Heute ist sie endlich gekommen, die

900. „Die“ und nicht „meine“? Richtig: Die

900 hat uns Sony geliehen. Das ist nett, denn ich kann mir derzeit keine Kamera für 2.800 Euro leisten (und wenn ich es könnte, wüsste ich nicht, ob ich wollte).
Jetzt darf ich also zweieinhalb Wochen mit dem Flaggschiff der

-Flotte fahren. Wie es mir dabei ergeht, daran möchte ich euch ein Wenig teilhaben lassen. Ich habe mir gedacht: Schreibe doch einen kleinen Blog, so ein Internet-Tagebuch über mich mit der

900. Das ganze natürlich hier bei uns im Forum. Aber eben nicht als Diskussion. Die führen wir
hier, OK?
Tag 1
Heute hat also die

900 bei mir festgemacht: Meine Frau rief mich vormittags an, es sei ein Päckchen aus Berlin gekommen. Das sei etwas aufgeweicht, ob sie es aufmachen solle? Sie sollte. Meine Sorge galt weniger der Frage, ob das gute Stück einen Wasserschaden abbekommen haben könnte. Vielmehr: Hat Sony auch ein Objektiv beigepackt?
An meiner

700 laufe ich meist mit dem CZ 16-80/3.5-4.5 rum. Für „obenrum“ habe ich das Sony 70-200/2.8 G SSM. Und dazu noch diverse Festbrennweiten. Zum Beispiel das Sigma 14/2.8, ein VF-Objektiv, dass an der

700 leider auf resultierende 21 mm beschnitten wird. Das CZ 16-80 ist eine DT-Linse, also nur für Kameras mit einem Sensor im APS-C-Format wirklich brauchbar. Deswegen meine Frage, ob Sony ein Objektiv dazugelegt hat.
Sony hatte. Ein CZ 16-80/3.5-4.5

. Das 16-80 kann man natürlich an der

900 nutzen, die Kamera schaltet dann automatisch in den APS-C-Modus mit rund 11 MP Auflösung um. Damit wird aus dem Flaggschiff bestenfalls noch ein gemütlicher Vergnügungsdampfer. (Gut, dass diese Zusammenstellung so nicht an eine der „Test“-Zeitschriften gegangen ist.)
Ich muss also jetzt unterhalb von 70 mm Brennweite mit meinen Festbrennweiten fahren: Dem bereits erwähnten 14er von Sigma, dem 20/2.8 und dem 50/1.4 von Minolta. Ich hoffe aber, dass ich in den kommenden zweieinhalb Wochen die

900 auch noch mit dem CZ 24-70/2.8 unter Dampf setzen kann – das wäre die „Kitlinse“ zur

900!
Vollformat interessiert mich vor allem unter einem Aspekt: Dem gegenüber APS-C vergrößerten Bildwinkel. Also habe ich heute mal das 14er angeflanscht. Zu mehr als drei Schnupperfotos im heimischen Garten bin ich nicht gekommen. Aber alleine der Blick durch den Sucher der

900 war’s schon wert. Für mich verhält es sich so: Der Sucher der

700 ist wie ein guter Full-HD-Fernseher. Die

900 ist ganz großes Kino, ein helles, klares Sucherbild vom Feinsten.
Heute habe ich die

900 also nur dreimal ausgelöst. Das reicht, um zu sagen: der Spiegelschlag ist schon mächtiger als bei der

700. Die 900er kann einfach nicht verhehlen, welche Masse hier bewegt werden muss. Dem entgegen steht das massive Gehäuse der

900. Nicht wirklich schwer. Aber doch knapp 200 Gramm schwerer als die

700.
Wie bei mir üblich, fotografiere ich auch mit der

900 in RAW. Da war ich heute Abend natürlich ganz auf die Ergebnisse gespannt. Was soll ich sagen? Erschreckend! In der 100%-Ansicht rudere ich nur mit der Maus, um von einem Ufer zum anderen im Bild zu kommen (ich habe einen Bildschirm mit 1.920 x 1200 px Auflösung). Viel schlimmer aber: Die Fotos wirken irgendwie unscharf. Auf jeden Fall nicht nach Blende 8. Da muss ich in Camera Raw Schärfe, Radius und Details schon kräftig aufdrehen, um halbwegs scharfe, detailreiche Ergebnisse zu erzielen. Möglicherweise hat das Sigma ja einen leichten Fehlfokus? Und an den Bildrändern zeigt es heftige CAs, die sich allerdings im ACR problemlos rausrechnen lassen. Ich denke mal: Das 14er Sigma ist nicht der richtige Brennstoff für unser Flaggschiff. Schade, dass Sony nicht das (noch nicht lieferbare) CZ 16-35/2.8 mitgeschickt hat!
Anderseits: Wir reden hier von 24,6 MP-Dateien! Vielleicht sollte man die wirklich nicht in der 100%-Ansicht betrachten, wenn man noch ruhig schlafen möchte. Ich werde auf jeden Fall mal Prints mit meinem Epson R800 rauslassen. Was zählt, iss’ auf’m Papier!
Martin