@michaelbrandtner
2-3x (100-150ms) ist vielleicht zuviel; möglicherweise sind 1,5-2,5x (75-125ms) passender

Abgesehen von Werbung vs. Realität sprechen aber nicht von dem derzeit "bestmöglichen" sondern von Erwartungswerten. Denn die Aussage war "Eine DSLR hat..." dann kann man nicht plötzlich bei K5, D5100, 50D und zig anderen DSLRs von "Ausreißern" sprechen. Eine D5100 hat mit MF eine Auslöseverzögerung von 248ms (*). Die 50D 120ms (*). Eine EOS 400D 130ms. (*). A900 153ms (*) Seltsamerweise ist hier aber nur die Angabe von Spitzenwerten - am besten aus Herstellertabellen erlaubt. Dabei führt schon die Messmethode zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen denn:
*) Wie IR korrekt feststellt ist bei vielen Kameras die Auslöseverzögerung im MF höher als Vorfokussiert. Der wichtigste Grund für Unterschiede könnte hier in der Belichtungsmessung liegen. So erreicht die eher etwas langsamere D5100 vorfokussiert weniger als die Hälfte ihrer Zeit (114ms). Ebenso bei der 50D (Prefokussiert 63ms). 400D profitiert weniger und kommt auf ca. 105ms. Auch bei der A900 macht es einiges aus (72ms).
Auf welcher Basis ist denn nun die gerüchteweise A77-Auslöseverzögerung von 50ms festgestellt worden? Mit MF oder Prefokussiert? Sind es am Ende Vorfokussiert 25ms? Oder sind es mit MF 100ms? Das wird sich alles noch zeigen müssen.
Zitat:
Zitat von eiq
Herstellerangaben (Theorie) und Messungen (Praxis – wie z.B. bei www.imaging-resource.com) sind meist zwei Paar Schuhe.
Wobei ich mich auch wundere warum die A77 so "lange" braucht. Immerhin ist da kein Spiegel mehr im Weg, der zeitaufwändig weggeschwenkt werden muss und sich erstmal auspendeln muss. Eigentlich sollte sie schneller sein als eine D700 mit großem Spiegel, nicht ähnlich schnell.
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Ich bin unschlüssig wieviel Einfluss der Spiegel dabei hat. Die teilweise krassen Unterschiede zwischen MF und Vorfokus sind ja ein deutliches Zeichen, dass es signifikante Einflussgrößen jenseits von Fokussierung, Verschluss oder Klappspiegel gibt. Vielleicht ist es die Belichtungsmessung? Oder Sensor und Signalverarbeitung muss noch anderweitig zeitaufwändig vorkonfiguriert werden?
Wenn man manchen gerüchteweisen Aussagen glauben schenken darf, dann scheint es wohl gerade auch im Bereich der Reflexspiegel einige Patente geben, die einiges blockieren. Ich mutmaße (!) daher, dass mit der bisherigen Alpha-DSLR-Technologie keine deutlich kürzeren Auslösezeiten (MF) als 100-120ms möglich sein könnten. Nikon punktet diesbezüglich bei einigen Modellen mit Bestzeiten liegt bei anderen auf Durchschnitts-DSLR-Niveau oder darunter. Der "Electronic First Shutter" könnte nun eine Möglichkeit sein, mit einer völlig anderen Technologie derartige Patente zu umgehen. Der Klappspiegel fällt als Faktor weg, es bleibt dabei einen möglichst schnellen initialen elektronischen Verschlussvorgang zu implementieren - das selbst war vermutlich selbst schon eine Herausforderung, deren erstes Resultat wohl bei 50ms angesiedelt sein könnte. Wenn das dann in der Praxis 70ms sind, dann hat Sony zumindest aufgeholt - sollten es in der Praxis tatsächlich 50ms sein, dann haben sie eine sehr gute Position. Man kann natürlich darüber rätseln welche der beiden Basistechnologien mehr Entwicklungspotential hat - ich vermute ja eher große Fortschritte bei der Sensortechnologie als bei der Klappspiegelmechanik.