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André 69 23.06.2009 10:31

Aus für Kodachrome
 
Hallo,

Der US-Hersteller Eastman Kodak kündigte an, Produktion und Vertrieb des Diafilms wegen der stark zurückgegangenen Nachfrage einzustellen.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/kodak100.html

Gruß André

aidualk 23.06.2009 11:16

Na ja, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dem heute noch wirklich jemand nachtrauert. Irgendwann wird halt alles von der Zeit überholt. Das eine früher, das andere später. Und es ist schon erstaunlich, dass der Film sich bei dem Aufwand so lange gehalten hat.

aidualk

Photongraph 29.06.2009 22:05

Solange Fujis Velvia Diafilme nicht weg sind, ist es mir egal... :roll: :twisted:

Ich finde Diafilme sind noch lange nicht überholt, man wird selbst mit 4k Projektoren kaum den Bilder einer 24,6 MP oder 21 MP Kamera gerecht werden können. (auch sind diese Projektoren alles andere als günstig und für jeden bezahlbar)

Auf der Leinwand hat die Diafotografie noch seine Vorteile... Leider ist sowas aber wohl als Anglizismus ausgedrückt ,,out"... :roll:

Auch werden selbst mittlerweile Diaprojektoren von Leica nicht mehr produziert.
Diese Entwicklung finde ich schade. In der Diafotografie und -Projektion steckt ein unheimliches Potential drinne Bilder auf einer großen Leinwand darzustellen in einer Qualität, die nicht unbedingt jeder ,,Beamer" (Ich hasse dieses Wort für einen Projektor, auf der anderen Seite Geräte die sich Beamer nennen verdienen meistens kaum zum Beispiel das Prädikat Heimkinoprojektor der High-End Klasse) so darstellen könnte. ;)
Auch finde ich es schade, dass die Analogfotografie im Mainstream bzw. in der breiten Masse so gut wie tot sein wird oder bereits ist. Trotz der digitalen Technik finde ich hat die analoge Fotografie noch etwas an Sich, was nicht die digitale Technik bietet.
Sicherlich analoge Fotografie wird unter den Kreativen und Großformatfotografen bestehen bleiben. Aber ich finde es bereits jetzt schon schade, dass man bei den großen Herstellern Canon und Nikon wohl keine einzige analoge Profi SLR bald sehen wird. (Canon hat bereits den Schlussstrich gezogen, es ist nur eine Frage der Zeit bis Nikon nachzieht). Auch wird Sony wohl keinen analogen Nachfolger zu einer Dynax 9 und Dynax 7 wohl bringen. (Ich fände es prima wenn es einen modernen analogen Ersatz/Nachfolger zur Dynax 9 geben würde. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben. Es sei den analog wird irgendwann mal wieder hip sein bzw. im Trend liegen. :()

Und das kommt aus dem Munde eines jüngeren Hobbyfotografen. ;) Nee bin sicherlich noch keine 50. :shock: :roll: :D Ich verspüre da keine Nostalgie, sondern sehe noch eine Daseinsberechtigung in der Diafotografie und der analogen Fotografie im Allgemeinen. Mit was hatten wohl viele Generationen vor uns angefangen um Fotos zu machen und mit welcher Technik begann das Fotografieren?

Die digitale Fotografie ist für mich eher ein Symbol der leider zunehmenden Massenmedienflut hier in Form von Bildern. (Die Gefahr ist, dass die Fotografie nicht mehr den Wert hat wie damals und dieses Medium zunehmends sich ins heutige ,,Medienchaos" stürzen wird) Heute kann jeder unzählige Bilder knipsen, sie öffentlich stellen. Seien es noch so gute oder schlechte Bilder. Auch wird so finde ich es vielmehr wild durch die Gegend geknipst als früher... Sicherlich das tut jeder mittlerweile bestimmt, der jetzt die Kosten der Filmentwicklung nicht mehr tragen muss. :D :lol:

Dio 30.06.2009 02:29

Zitat:

Zitat von Photongraph (Beitrag 857914)
Die digitale Fotografie ist für mich eher ein Symbol der leider zunehmenden Massenmedienflut hier in Form von Bildern. (Die Gefahr ist, dass die Fotografie nicht mehr den Wert hat wie damals und dieses Medium zunehmends sich ins heutige ,,Medienchaos" stürzen wird) Heute kann jeder unzählige Bilder knipsen, sie öffentlich stellen. Seien es noch so gute oder schlechte Bilder. Auch wird so finde ich es vielmehr wild durch die Gegend geknipst als früher... Sicherlich das tut jeder mittlerweile bestimmt, der jetzt die Kosten der Filmentwicklung nicht mehr tragen muss. :D :lol:

Diese Argumentation empfinde ich ehrlich gesagt als 'unfair'. Wieso? Wenn man deiner Argumentation folgt müsste man Foren genauso 'verteufeln' (bessers Wort fiel mir jetzt nicht ein). Sie ermöglichen genauso dass jeder unzählige Texte schreibt und sie öffentlich stellt. Seien sie noch so gut oder schlecht. ;-)

