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#30 | ||||||||||||||
Themenersteller
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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Tag 9
Unser Guide klären uns weiter in albanischer Geschichte auf. Sehr spannend. Die Albaner haben einiges durchgemacht und eigentlich nie wirklich eine gute Zeit gehabt. Heute dürfen sie immerhin in einer freiheitlichen Demokratie leben. Trotzdem ist Albanien das ärmste Land Europas mit einer schwachen Wirtschaft und einer sehr hohen Arbeitslosigkeit. Die Quoten schwanken, ja nachdem wer die Statistik gerade fälscht, zwischen 20 und 40 Prozent. Albanien war nach dem 2. Weltkrieg unter diktatorischer kommunistischer Herrschaft. Enver Hoxha isolierte das Land extrem (hatte ich ja schon geschrieben). Vor dieser Zeit, also während der und zwischen den Weltkriegen, sah es nicht viel besser aus. Das Land litt unter einem Mix aus diktatorischer und/oder faschistischer Herrschaft. Unter Enver Hoxha führte auch eine Art Stasi hoch zwei ein. Nachbarn denunzierten Nachbarn, Eltern ihre Kinder und umgekehrt, Kollegen sich gegenseitig usw. Es reichte schon eine falsch ausgerichtete Antenne (mit der man Auslandsfernsehen empfangen konnte) für eine lange Gefängnisstrafe. Hoxha starb 1985. Das Land wurde von seinem Nachfolger Ramiz Alia noch bis 1990 regiert. Dann wurde das kommunistische Regime gestürzt. Es herrschte erstmal ein ziemliches Durcheinander im Land. Von Anarchie zu reden wäre übertrieben, es war aber auch kein stabiler, sicherer Zustand. Viele Albaner erfuhren erst jetzt, in welchem rückständigen Land sie lebten und das die Welt um sie herum sich enorm weiterentwickelt hatte. Aus diesem Gefühl betrogen worden zu sein entwickelte sich auch viel Wut und Frust. Und eine riesige Auswanderungswelle. Übrigens, Luxusvillen von Auswanderern, die im Ausland erfolgreich waren, sieht man in Albanien und Kosovo häufig. Für ausführlichere Infos empfehle ich euch die Wikipedia Artikel: Nachdem wir uns die letzten Tage den Karst um die Ohren gehauen haben, dachten wir es wird mal wieder Zeit für ein bisschen sanfteres Gebirge. Und glücklicherweise sieht unser Reiseablauf das genauso vor. Es geht von Cerem nach Doberdol. ![]() → Bild in der Galerie Kein Regen, sondern der normale nächtliche Niederschlag im Gebirge. ![]() → Bild in der Galerie Die etwas abenteuerliche Hausverkabelung ![]() → Bild in der Galerie Ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung ![]() → Bild in der Galerie Unsere Unterkunft und der obere Teil des Dorfes Cerem ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Was mag sich hinter dieser Tür verbergen? ![]() → Bild in der Galerie Das war auch üblich auf unserer Reise. Wir durften uns morgens den Proviant für den Tag zusammenstellen. Alles aus eigenem Anbau/eigener Herstellung. So lecker! ![]() → Bild in der Galerie Irgendwann gab es mal Strom hier... ![]() → Bild in der Galerie Wir gehen los und kommen im unteren Teil von Cerem erstmal an diesem alten kommunistischen Denkmal vorbei. Die meisten wurden von der Bevölkerung nach dem Umbruch 1990/1991 zerstört. ![]() → Bild in der Galerie Unsere Tour führt uns über grüne und blühende Wiesen und durch Wälder. Aber auch heute gehen wir erstmal stetig bergauf. Schließlich sind heute gut 1.400 Höhenmeter zu bewältigen. Wir laufen recht viel durch Wald, was uns aufgrund der heißen Sonne entgegen kommt. Zwischendurch haben wir immer wieder herrliche Aussichten ![]() → Bild in der Galerie
