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Alt 08.01.2010, 20:58   #71
modena
 
 
Registriert seit: 19.01.2005
Ort: Chur
Beiträge: 2.157
Ich bin zwar weder Arzt noch Pfleger, werde aber von vielen Spitälern beauftragt und bin in dem Thema recht bewandert, sonst würd ich das nicht schreiben.

Was genau gefällt dir nicht an meinen Aussagen?
modena ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 08.01.2010, 22:18   #72
christoph.ruest
 
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
Wie gesagt: es sind einfach ein paar Aussagen, die ich so nicht unterschreiben könnte...

Zitat:
wegen einem viel zu dichten Spitalnetz, wegen der guten Ausstattung in jedem unwichtigen Bereich dieser Spitäler
Dass das Spitalnetz grundsätzlich zu dicht ist, wage ich zu bezweifeln.
Ausserdem ist es so, dass "unwichtige" (also nicht gut ausgelastete) Bereiche ziemlich gnadenlos geschlossen werden. Ja, da durfte ich auch schon meine Erfahrungen machen.

Was allerdings stimmt: es gibt viele Spitäler, die sich in Bereichen versuchen, von denen sie eigentlich besser die Finger lassen würden. Es ist nicht nötig, dass jedes Kantonsspital ein Herzkatheterlabor unterhält, in dem es dann 50 Fälle pro Jahr behandelt. Das ist viel zu wenig um Routine zu haben, dadurch wird es zuerst mal gefährlich und als nächstes so richtig teuer.
Nur so als Vergleich: das USZ hat 2008 rund 1'200 PKIs durchgeführt, währenddem ein Spital Thurgau AG gerade mal 61 gemacht hat...
Somit würde ich dir vollkommen zustimmen, hättest du gesagt, man sollte gewisse Bereiche (insb. im Bereich der sog. "Spitzenmedizin") zentralisieren.

Zitat:
nicht genehmigter oder hier kaum günstigerer Generika
Die Generikas müssen und werden von der SwissMedic genau so genehmigt, wie das Originalpräparat auch, wenn sie die entsprechenden Bestimmungen (u.A. Patentrechte, etc.) einhalten. Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert 8 bis 12 Jahre und kostet dem Pharmaunternehmen im Durchschnitt 1,5 Milliarden SFr. Ich hab da schon ein gewisses Verständnis dafür, dass die Pharmaunternehmen dann nicht möchten, dass 2 Jahre später gleich ein Generikum auf den Markt kommt, weshalb ich den 20-jährigen Patentschutz auch nicht für übertrieben erachte. Wenn du nur die Zulassungsliste des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV) anschaust, dann stimmt es schon, dass dort nicht so viele Generikas eingetragen sind. Allerdings liegt das daran, dass sich in dieser Liste nur kassenpflichtige Medikamente finden. Geben tut es allerdings viel, viel mehr (und die werden auch eingesetzt!).
Die weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamente sind Statine. Ein sehr gebräuchliches ist dabei z.B. das Simvastatin (Handelsname Zocor). Eines der Generika ist 56% günstiger.
Oder nehmen wir Acetylsalicylsäure (ein Blutverdünnungsmittel - Handelsname "Aspirin"). Auch hier ist das Generikum 47% günstiger. Und dabei handelt es sich absolut nicht um Ausnahmen! Gewisse Generikas sind auch in der Schweiz bis zu 70% günstiger als die Originalpräparate...

Zitat:
natürlich wegen den hohen Löhnen
Im Vergleich mit anderen Berufen und insb. Arbeitszeiten finde ich die gar nicht so hoch. Ausserdem habe ich zwei Bekannte, die als Personalvermittler arbeiten und sie beide haben mir versichert, sie würden es niemals schaffen, einen Maurer oder einen Chauffeur dazu zu bringen, zu dem Stundenlohn zu arbeiten, wie es ein Arzt tut.

Zitat:
wegen den fehlenden Anreizen für Ärzte Geld zu sparen
Das war einer der Gründe, warum ich dich gefragt habe, ob du in dem Bereich arbeitest. Du kannst mir glauben: die "Anreize" (wenn man dem überhaupt noch so sagen kann) sind mehr als nur hoch...

