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Alt 11.03.2009, 20:49   #27
Benny Rebel

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.01.2009
Ort: Hannover
Beiträge: 541
Hier kommt die erste Version der Anleitung

Vorbereitungen für den großen Geräte-Test auf dem SonyUserForum

Mit dieser Anleitung und der entsprechenden Testkarte, ist jeder User in der Lage seine eigene Geräte zu testen und mit den Geräten anderer User zu vergleichen.
Diese Anleitung hat keinen Anspruch auf VOLLKOMMENHEIT. Sie dient lediglich dazu so präzise wie möglich zu arbeiten, ohne dass der Tester sich ein Laboratorium zulegen muss.
Was soll an der Kamera eingestellt werden?
1. ASA 100 wählen
2. Alle Bilder werden im RAW-FORMAT aufgenommen
3. Unser Testprogramm ist: AV = Blendenvorwahl = Zeitautomatik
4. Sämtliche Nachbearbeitungen in der Kamera auf NULL stellen. Bei der Alpha 900 die Einstellung NEUTRAL wählen. Dort müssen alle Parameter für Schärfe, Kontrast, Sättigung etc. auf NULL stehen.
5. Spiegelvorauslösung zusammen mit dem Selbstauslöser aktivieren und wenn vorhanden, mit einem Kabelfernauslöser oder einem Funkfernauslöser arbeiten.
6. Möglichst mit dem manuellen Weißabgleich arbeiten, nachdem dieser auf das vorhandene Licht eingestellt wurde.

Welche Angaben soll der Tester bei der Veröffentlichung seines Tests machen?
1. Mit welcher Kamera wurde fotografiert?
2. Welche ASA-Einstellung wurde getroffen?
3. Welches Licht wurde verwendet?
4. Wo wurde fotografiert? Draußen oder drinnen? Besondere Umstände?
5. Mit welchem Stativ und Kopf wurde gearbeitet?
6. Ist ein manueller Weißabgleich erfolgt oder nicht?
7. Mit welchem Programm wurde das Raw-Bild konvertiert?
8. Wie und worauf ist die Testkarte montiert worden und ist nur eine Testkarte abfotografiert worden, oder wurden mehrere Testkarten aneinander gereiht, um davon eine große Testtafel herzustellen?
9. Welches Objektiv wurde getestet?
10. Wie wurde scharf gestellt?
11. Welche Blenden wurden gewählt?
12. Ist die Spiegelvorauslösung verwendet worden?

Hier sind die REGELN, die jeder Tester BITTE unbedingt einhalten sollte:

1. Als erstes drücken wir die Aufnahmenummerierungsliste, die hier beigefügt wurde. Hier müssen die genauen Details der Aufnahmen geschrieben und nummeriert werden. Dies erleichtert die spätere Auswertung erheblich. So sieht die Liste aus!


