Also für mich steht fest, dass die analoge Fotografie für den ernsthaften Amateur immer noch weitaus günstiger sein
kann. Zum Beispiel in der Portrait- und Landschaftsfotografie. Es geht einfach um die Idee und das Konzept, weniger um eine Schnappschussorgie. Wenn man weiß was man tut, arbeitet man sorgfältig und bezahlt nur die Ideen, die man hat. Nicht die 500 Schnappschüsse von Tante Emmas Geburtstag oder die 900 Aufnahmen vom Zoo-Besuch, mit denen viele ihre Digitalanschaffungen rechtfertigen. Will man ernsthaft dafür bezahlen?? Stattdessen kann man das Geld in sehr günstige manuell einstellbare Kameras mit sehr schönen Rokkor-Festbrennweiten investieren. Nicht Plastik-Zooms mit Plastiklinsen.
Überhaupt, ich finde der Zwang sich Gedanken über ein Bild zu machen wird stark unterschätzt. Wie überhaupt der kreative Prozess an sich. Ich glaube viele vergessen, dass die Kamera nur ein Mittel zum Zweck ist und die Bilder nicht in Eigenregie erzeugt. Vergleiche ich aktuelle APSC Kameras mit Filmkameras, sehe ich eigentlich genug Gründe, warum man aus schöpferischer Überlegung lieber zur Filmkamera greift. Technisch gesehen wären es unter anderem die ausgezeichnete manuelle Fokussierung, der große helle Sucher und die in jahrzehntelangen Prozessen ausgearbeiteten Farbpaletten/Kontrasten der Filme. Ausserdem kann man sich ganz auf die Aufnahme konzentrieren und wird nicht von der Bilderflut am Bildschirm abgelenkt.
Die analoge Fotografie hat selbsverständlich nicht die Digitalisierung zum Zweck, sondern entweder die Vorstellung als Projektion oder die Ausbelichtung/Vergrößerung. Insofern ist es sinnfrei, Scans mit Digitalaufnahmen zu vergleichen. Man muss schon Ausdrucke vergleichen, um über die Qualität zu reden. Bei Projektionen hinkt die Digitaltechnik wohl noch deutlich hinterher.
Also ich sehe hier zwei Arten von Fotografie, die sich gut nebeneinander betreiben lassen