Zitat:
Meine Grundversicherung, 30 jähriger Mann, kostet mich im Jahr ca. 6'000.-
Brauchen tu ich es nie, bezahlen ist Pflicht, also eigentlich eine Kopfsteuer.
So viel kostet etwa ein "normaler" Skiunfall.
Fährst du Ski?
Wenn du einen (nicht völlig harmlosen) Autounfall hast, kostet allein die Standardfolge "Ultraschall - Röntgen - CT" so viel. Kommt noch der eine oder andere MRI-Untersuch oder sogar ein PET-Scan dazu...
Wenn du in eine Lawine kommst (völlig unschuldig auf einer präparierten Piste - auch dort kann das passieren) kostet es im Schnitt 50'000 Fr. Wer bezahlt das, wenn du nicht versichert bist?

Zitat:
Unter CHF 5000.- pro Monat für einen einfachen Altersheimplatz geht da gar nix, nach oben offen!
Ich hatte da etwas andere (wesentlich höhere) Zahlen im Kopf...

Zitat:
Das heisst wenn du es dir nicht leisten kannst, wird dein Haus und alles wofür du dein Leben lang gearbeitet hast gepfändet und dann springt der Staat ein.
Ich habe da schon ein paar Fälle (auch in der Familie) erlebt, wo man es sich nicht leisten konnte. Der Staat ist eingesprungen, ja. Gepfändet wurde aber nichts.

Zitat:
Dafür kann man sich auch wunderbar in ein 4* Haus einquartieren und wird sicherlich noch besser behandelt.
DAS wiederum stimmt

Gruss

Christoph
__________________
„It is not birth, marriage, or death, but gastrulation, which is truly the most important time in your life.“ (Lewis Wolpert)

Geändert von christoph.ruest (08.01.2010 um 22:21 Uhr)
christoph.ruest ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2010, 22:21   #73
mboesch
 
 
Registriert seit: 25.05.2008
Ort: CH-Beringen SH
Beiträge: 51
wird wohl langsam OT

sorry, um noch etwas weiter abzugleiten:
Was modena schreibt hat durchaus einiges an sich... die Erlebnisse sind wahrscheinlich aber in der Region Graubünden etwas ausgeprägter als anderswo.
Wir habe ein Problem, Hausarztpraxen auf dem Land zu besetzen, es finden sich kaum mehr Nachfolger und die meisten stehen 10 Jahre vor der Pensionierung. Es sind nicht nur die finanziellen Aspekte, welche Ärzte und Pflegepersonal zur Übersiedlung in die Schweiz bewegen, oftmals ist es die schlichtweg interessantere Tätigkeit (mehr Eigenverantwortung, nicht alles wir abdelegiert), die flacheren Hierarchien (die Telephonnummer des Chefarztes ist nicht absolut tabu) und der somit kollegiale Umgangston. Viele sagen, hierzulande könne noch richtig gearbeitet werden, wie in D, bevor das Gesundheitswesen in den Sumpf geritten wurde - allerdings gehören dann richtige Arbeitszeiten und ziemliche Notfalldienstbelastungen zumindest auf dem Land dazu.
Um in abgelegeneren Gebieten die ärztliche Grundversorgung sicherzustellen, gingen Gemeinden dazu über, Ärzten eine Praxis und ggf. auch Wohnhaus zu günstigen Konzessionen zu vermieten. In Randregionen, beispielsweise solchen mit Skitourismus, ist es ja nicht jedem Unfallopfer zumutbar, "mit dem verstauchten Haxen" über eisglatte Strassen 60 - 90 Min. auf eine Spitalnotfallstation zu fahren.
Die Gsundheitskosten pro Nase liegen dann halt etwa 10 % über D und A, dafür stehen wir noch besser da als die USA (die sind die allerteuersten), dafür dort mit oft kärglichem Service für Minimalversicherte...
my five cents Martin
mboesch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2010, 22:24   #74
christoph.ruest
 
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
Martin, ich kann dir nur voll und ganz zustimmen!