Das Wanderziel ist auch schon ausgeschildert: Doberdol. Nicht dass Missverständnisse aufkommen wenn ich später die heutigen Werte nennen: Hier waren wir schon über 1 Std. unterwegs. ![]() ![]() → Bild in der Galerie Und wieder ein Tag mit 2 Grenzüberschreitungen. Hier die erste: Wir kommen von Albanien nach Montenegro. Vrancia Pass, 1.630m ![]() → Bild in der Galerie Wie weiter oben schon geschrieben: Zwischendurch schöne Ausblicke ![]() → Bild in der Galerie Mittach! ![]() → Bild in der Galerie Blümelein ![]() → Bild in der Galerie Und endlich... Steinadler!!!! ![]() → Bild in der Galerie ![]() ![]() ![]() → Bild in der Galerie Unser Gepäck kommt auch ![]() → Bild in der Galerie Wer hat den da drauf gelegt? ![]() → Bild in der Galerie Mit Viecherkrams hatten wir zum Glück nur äußerst selten zu kämpfen. Wir hatten zwar Flugabwehr im Gepäck, die haben wir aber den ganzen Urlaub nicht gebraucht. ![]() → Bild in der Galerie Und das war es schon wieder mit Montenegro. Aljuci Pass, 1.916m An dieser Stelle geht es wieder zurück nach Albanien. Da bleiben wir auch. ![]() → Bild in der Galerie Auf diesem Bild ![]() → Bild in der Galerie möchte ich euch zwei Dinge näher zeigen 1. Ein erster Blick auf unser heutiges Ziel. Die Schäfersiedlung Doberdol auf 1.800 Metern Höhe. ![]() → Bild in der Galerie 2. Der Gipfel Trekufiri Besonderheit: Auf seiner Spitze laufen die drei Länder Albanien, Kosovo und Montenegro zusammen. ![]() → Bild in der Galerie Wir kommen durch ein -für hier typisches- albanisches Schäferdorf in den Bergen
Zeit für eine Pause. Es gibt Käse und Joghurt aus eigener Herstellung. ![]() → Bild in der Galerie Hier wird der Abwasch erledigt ![]() → Bild in der Galerie Nochmal ein Blick in die beeindruckende Landschaft. ![]() → Bild in der Galerie Eine Wanderin einer französischen Wandergruppe hat sich eine Zecke eingefangen. Sie fragen uns, ob wir was dabei haben. Unsere Guides ziehen natürlich sofort eine Zeckenzange aus ihrem Gepäck und können helfen. Die sind wirklich auf alles vorbereitet! ![]() → Bild in der Galerie Die letzten Meter auf dem Weg nach Doberdol. Der Weg zieht sich jetzt in die Länge. Trotz der einmalig schönen Landschaft haben wir keine Lust mehr zu laufen und freuen uns wenn wir endlich ankommen...
Zwei von uns haben noch lange nicht genug und laufen noch schnell auf den Gipfel Trekufiri. Zusätzliche 550 Meter hoch und wieder runter.... ![]() Natürlich bereue ich heute ein wenig, dass ich nicht mit bin. Aber an dem Tag hätten mich keine 10 Schafe da mehr hoch bekommen ![]() ![]() → Bild in der Galerie Vor dem Abendessen ging ein recht schweres Gewitter runter. Wir saßen in unserer Hüte mit Blechdach, der Regen trommelte drauf und der Wind pfiff durch die Ritzen. Es wurde ziemlich kalt. Das hielt auch an, als der Spuk vorbei war und wir endlich zum Essen gehen konnten. Man sieht es an der Kleidung. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Die Schäfer dort leben noch, wie sie eben leben. Sowas ist keine Show für Touristen, sondern normaler Alltag: ![]() → Bild in der Galerie Dieses Dorf, Doberdol, hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Menschen leben in einer ungekünstelten Natürlichkeit und Einfachheit. Für sie ist das normal. Ihr Alltag. Mir hat es doch deutlich gezeigt, in welchem materiellen Luxus ich lebe, der für mich so selbstverständlich geworden ist. Wenn ich von Tag 10 berichte, kommt noch mehr darüber. Die Werte der heutigen Tour: Länge 19km Höhenmeter auf: 1.400m Höhenmeter ab: 800m Zeit: 07:20 Std. (inkl. Pausen) Wanderer, die uns begegnet sind: 12
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) Geändert von Harry Hirsch (18.08.2018 um 10:09 Uhr) Grund: Format Tag 9 angepasst |
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