Wir waren diesen Sommer in Spitzbergen und in Ost-Grönland - die Erfahrung von beiden Reisen hat mir gezeigt: Ein starkes Tele hilft auch nur sehr bedingt weiter, weil die Luft meist recht feucht ist bzw. durch den Wind und aufgewirbelte Wasserpartikel selten so klar ist, dass auf große Distanz wirklich glasklare Bilder entstehen. Was hinzu kommt: Auch Stabilisator und Stativ (letzteres meiner Erfahrung nah übrigens viel wichtiger als eine lange Brennweite) helfen nur bedingt, weil das Schiff sich immer zumindest leicht bewegt und das wirkt sich auf die lange Distanz natürlich sehr stark aus.
Zur Einordnung: Die Eisbären-Foto auf den genannten Websites sind mit einem 300mm-Objektiv (APC-Sensor) bzw. einem 600er-Telezoom (Kompaktkamera) entstanden.
Für gute Eisbären-Bilder braucht man einfach Glück, sprich: Man muss nahe an die Tiere herankommen. Je kleiner das Schiff, je dichter das Eis, desto besser stehen die Chancen. Am nächsten kommt man den Tieren, wenn sie nicht an Land sind, sondern auf einer Eisscholle vorbei treiben, da kommt das Schiff viel näher heran als wenn das Tier sich an Land bewegt.
Auf meiner Grönland-Reise hat die besten Nahaufnahmen von Tieren (dort v.a. Moschusochsen, Polarfüchse) ein russischer Profi-Fotograf mit dem iPhone gemacht. Kein Witz: Er hat das iPhone an ein gutes Fernglas gehalten, wie wild geknipst und hinterher dann die optimalen Bilder heraus sortiert. Ich habe mir die Bilder am Laptop in Vergrößerung angeschaut: scharf, brillant, zumindest in der Bildmitte. Da wird man blass vor Neid ;-)
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