-> Bild in der Galerie


2. Das Benutzen eines soliden Dreibeinstativs ist wohl selbstverständlich.
3. Wenn auf Laminat, Holzfußboden oder anderen vibrationsfördernden Fußböden fotografiert wird, soll eine Filzmatte, ein Teppich oder etwas ähnliches unter die Stativbeine gelegt werden. Damit werden die Vibrationen, die auch durch den Spiegelschlag verursacht werden können, minimiert.
4. Eine Spiegelvorauslösung ist ebenfalls Pflicht. Am besten ist es, diese Funktion mit dem Selbstauslöser zu koppeln, was an der Alpha 900 automatisch geschieht. Damit klappt die Kamera nach dem Tippen des Auslösers erst den Spiegel hoch und nachdem die Vibrationen des Spiegelschlages abgeklungen sind, erfolgt die eigentliche Aufnahme. Nur so können richtig scharfe Bilder entstehen!!! Eine Kabelfernauslösung oder ein Funkfernauslöser würde die Sache noch etwas professioneller gestalten.
5. Der Bildstabilisator soll ausgeschaltet sein.
6. In der Mitte der Testkarte wurde ein Kreis mit hohem Kontrast platziert. Dies hilft dem Autofokus-System, sich schnell und präzise scharf stellen zu können. Dafür sollte der mittlere AF-Punkt aktiviert sein. Nach der Scharfstellung soll SOFORT in den Manualfokusbetrieb gewechselt werden. Dies verhindert, dass die Kamera bei jeder Auslösung erneut den Fokusbereich einstellen muss, was manchmal daneben gehen kann. Nun kann man mit dem angeschraubten Objektiv alle Bilder mit dieser Schärfe-Einstellung aufnehmen. Für den Test eines weiteren Objektives muss dieser Vorgang wiederholt werden.
7. Wir nehmen NUR mit vollen Blenden auf und ignorieren die Zwischenblenden, da diese unsere Rahmen sprengen würden und auch nicht notwendig sind. Für diejenigen, die nicht wissen was volle Blenden sind, hier eine Abhilfe: 1,0 - 1,4 - 2,0 - 2,8 - 4,0 - 5,6 – 8,0 - 11 - 16 - 22 usw. Da kleinere Blenden als 22 in der Praxis kaum relevant sind, sollten diese möglichst vermieden werden, da sie ebenfalls den Rahmen dieses Testes sprengen würden.
8. Wir nehmen stets die erste Aufnahme bei OFFENER BLENDE auf und dann blenden wir mit den darauf folgenden Aufnahmen stufenweise ab. Konkret funktioniert es so: Bei einem Carl Zeiss 24-70mm F 2,8 nehmen wir die erste Aufnahme mit der Offenblende, also Blende 2,8 auf. Die nächste Aufnahme wäre dann mit Blende 4,0 , dann 5,6 , danach 8,0 usw.
9. Bei den Zoomobjektiven beginnen wir immer mit der weitwinkeligsten Einstellung und arbeiten uns schrittweise nach oben. Auch hier ein Beispiel: Wenn wir ein 24-70mm Objektiv testen wollen, dann machen wir die erste Serie mit den unterschiedlichen Blenden bei der 24mm Einstellung, dann bei 28mm, danach 35mm, dann 50mm und schließlich bei 70mm.
10. Bei der Auswahl der Brennweiten sollten wir möglichst die gängigeren Brennweiten wählen, die auch auf die Objektive graviert worden sind. Wie z.B. 50mm und nicht 57mm.
11. Wir verwenden NUR ASA 100 wegen der guten Schärfe und des guten Rauschverhaltens der Chips. Falls anders fotografiert wurde, dann bitte unbedingt darauf hinweisen.
12. Die Testkarte sollte möglichst gerade und im rechten Winkel zum Objektiv montiert werden. Es soll vermieden werden, dass die Testkarte schräg zur Kamera steht. Dies ist eine filigrane Arbeit und muss so sorgfältig wie möglich geschehen.
13. Die Testkarten sollen immer so fotografiert werden, dass sämtliche Linien und Elemente im Bild zu sehen sind. Mit anderen Worten so, dass die äußersten Linien der Testkarte direkt am Rande des Suchers zu sehen sind . Bitte NICHT so großzügig, dass noch zuviel Raum darüber hinaus mit abgelichtet wird. Dies würde die Ergebnisse verfälschen. Der Rand des Bildes wäre dadurch nicht mehr korrekt zu beurteilen.
14. Das Licht spielt hierbei ebenso eine große Rolle. Auf der Testkarte dürfen keine Lichtreflexe zu sehen sein und das Licht soll möglichst gleichmäßig auf der Testkarte verteilt sein. Ansonsten würden Teile des Bildes dunkler als andere Bereiche abgebildet werden. Dies führt zur Verfälschung der Ergebnisse, vor allem bei der Vignettierung. Es hat sich herauskristallisiert, dass man mit zwei Lichtquellen, die seitlich die Testkarte anleuchten, gute Ergebnisse erzielen kann. Ich benutze dafür zwei große Studio-Tageslicht-Lampen. Andere Kollegen benutzen zwei Baustrahler. Dabei muss man jedoch auf den Weißabgleich achten!
15. Wenn draußen fotografiert wird, dann muss es absolut WINDSTILL sein und die Testkarte darf, wegen mögliche Reflexionen, nicht in die pralle Sonne gestellt werden. Am besten wäre es bei einem bewölkten Himmel zu fotografieren, da das Licht sehr diffus ist. Der Schatten eines Hauses ist auch ein guter Platz für die Aufstellung der Testkarte. Unter einem Baum sollte die Tafel jedoch nicht landen, da durch die Blätter unterschiedliches Licht und auch Schatten auf die Testkarte fallen können. Auch hierbei auf den Weißabgleich achten.

