gab…kurz danach hat uns ja Heike besucht – und da gibt es auch noch etwas zu erzählen und Bilder zu gucken. Titel: Heike und unsere zahlreichen Pleiten. )


EDIT: und der Beweis, dass wir wirklich dort waren und ich nicht nur Kalenderblätter ausgeschnitten hab:


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Geändert von Dana (13.08.2012 um 17:43 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2012, 17:44   #4
Hansevogel
 
 
Registriert seit: 23.12.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 10.527
Was soll man sagen? , mehr nicht.

Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
EDIT: und der Beweis, dass wir wirklich dort waren und ich nicht nur Kalenderblätter ausgeschnitten hab:
Fotomontage!
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Geändert von Hansevogel (13.08.2012 um 17:46 Uhr)
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Alt 13.08.2012, 17:57   #5
Sorrento
 
 
Registriert seit: 25.05.2011
Ort: Köln
Beiträge: 694
Sehr schöner Bericht, da werden eigene Erinnerungen wach. Dem Zauber der Stadt kann man sich kaum entziehen!

Gruß Ralph
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Alt 13.08.2012, 20:49   #6
combonattor
 
 
Registriert seit: 26.05.2010
Ort: Königstein im Taunus
Beiträge: 2.882
Huhu Dana,
schon wieder ein tolles Städteführer von dir. Freue mich das Ihr, ein tolles, erreignisvolles Geburtstagwochenende in Paris hattet.
Ein kleiner Tipp wenn du es nächste mal eillig hast: nimm ein Taxi oder auch das Bateau. Ich habe von Eiffelturm zum Notre Dame 8 € Taxi bezahlt.Gut ,wir warren auch zu viert so hätte eine Busfahrt fast das gleiche gekostet.
Gruß,Alex
combonattor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2012, 23:08   #7
brandyhh
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.442
Danke Dana, daß du uns mit deinem Bericht nicht nur an eurer Paristour, sondern auch an deinem Geburtstag teilhaben lässt.
Die Bilder habe ich ja schon bei dir gesehen, aber erst mit deinen Beschreibungen wird eine ganz und gar runde Sache daraus!

Und herzlichen Dank für die Flasche.


Gruß Heike
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
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