About Schmidt 30.06.2009 07:55

Zitat:

Zitat von Photongraph (Beitrag 857914)
Die digitale Fotografie ist für mich eher ein Symbol der leider zunehmenden Massenmedienflut hier in Form von Bildern. (Die Gefahr ist, dass die Fotografie nicht mehr den Wert hat wie damals und dieses Medium zunehmends sich ins heutige ,,Medienchaos" stürzen wird) Heute kann jeder unzählige Bilder knipsen, sie öffentlich stellen. Seien es noch so gute oder schlechte Bilder. Auch wird so finde ich es vielmehr wild durch die Gegend geknipst als früher... Sicherlich das tut jeder mittlerweile bestimmt, der jetzt die Kosten der Filmentwicklung nicht mehr tragen muss. :D :lol:

Teils gebe ich dir da recht. Andererseits ist es aber doch so, dass die "digitale Vergünstigung" die Experimentierfreudigkeit und damit die Kreativität fördert. Da ich heute vieles einfach direkt anschauen kann, habe ich viel bessere Möglichkeiten, auf die Gegebenheiten zu reagieren. Leider fehlt mir (wie vielen Anderen sicherlich auch) die Konsequenz, alles andere wieder zu löschen, was zugegebener maßen ein Fehler ist. Ich glaube ich habe zum Schluß mehr schlechte Dias weggeworfen, als schlechte Bilder von meiner Festplatte gelöscht.



Gruß Wolfgang

gpo 30.06.2009 11:27

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 858014)
die "digitale Vergünstigung" die Experimentierfreudigkeit und damit die Kreativität fördert.


Ich glaube ich habe zum Schluß mehr schlechte Dias weggeworfen, als schlechte Bilder von meiner Festplatte gelöscht.

Moin
dazu würde mir fiel einfallen aber....
es ist warm, ich bin zu faul nachzudenken...also zitiere ich mal:P

Teil 1
Experimente ja OK....es geht nur langsam auf die Nerven was geboten wird:roll:
...auch bezweifel ich stark das es die Kreativität fördert???
und zwar wenn mit Kreativ...Kreativ gemeint ist:cool:

Teil 2
ja wegwerfen muss man immer aber...
wenn man heute Bilder aus alten Zeiten schaut, darf man nicht vergessen...
"man hat immer dazu gelernt"!!!
soll heißen, Dias aus Anfängerzeiten haben dann natürlich reichlich Schwächen,
eben weil man damals es vielleicht auch nicht besser konnte:top:
wenn ich heute sehe, was einige alles an Datenmüll speichern, nur weil es leicht gemacht wird,
kräuseln sich mir die Nackenhaare:cry:

Teil 3
womit wir bei den Kosten wären:flop::flop::flop:
auch wenn ich mich wiederholen muss....es ist ein Ammenmärchen das analog teuerer war:evil:

schaut nur mal eure Equipmentrechnungen an...
und vergeßt bitte nicht den Compiaufwand, dazu die nötigen Lizenzen für die Software,
rechnet die Zeit dazu(Stundensatz) und zieht den Strich:shock:

wenn ich früher mit XD7+Kodachrome loszog hatte ich eine Ausschußquote unter 10%....
heißt das 30 Dias auf den Punkt genau waren, nicht viel anders bei Negativen!
Diese Sachen lagern sauber und trocken und sind JEDERZEIT anschaubar
selbst OHNE Strom und großen Aufwand:top:

Das man Verfahren die aufwenig und teuer sind, nicht künstlich am leben halten kann ist klar....
den Kodachrome haben damals auch nur die "höher geweihten" Hobbyisten verwendet,
auch gab es immer schon die Nur-Negativ-Knipser, sowie die Nur-Dias-Macher

###
(Dazu...
hatte gerade neulich einen Fotografen im Fachlabor getroffen mit +100!!! Rollfilmstreifen....
natürlich habe ich den sofort angegangen und nachgefragt...Antwort:
die Redaktion hat keinen Bock mehr auf Monitorbetrachtung(:?:) hat den großen Just wieder rausgeholt...
und nun stehen 6 Leute um den Leuchkasten und sortieren....
was am Monitor eben nicht geht, auch wenn der 30" hätte:top:

das die Auswahlen dann, die Kommunikation mit den Kollegen SOFORT ein schönes Bildergebnis liefern,
...kann man sich wohl vorstellen:cool:)

(Und noch wichtig....
vor ein paar Jahren hatte Lexmark eine Studie gemacht...
es ging genau um diesen Punkt:
Analog weg, Digital her...und deren gesellschaftliche Folgen?