Gruss

Christoph
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christoph.ruest ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2010, 00:45   #75
binbald
 
 
Registriert seit: 24.12.2005
Beiträge: 7.536
Zitat:
Zitat von modena Beitrag anzeigen
Dass uns am ende des Jahres so viel mehr bleibt wag ich zu bezweifeln.
Ich weiß, ich habe selbst schon in der Schweiz gearbeitet (und gelebt - zwar immer nur zeitweise, aber man bekommt doch auch einen Einblick weiter als nur die bloßen Zahlen). Ich hoffe, Du hast verstanden, dass das ironisch gemeint war. Das mit der Überfremdung, naja, so was ich mit bekomme, wird das ja bei vielen Schweizern eher skeptisch gesehen, dass ausgerechnet so viele Deutsche zuwandern.
__________________
Gruß,
Michael
binbald ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 09.01.2010, 11:44   #76
karx11erx
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 14.10.2009
Beiträge: 167
Ich kann bloss sagen, dass 6000 SFr/Jahr für PKV doch gar nichts sind.
karx11erx ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2010, 12:06   #77
wwjdo?
 
 
Registriert seit: 25.01.2006
Ort: Friedberg/By.
Beiträge: 11.539
Ich habe einen gute Bekannten, der Geschäftsführers eines Pflegeheimes in der Schweiz ist. Im Grunde genommen sind die Probleme dort ähnlich gelagert, wie bei uns: Überalterung der Gesellschaft, Arbeitsmigration (was sich aber schon gewandelt hat) mit Tendenzen von Überfremdung, hohe Verschuldung des Staates, etc.

Mag sein, dass es gewisse Differenzen gibt aber das gelobte Land ist die Schweiz wohl schon länger nicht mehr. Trotzdem bin ich dort immer wieder gerne als Besucher und Urlauber und mag die Luete und das Land in der Regel sehr gerne!
__________________
LG
Matthias
wwjdo? ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2010, 12:00   #78
modena
 
 
Registriert seit: 19.01.2005
Ort: Chur
Beiträge: 2.157
Zitat:
Zitat von christoph.ruest Beitrag anzeigen
Wie gesagt: es sind einfach ein paar Aussagen, die ich so nicht unterschreiben könnte...



Dass das Spitalnetz grundsätzlich zu dicht ist, wage ich zu bezweifeln.
Ausserdem ist es so, dass "unwichtige" (also nicht gut ausgelastete) Bereiche ziemlich gnadenlos geschlossen werden. Ja, da durfte ich auch schon meine Erfahrungen machen.

Was allerdings stimmt: es gibt viele Spitäler, die sich in Bereichen versuchen, von denen sie eigentlich besser die Finger lassen würden. Es ist nicht nötig, dass jedes Kantonsspital ein Herzkatheterlabor unterhält, in dem es dann 50 Fälle pro Jahr behandelt. Das ist viel zu wenig um Routine zu haben, dadurch wird es zuerst mal gefährlich und als nächstes so richtig teuer.
Nur so als Vergleich: das USZ hat 2008 rund 1'200 PKIs durchgeführt, währenddem ein Spital Thurgau AG gerade mal 61 gemacht hat...
Somit würde ich dir vollkommen zustimmen, hättest du gesagt, man sollte gewisse Bereiche (insb. im Bereich der sog. "Spitzenmedizin") zentralisieren.
Wie würdest du z.B. 4 Spitäler nennen die innerhalb von 30 Km liegen, die alle innerhalb von 25 Min mit dem Auto zu erreichen sind und zwar aus jeder dieser 4 Ortschaften?
Und aus den umliegenden Ortschaften ist man nicht wirklich länger unterwegs.
Also für mich ist das übertrieben.
In jeder dieser Ortschaften gibt es mehrere Ärzte die eine Praxis betreiben und einige der Ortschaften sind noch dazu super klein. Unterhalten aber jeweils ein hochmodernes Spital und versuchen sich gar in gewissen völlig unnötigen und kaum benutzten Bereichen zu spezialiseren. Da ist nix mit selten benütze Bereiche Schliessen.
Wir dürften in der Schweiz eines der dichtesten Spitalnetze der Welt haben....

Und natürlich mein ich damit, dass man zumindest die Bereiche der Spitzenmedizin zentralisieren muss. Und auch unnötige Bereiche oder gar Spitäler schliessen sollte.


