Zitat von der_knipser
Wolfgang, was Du beschreibst, trifft nicht mein Problem.
Technisch habe ich durchaus meinen Stil gefunden. Ich fotografiere ohne Blitz, das Ding liegt nur im Schrank. Kamera, Superzoom und Einbein, mehr brauche ich nicht.
Mit HDR und Co. habe ich nur wenig Erfahrung, und brauche das für meinen Fotoalltag nicht. Ich eifere auch keinem hinterher, und versuche nicht, unbedingt etwas nachzumachen, was mir bei anderen gefällt. Ich nehme meine Kamera, und mache Bilder für mich selbst. Und trotzdem habe ich keinen rechten Spaß daran.
Es kommt viel zu selten vor, dass ich eines meiner Bilder betrachte, und denke "wow, da ist mir was Tolles gelungen", oder dass ich sehe, dass meine Bilder in irgendeiner Art außergewöhnlich wären, so dass ich Spaß daran hätte, sie mit anderen zu teilen.
Nein, was da rauskommt, ist immer eintönig, dokumentarisch, ohne Pepp, uninteressant.
Was meine Bilder transportieren, ist eigentlich reine Information, die nur für unmittelbar Beteiligte von Interesse ist. Das Künstlerische fehlt völlig. Da gibt's nichts Spannendes, nichts Witziges, nichts Nachdenkliches, eben nur ein schnödes Abbild dessen, was gerade vor der Linse war.
Ich mache keine Fotobücher und keine Ausdrucke. Alles, was ich aufgenommen habe, stapelt sich auf der Festplatte, und nicht einmal ich selbst schaue die Bilder an.
Die Bilder aus meinem "früheren Leben", als es noch Film und Abzüge gab, liegen kartonweise im Schrank, und niemand schaut sie an. Das nimmt nur Platz weg.
Warum fotografiere ich eigentlich? Im Moment nur, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten, und um einen Grund zu haben, an die frische Luft zu kommen. Der Akt des Fotografierens und der Umgang mit der Technik macht ja Spaß, aber alles, was danach kommt, frustriert eher.
Die Speicherkarte könnte ich abends eigentlich gleich wieder löschen, denn sie hat ihren Dienst für den Tag getan. Die Berge von unbearbeiteten Bildern sind inzwischen hoch genug.
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