Ergebnis kurzgefasst: in nur noch 10 Jahren, vielleicht noch kürzer....
werden historische Ereignisse, hervorgehoben familiäre Ereignisse....
nicht mehr als Bilder verfügbar sein!!!

als Beispiel nahm man den verstorbenen Opa...der seine Bilder im Schuhkarton aufbewahrte:top::top::top:
da tauchten dann sehr häufig Sachen auf die man längst als vermißt geglaubt hatte...

sowas wird künftig nicht mehr stattfinden können denn....
wer will seinen Datenbestand immer aktuell halten, vor allem...
wer von den "Erben" soll diesen Rieseberg an Bildern sichten....ein- zuordnen???)

Mfg gpo

ViewPix 30.06.2009 11:46

Sicherlich richtig das im digitalen Zeitalter so maches Verschwindet bzw. nicht mehr präsent ist...

Auf der anderen Seite sind das vielleicht auch alles Dinge die man sowieso nie brauchte...

Wie viele solcher Kisten von Opa und Oma landen unachtsam auf Flohmärkten...

Und wenn man mal was wissen will über seinen Vater, seinen Opa etc. Google wirds schon wissen :D

Stuessi 31.08.2009 17:21

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 858092)
...als Beispiel nahm man den verstorbenen Opa...der seine Bilder im Schuhkarton aufbewahrte:top::top::top:
da tauchten dann sehr häufig Sachen auf die man längst als vermißt geglaubt hatte...

Kann gpo nur zustimmen! In einem Schuhkarton fand ich vor einigen Tagen 9x12 Kassetten und in einer eine entwickelte Negativglasplatte aus der Zeit um 1920. Abgebildet meine Großmutter und meine Tante. Ich habe das Negativ gleich mit der A900 abfotografiert.
http://www.sonyuserforum.de/galerie/..._Mitzi-g20.jpg
Der Ausschnitt zeigt meine Großmutter.
http://www.sonyuserforum.de/galerie/...mama-g1008.jpg
Gruß,
Stuessi

amateur 31.08.2009 17:39

Hi,

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 858092)
Teil 1
Experimente ja OK....es geht nur langsam auf die Nerven was geboten wird:roll:
...auch bezweifel ich stark das es die Kreativität fördert???
und zwar wenn mit Kreativ...Kreativ gemeint ist:cool:

ohne digitale Fotografie stände ich persönlich mit meinen Hobbyambitionen nicht da, wo ich jetzt stehe. Ob das nun für die Welt zum Vorteil ist oder nicht, steht vielleicht auf einem anderen Blatt. :cool:

Die zeitliche Nähe zwischen Fotografieren und Ergebniskontrolle zusammen mit gespeicherten EXIF-Daten sowie die einfache Möglichkeit, einen verfeinerten Beschnitt eines Bildes anzufertigen, in der EBV an Motiven verschiedene Ausarbeitungen ausprobieren zu können als auch allein schon die ISO-Einstellung von Situation zu Situation ändern zu können, geben soviele Möglichkeiten, die zu analogen Tagen in dieser Form eigentlich nur Profis offen standen.

Und wer in der vermeintlichen Bilderflut ertrinkt, der muss und kann sich eben Plätze im Netz suchen, wo diese Bilderflut doch stark begrenzt ist und viel Wert auf Qualität gelegt wird.

An die Wand geworfen finde ich meine ollen Dias aber auch noch schöner, als alles, was ich bisher auf (auch edlen) Beamern gesehen habe.

Viele Grüße

Stephan

sven_hiller 05.09.2009 12:00

Die genannten Vorteile der digitalen Fotografie sind nicht von der Hand zu weisen. Schnelle Bildfolgen, schnelle Digitalisierung, schnelle Verfügbarkeit, schnelle Bearbeitung etc... Auch die Lernkurve kann infolgedessen stark ansteigen, wenn man es drauf anlegt.

Oft habe ich jedoch das Gefühl, daß der Schwerpunkt eher auf der nachträglichen softwaregestützten Bearbeitung des Materials liegt als auf dem in meinen Augen erstrebenswerteren Ausbau der fotografischen Fähigkeiten.
Etwa bei den zahlreichen unschönen Beispielen unsachgemäßer Nachschärfung kommen mir oft Zweifel :roll:.

Ich habe mir vor kurzem, um es einfach mal zu versuchen, eine Minolta XE-1 besorgt.
Was soll ich sagen. Das Teil kann alles, was mir wichtg ist. Die Bilder (rein technisch) sind mal abgesehen von meinen :oops: gelegentlichen Schwächen hinsichtlich Komposition und Ästhetik saugut :top:.
Ich freu mich auf das Abholen der Abzüge wie ein kleines Kind. Nicht nur auf die Bilder, sondern auch auf die unterschwellig fragenden Blicke die ich ernte.
Ich habe auch festgestellt, daß wir diese Bilder häufiger ansehen. Keine Ahnung warum.

... und wenn ich mit 'nem Kumpel fotografisch unterwegs bin und den analogen Metallhaufen mit manuellem Fokus mitnehme, mache ich selten mehr als zwei Bilder vom selben Motiv, weil man irgendwie auch so weiß, daß es geklappt hat. Verblüffend. :shock: Er wenigstens 3.

Allen ein schönes WE!

Gruß Sven


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