Zitat:
Die Generikas müssen und werden von der SwissMedic genau so genehmigt, wie das Originalpräparat auch, wenn sie die entsprechenden Bestimmungen (u.A. Patentrechte, etc.) einhalten. Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert 8 bis 12 Jahre und kostet dem Pharmaunternehmen im Durchschnitt 1,5 Milliarden SFr. Ich hab da schon ein gewisses Verständnis dafür, dass die Pharmaunternehmen dann nicht möchten, dass 2 Jahre später gleich ein Generikum auf den Markt kommt, weshalb ich den 20-jährigen Patentschutz auch nicht für übertrieben erachte. Wenn du nur die Zulassungsliste des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV) anschaust, dann stimmt es schon, dass dort nicht so viele Generikas eingetragen sind. Allerdings liegt das daran, dass sich in dieser Liste nur kassenpflichtige Medikamente finden. Geben tut es allerdings viel, viel mehr (und die werden auch eingesetzt!).
Die weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamente sind Statine. Ein sehr gebräuchliches ist dabei z.B. das Simvastatin (Handelsname Zocor). Eines der Generika ist 56% günstiger.
Oder nehmen wir Acetylsalicylsäure (ein Blutverdünnungsmittel - Handelsname "Aspirin"). Auch hier ist das Generikum 47% günstiger. Und dabei handelt es sich absolut nicht um Ausnahmen! Gewisse Generikas sind auch in der Schweiz bis zu 70% günstiger als die Originalpräparate...
Aber wie du schon gesagt hast gewisse Generikas werden in der Schweiz erst gar nicht zugelassen, obwohl sie das in der EU sind.
Und wenn sie zugelassen werden, sind sie hierzulande vielfach immer noch viel teurer als im umliegenden Ausland.


Zitat:
Im Vergleich mit anderen Berufen und insb. Arbeitszeiten finde ich die gar nicht so hoch. Ausserdem habe ich zwei Bekannte, die als Personalvermittler arbeiten und sie beide haben mir versichert, sie würden es niemals schaffen, einen Maurer oder einen Chauffeur dazu zu bringen, zu dem Stundenlohn zu arbeiten, wie es ein Arzt tut.
Ich gönne jedem Arzt sein Gehalt, denn er hat viel Zeit und Mühe ins Studium, der nachfolgenden Ausbildung etcpp. einsetzen müssen. Aber es gibt heute nur wenige Arten von Arbeit in denen man von 9-17 Uhr arbeitet also gergelte Arbeitszeiten hat. Sehr viele in sehr vielen Branchen arbeiten heutzutage täglich 12-18h und bekommen nicht einen Bruchteil des Arztes...




Zitat:
Das war einer der Gründe, warum ich dich gefragt habe, ob du in dem Bereich arbeitest. Du kannst mir glauben: die "Anreize" (wenn man dem überhaupt noch so sagen kann) sind mehr als nur hoch...
Es ist bekannt und belegt, dass viele Phramavertreter auf die Ärzte zugehen und
ihnen dann bei Verkauf ihrer völlig überteuerten Präparate stattliche Gehälter bezahlen. Und auch diese Präparate belasten die Krankenkassen nicht zu einem geringen Teil. So etwas nennt man dann Anwendungsstudie...
Viele Ärzte geben das ganz offen zu und sehen das als legalen und interessanten Weg
das Gehalt etwas aufzubessern. 1000.- pro Patient sollen keine Seltenheit sein, wenn dieser ein Medikament immer mal wieder braucht.

Es ist bekannt und belegt, dass viele Medikamente absolut wirklungslos sind, diese
aber trotzdem von den Ärzten verschrieben werden und von den Krankenkassen übernommen werden und den Pharmas viel Geld in die Kassen spühlen.