Nachbereitung der Bilder
1. Am besten arbeiten wir hier in Sonyforum alle mit dem RAW-KONVERTER von Sony, da dieser kostenlos jeder Kamera beigelegt wurde und jedem von uns zur Verfügung steht. Wer mit Photoshop arbeitet oder eine andere Kamera-Marke mittestet, dann sollte folgendes beachten: Wir stellen bei jeder Software sämtliche automatischen Korrekturen zurück. Es soll weder nachgeschärft werden noch sonst etwas verändert werden. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Sony die Kameras sehr weich abgestimmt hat. Das heißt im Klartext: die ROHE Aufnahmen, ohne jegliche Bearbeitung sehen eher etwas flau und unscharf aus. Da sehen teilweise die Fotos der anderen Kameraherstellern auf dem ersten Blick schärfer und kontrastreicher aus, da diese Aufnahmen bereits in der Kamera stärker bearbeitet werden. Also nicht wundern!
2. Die vordefinierten Bereiche einer Testkarte müssen immer als 100% -Ausschnitt gezeigt werden. Nur so können verschiedene Tests miteinander verglichen werden. Auf unserer Testkarte befinden sich an verschiedenen Stellen kleine Ringe, die aus unterschiedlich dicken Linien zusammen gesetzt sind. Diese sind sowohl in der absoluten Mitte des Bildes vorhanden, wo jedes Objektiv seine beste Qualität liefert, als auch an den Rändern und Ecken, wo die schlechteste Leistung der Objektive zu erwarten sind. Hiervon können wir sofort den Abfall der Schärfe, Auflösung, den Kontrast und die Entwicklung der Chromatischen Aberrationen im Vergleich zur Bildmitte erkennen. Diese Ringe sollen als 100%-Ausschnitte, zum Vergleich Online gestellt werden. Immer mit der genauen Beschreibung wie z.B.: Bildmitte oder Bildecke (rechts unten) des Objektives Carl Zeiss 24-70mm F 2,8 bei 50mm Einstellung und Blende 5,6.
Schaut Euch bitte folgende Bilder an:


-> Bild in der Galerie

-> Bild in der Galerie
Und

-> Bild in der Galerie
und so sieht die Testkarte aus: Die Bereiche, aus denen die hier zu sehenden Ausschnitte gewählt wurden, sind mit einem ROTEN RECHTECK gekennzeichnet.

-> Bild in der Galerie
3. Des weiteren können andere Elemente, die in der Testtafel abgebildet sind mit einander verglichen werden. Sowohl ein Vergleich von der Bildmitte des Objektives mit den Rändern des Bildes, als auch ein Vergleich zwischen den verschiedenen Objektiven und auch verschiedenen Blenden. Diese Ausschnitte können zwar Online gestellt werden, jedoch rate ich davon ab, damit wir uns nicht verzetteln.
4. Für den direkten Vergleich der Bildausschnitte miteinander ist das von Sony gelieferte Programm „Image Data Lightbox SR“ sehr gut geeignet. Damit kann der Tester bis zu vier Bilder gleichzeitig aufmachen, die selben Ausschnitte wählen und alle diese Bildausschnitte SYNCHRON verschieben. Das heißt, dass wenn ich ein Bildausschnitt nach links oder rechts verschiebe, dann bewegen sich alle andern Bildausschnitte mit. So ist es gewährleistet, dass der Tester immer die selben Bildausschnitte der bis zu vier Fotos miteinander vergleichen kann.
5. Was noch mit dieser Testkarte leicht durchführbar ist, ist das Testen der verschiedenen Kameras beim Rauschverhalten. Der Tester Fotografiert wie oben beschrieben, nur mit unterschiedlichen ASA-Einstellugen seiner Kamera oder Kameras und vergleicht diese direkt miteinander. Genau hierfür sind auf dieser Testkarte vier Graukeile untergebracht, die unterschiedliche Grautöne aufweisen. In diesem Bereich der Testkarte ist per Auge das Rauschverhalten der Kameras eindeutig zu erkennen. Diese brauchen zwar nicht unbedingt Online gestellt zu werden, helfen jedoch ungemein, zu wissen, bis wo hin der Fotograf seine ASA-Einstellung hochschrauben kann, ohne dass die Bildqualität zu sehr darunter leidet. Für die genaue Beurteilung dieses Rauschtests müssen die Bilder auf 100%-Ausschnitt vergrößert werden!
6. Der Tester kann auch einen Farbwiedergabe-Test mit der Karte durchführen. Dazu muss jedoch folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Absolut korrekten manuellen Weißabgleich
- Kontrollierte Lichtbedingungen
- Kalibrierte Geräte, wie z.B. Monitore oder Drucker

Wer kostruktive Verbesserungsvorschläge hat, ist willkommen, diese mir mittzuteilen. Allerdings sollten es Vorschläge sein, die REALISTISCH von jedem User machbar sind. Bitte nicht wieder alles verteufeln und erzählen, es sei alles Quatsch usw.

Geändert von Benny Rebel (11.03.2009 um 22:03 Uhr)
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