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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Sony A-Mount Kameras » A700 wegen Spiegelschlag ungeeignet für Telefotografie (nach 3 Wochen Afrika)
 
 
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Alt 21.12.2008, 13:14   #1
Web_Engel
 
 
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Ort: Schweiz
Beiträge: 693
A700 wegen Spiegelschlag ungeeignet für Telefotografie (nach 3 Wochen Afrika)

Entschuldigung für den platten Titel, aber
- erstens kann man es einfach nicht anders ausdrücken
- zweitens sagt man, dass Sony hier mitliest, und vielleicht kommt die Botschaft so mal in der Entwicklung an
- drittens bin ich nach meinem Urlaub richtig sauer und verärgert.

Hier das Problem:

In bisherigen Threads ging es ja um den harten Spiegelschlag der A700, der bei langen Brennweiten zu Verwackelung führt. Das Problem ist nicht neu und auch von etlichen Leuten im Forum beschrieben. Als externe Abhilfe gibt es hier eine Schiene von Manfrotto oder eine Bastellösung mit einer Aluschiene (Danke an Michael77 für den guten Tipp).

Die gute Nachricht: Die selbstgebaute Aluschiene und das Manfrotto-Original helfen mit dem Tamron 200-500 wirklich deutlich. Bilder werden damit fast so gut wie mit SVA, bei nur geringfügig schlechterer Ausbeute. Leider ist das die einzige gute Nachricht! Jetzt die schlechten:

Mit dem Minolta 100-300 APO gibt es nur eine minimale Verbesserung. Kein Bild wird so scharf wie mit SVA, und die Ausbeute an überhaupt brauchbaren Bildern ist gering. Ich habe etliche Löcher in meine Schiene gebohrt, um das Objektiv an verschiedenen Punkten abzustützen – ohne Erfolg. Vermutlich liegt es an dem deutlich geringeren Gewicht des 100-300 im Vergleich zum Tamron. Auch mit einem Sandsack auf dem Objektiv wird es nicht wirklich gut. Am besten sind noch die schweren Geltüten aus der Orthopädie. Zoomen und Fokussieren kann man dann natürlich nicht mehr.

Weiterhin muss man natürlich ganz offen sagen, dass diese Schiene eine Murks-Lösung ist. Für Michaels Einsatz – ein festes Reihernest – ist sie sicherlich gut nutzbar. Für eine Safari nicht.

Den Bastelaufwand (mit allen Probebohrungen und Tests, Kauf der Bohrer und der Schiene, Bestellung der Zollschrauben, Zurechtschneiden der Korkpolster und vor allen den Testreihen) von 8 Stunden (!) sollte man auch nicht unterschätzen. Die Manfrotto-Schiene passt übrigens auf das 100-300 APO nicht, daher führte für mich kein Weg am Selbstbau vorbei.


Hier die Nachteile der Schienenlösung:

Umständlicher Objektivwechsel: Je nach Linse unterschiedliche Stützpunkte nötig. Der Auflagepunkt von einer Linse ist halt auf dem Fokus- oder Zoomring der anderen.

Die Schiene führt auf dem Beanbag zu Instabilität, weil es keine gerade Auflagefläche (= Kameraboden) gibt, sondern nur eine schmale Aluschiene; die Kamera lässt sich fast nicht mehr stabil ausrichten, sondern liegt extrem kippelig.

Massive Behinderung beim Zoomen

Versehentliche Verstellung der Fokusdistanz durch Kontakt des Fokusrings mit der Befestigung. Entweder unbemerkt (= Ausschuss), oder bemerkt, dann neues Anfokussieren und damit (weil die A700 keinen frei verschiebbaren AF-Punkt hat) auch neues Ausrichten der Kamera auf Stativ/Beanbag nötig.

Kontaktprobleme: Durch die leichte Spannung auf dem Bajonett kommt es manchmal zu Kontaktproblemen, die Kam zeigt dann nicht mehr die Blende an.

Für Hochformataufnahmen muss die Kamera bombenfest mit der Schiene verschraubt werden, ansonsten dreht sich alles (Inbusschlüssel-Einsatz).

Für BW unter 80 mm muss die Schiene zur Seite geklappt werden, weil sie sonst im Bild ist: Inbusschlüssel-Einsatz. Wenn man dann trotzdem das Stativ nutzen muss, hängt die Kamera schräg an der Schiene, denn der Schnellverschluss des Stativs ist natürlich mit der Schiene verschraubt.

Insgesamt verliert man extrem viel Zeit durch diese Schienen-Murks-Lösung – und damit gehen einem viele gute Schnappschüsse verloren.


Hier mein Szenario aus dem Afrika-Urlaub:

A700 mit Kabelauslöser

Objektive: Tamron 200-500, Minolta 100-300 APO, CZ 16-80, Sigma 10-20.

Stativ: Feisol mit Manfrotto-Action-Grip. Bei Wanderungen auf dem Boden stehend; im Jeep mit mehreren Klettbändern an den Masten befestigt. Das extra besorgte Scheibenstativ war in meinen Jeeps nicht einsetzbar, hätte aber auch nichts an der Spiegelschlag-Problematik geändert (zuhause bereits mit meinem Auto getestet)

Double-Bean-Bag mit 3 kg Reis gefüllt.

In der Praxis sehr häufiger Wechsel zwischen Bean Bag und Stativ und Freihand. Wahl je nach Lage des Tieres und Brennweite vs. Verschlusszeit. Dann Fokuspunkt gesetzt (z.B. Auge des Löwen), auf manueller Fokus umgeschaltet und den richtigen Moment abgewartet. Dabei natürlich häufige Ausschnittwechsel (voll, nur Kopf, komplettes Rudel usw.).

Verschlusszeiten teilweise kürzer, in den meisten Fällen aber deutlich länger als 1/Bw (mein Bild „brüllender Löwe in Morgendämmerung“ hat z.B. 210mm, f8, ISO 400, 1/20s). Damit Dämpfung durch den eigenen Körper (irgendwo gab es den Tipp „Long-Lens-Technik“, also Kam und Linse komplett an den Körper pressen) logischerweise nicht möglich. Also Hände weg von der Kamera!

Bei dösenden Tieren habe ich die 2s-SVA genutzt, denn die ist immer noch am sichersten. Einen brüllenden Löwen erwischt man so natürlich nicht, dafür dann direkte Auslösung mit Kabel.

Wie gesagt, ich rede nicht von einem festen Reihernest, sondern vom Safarieinsatz. Dafür ist die A700 komplett ungeeignet. Durch den Designfehler der A700 sind mir etliche gute Bilder durch die Lappen gegangen.

Übrigens ist Sony der einzige große Hersteller, der in den beiden Spitzenmodellen nichts gegen das Problem unternimmt. Nikon, Canon, Oly haben einen Kontrast-AF. Damit kann das Problem prinzipiell nicht auftreten. Canon hat zusätzlich als Option einen gedämpften Spiegelschlag – was der bringt, weiß ich nicht, aber in Anbetracht der Tatsache, dass das Spiegelschlagproblem mit der 5D geringer ausgeprägt war, wird das eine deutliche Verbesserung bringen.

Für mich steht fest: Wenn nicht bald ein Nachfolger der A700 mit LV und Kontrast-AF kommt, wechsele ich das Lager.
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