Zitat:
So viel kostet etwa ein "normaler" Skiunfall.
Fährst du Ski?
Wenn du einen (nicht völlig harmlosen) Autounfall hast, kostet allein die Standardfolge "Ultraschall - Röntgen - CT" so viel. Kommt noch der eine oder andere MRI-Untersuch oder sogar ein PET-Scan dazu...
Wenn du in eine Lawine kommst (völlig unschuldig auf einer präparierten Piste - auch dort kann das passieren) kostet es im Schnitt 50'000 Fr. Wer bezahlt das, wenn du nicht versichert bist?
Ich fahre Ski ja, seit etwa 26 Jahren, hatte aber nie einen gröberen Unfall.
Oder auch beim Autofahren hätte ich nie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Mir ist schon klar, dass es jemand bezahlen muss und das es notwenig ist die Krankenkassen zu erhalten. Aber ich sehe einfach sehr viel Einsparpotential und es ist
frustrierend mitanzusehen wie das Geld verschwendet wird.

Siehe z.B. Schweinegrippe, die Panikmache der Medien, die deutlich zuviel georderten Impfstoffe und den nachträglichen Verkauf unter Wert oder das Verschenken von 2/3 der geordern Impfdosen.


Zitat:
Ich hatte da etwas andere (wesentlich höhere) Zahlen im Kopf...

Ich habe da schon ein paar Fälle (auch in der Familie) erlebt, wo man es sich nicht leisten konnte. Der Staat ist eingesprungen, ja. Gepfändet wurde aber nichts.
Ja noch mehr, umso schlimmer.

Dazu hier ein kleiner Artikel:
http://www.ktipp.ch/themen/beitrag/1..._im_Pflegeheim



LG
Marcel

Geändert von modena (10.01.2010 um 12:06 Uhr)
modena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2010, 21:00   #79
christoph.ruest
 
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
Hi Marcel,

Zitat:
Wie würdest du z.B. 4 Spitäler nennen die innerhalb von 30 Km liegen, die alle innerhalb von 25 Min mit dem Auto zu erreichen sind und zwar aus jeder dieser 4 Ortschaften?
Und aus den umliegenden Ortschaften ist man nicht wirklich länger unterwegs.
Also für mich ist das übertrieben.
In jeder dieser Ortschaften gibt es mehrere Ärzte die eine Praxis betreiben und einige der Ortschaften sind noch dazu super klein. Unterhalten aber jeweils ein hochmodernes Spital und versuchen sich gar in gewissen völlig unnötigen und kaum benutzten Bereichen zu spezialiseren.
Da würde ich schlicht und einfach sagen, dass mir wesentliche Informationen fehlen!
Die Wenn ich so etwas lese, kann ich damit mal überhaupt nichts anfangen...
Wie gross ist das Einzugsgebiet? Wie viele Bewohner (nicht der Ortschaften sondern des Einzugsgebietes)? Gibt es z.B. geographische Besonerheiten? Viel Tourismus? Skigebiet? Wie ist die Bettenauslastung? Wie viele Angestellte in welchen Bereichen? Sind die Spitäler auf irgend eine Art und Weise spezialisiert? Wie sieht die Organisation der Notfallversorgung aus? Welche der Spitäler haben Hubschrauberlandeplätze? Wie viele Schockräume und ICU-Betten stehen zur Verfügung? Etc.

Bevor man da von "zu vielen Spitälern" spricht, muss man sich überlegen, ob es denn überhaupt möglich wäre, eines oder gar mehrere zu schliessen oder zusammen zu legen, resp. wie sähen dann die Konsequenzen aus?

Ich selbst wohne auch in einer Gegend, wo es in einem Umkreis von 20km eine ganze Reihe von Spitälern und Kliniken hat. Bloss wenn man mal die Kriterien, die ich oben so aufgezählt habe, auf diese Spitäler anwendet, sieht man, dass man allerhöchstens eines schliessen könnte und selbst das nur mit grösstem Ach und Krach, wobei dann die Notfallversorgung stark darunter leiden würde (dann wäre nix mehr mit Krankenwagen innert 20 Minuten). Ein zweites schliessen und die Grundversorgung kann nicht mehr gewährleistet werden? Will man das wirklich?

Zitat:
Da ist nix mit selten benütze Bereiche Schliessen.
Wie gesagt habe ich da selbst schon andere Erfahrungen machen dürfen...

Zitat:
Wir dürften in der Schweiz eines der dichtesten Spitalnetze der Welt haben....
Dem will ich auch gar nicht widersprechen. Dafür haben wir auch eine recht hohe Überlebensquote, wenns drauf an kommt.
Es stellt sich also schlicht und einfach die Frage: wie viele Tote, wie viel (noch mehr) überlastete Ärzte, wie viel Wartezeit und wie viel Qualität wollen wir?

Zitat:
Und natürlich mein ich damit, dass man zumindest die Bereiche der Spitzenmedizin zentralisieren muss.
Wie gesagt kann ich da nur zustimmen! Das würde sogar zu einer noch höheren Qualität der Versorgung mit noch weniger Toten führen. Das Beispiel der PKI habe ich im letzten Post schon erwähnt und es gibt noch viele weitere.

Zitat:
Aber wie du schon gesagt hast gewisse Generikas werden in der Schweiz erst gar nicht zugelassen, obwohl sie das in der EU sind.
Weisst du denn auch die Gründe, warum sie in der Schweiz nicht zugelassen werden?
Ok, in manchen Fällen sind die Begründungen wirklich etwas "komisch" (um es mal politisch Korrekt auszudrücken). Da wird aber auch (von verschiedener Seite) versucht, eine Zulassung nachträglich doch noch durch zu bringen. In anderen Fällen kann man sich hingegen nur an den Kopf fassen, wenn man liest, was wo wieder zugelassen wurde. Es gibt also in vielen Fällen schon eine sehr gute (nachvollziehbare) Begründung dafür, warum man nicht einfach alles zulässt. Und als letztes gibt es auch noch das Gegenteil: Es gibt viele Medikamente (gerade auch sehr günstige!) die in der Schweiz seit Jahren zum Standardrepertoire gehören, in der EU aber aufgrund von absolut nicht nachvollziehbaren Begründungen nicht zugelassen werden.

Zitat:
Und wenn sie zugelassen werden, sind sie hierzulande vielfach immer noch viel teurer als im umliegenden Ausland.
Um das zu beurteilen, kenne ich mich mit den Medikamentenpreisen im Ausland zu wenig aus. Kannst du vielleicht ein paar Beispiele nennen? Aussedem muss man das immer im Grossen vergleichen. Wenn ein selten gebrauchtes Medi im Ausland 50% günstiger, dafür ein häufig gebrauchtes 0,5% teurer ist, verdient das Pharmaunternehmen im Ausland immer noch viel mehr daran...

Zitat:
Ich gönne jedem Arzt sein Gehalt, denn er hat viel Zeit und Mühe ins Studium, der nachfolgenden Ausbildung etcpp. einsetzen müssen. Aber es gibt heute nur wenige Arten von Arbeit in denen man von 9-17 Uhr arbeitet also gergelte Arbeitszeiten hat. Sehr viele in sehr vielen Branchen arbeiten heutzutage täglich 12-18h und bekommen nicht einen Bruchteil des Arztes...
Ehrlich gesagt kenne ich da in meinem Umfeld niemanden...
Ein Arzt verdient in den ersten paar Jahren (was durchaus mal 10 bis 15 Jahre bedeuten kann) nicht mehr als ein Polizist oder ein Lehrer (ja, da kenne ich die genauen Zahlen aus meinem persönlichen Umfeld). Mit dem kleinen Unterschied, dass sowohl der Polizist als auch der Lehrer ihr erstes Gehalt etwa 8 Jahre vor dem Arzt erhalten haben. Und das auch nur dann, wenn der Arzt sich auf die Klinik gestürzt und jegliche Interessen an Forschung oder akademischer Karriere über Bord wirft, sonst verdienen sowohl Lehrer als auch Polizist rund 30 bis 40% mehr als der Arzt. Wie gesagt: bei diesem Beispiel kenne ich die Zahlen. Wenn wir das ganze dann noch auf den Stundenlohn umrechnen, sieht es noch viel ungemütlicher aus. Ich kenne wenig "Arbeiter" (um es mal so salopp auszudrücken) die für 20 Fr. pro Stunde arbeiten. Aber ich kenne sehr viele Ärzte, die das tun... Bei den Verkäufer/innen wurde dieser Lohn vor ein paar Jahren übrigens mal als "unter dem Existenzminimum" kritisiert...

Ich will keinesfalls jammern oder alle Ärzte als "arme Teufel" hinstellen. Natürlich gibt es Ärzte, die sehr gut verdienen. Aber die Zeiten, in denen man per Definition viel verdiente, wenn man Arzt war, die sind definitiv vorbei!

Zitat:
Es ist bekannt und belegt, dass viele Phramavertreter auf die Ärzte zugehen und
ihnen dann bei Verkauf ihrer völlig überteuerten Präparate stattliche Gehälter bezahlen. Und auch diese Präparate belasten die Krankenkassen nicht zu einem geringen Teil. So etwas nennt man dann Anwendungsstudie...
Ok, das geht dann aber in den Bereich der Hausarztpraxen und da kann ich definitiv nicht mitreden, was ich auch offen zugebe. Im Spital gibt es kein Interesse, dem Patienten das eine oder andere Medikament zu verschreiben (ausser natürlich die Gesundheit des Patienten), denn verdienen tut daran nur die Apotheke...

Zitat:
Viele Ärzte geben das ganz offen zu und sehen das als legalen und interessanten Weg
Auch da muss man wieder das Gesamte betrachten. Es gibt ganz klar auch Medikamentenstudien (z.B. der Pase 4), bei denen Zehntausende bis Hunderttausende von Patienten, die das Medikament erhalten, überwacht werden müssen. Und wenn ein Arzt sich dazu bereit erklärt, an einer solchen Studie teilzunehmen, dann halst er sich damit nicht gerade wenig Arbeit (Papierkram) auf. Ich kenne wenige Leute, die sich bereit erklären, von heute auf morgen 10 Stunden pro Woche mehr zu arbeiten für den gleichen Lohn...

Zitat:
Es ist bekannt und belegt, dass viele Medikamente absolut wirklungslos sind, diese
aber trotzdem von den Ärzten verschrieben werden und von den Krankenkassen übernommen werden und den Pharmas viel Geld in die Kassen spühlen.
Kannst du das irgendwie belegen oder ist das nur Hörensagen? Das Verschreiben von erwiesenermassen wirkungslosen Medikamenten läuft unter dem Begriff "Kunstfehler"...

Zitat:
Ich fahre Ski ja, seit etwa 26 Jahren, hatte aber nie einen gröberen Unfall.
Oder auch beim Autofahren hätte ich nie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen.
Womit das statistike Risiko ansteigt, dass du in der nächsten Zeit medizinische Hilfe in Anspruch nehmen musst.

Zitat:
Siehe z.B. Schweinegrippe, die Panikmache der Medien, die deutlich zuviel georderten Impfstoffe und den nachträglichen Verkauf unter Wert oder das Verschenken von 2/3 der geordern Impfdosen.
Schweinegrippe bekommen Schweine und nicht Menschen...
Aber das ist ein anderes Thema, wofür ebenfalls die Medien gesorgt haben. Und ja, da stimme ich dir absolut zu: die Medien sind häufig ein sehr grosses Problem. Die (nicht gerade wenigen) Ärzt, die versucht haben, den Leuten mit objektiven und sachlichen Gegendarstellungen wieder zur Realität zu verhelfen, sind im Geschrei der panikerfüllten Medien schlicht und einfach untergegangen.

Und dazu passend gleich deine Verlinkung auf ein mir (äusserst unangenehm) bekanntes "Druckerzeugnis" (würde ich es so schreiben, wie ich es im Kopf habe, bekäme ich eine Forumssperre)...die durch diese Redaktion regelmässig vorgelegten Schriftstücke zeigen äusserst eindrucksvoll was dabei raus kommt, wenn sich Leute mit Themen zu befassen versuchen, von denen sie einfach nichts verstehen und sich dabei auch immer noch auf nur eine einzige "Expertenmeinung" ohne weitere Nach- oder gar Hinterfragung verlassen.
Komischerweise würde kein Bankier es akzeptieren, wenn "Cash" ab Morgen von Lehrlingen in der Ausbildung zum Koch verfasst würde, obwohl das Ergebnis wohl noch wesentlich besser aussehen würde...

Gruss

Christoph
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