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Zitat von Jan
Käsemann-Polfilter zeichnen sich durch eine spezielle Filterfolie mit besonders guten optischen Eigenschaften aus. Um einen Polfilter nach Käsemann zu bauen, benötigt man - so habe ich zumindest die Infos von B+W verstanden - aus Produktionsgründen die Verkittung am Rand, sie ist also nur Nebenprodukt, aber durchaus willkommen.
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Die Randversiegelung bei Polfiltern nach Käsemann ist kein Neben-, sondern das Hauptprodukt, das Hauptmerkmal. Denn die beiden Folien (in Zirkular-Polfiltern) sind feuchtigkeitsempfindlich und sollten/müssen in feuchter Umgebung zuverlässig gegen alsbaldige Erblindung geschützt werden.
Diese Randversiegelung war mit vergüteten Gläsern bislang technisch nicht möglich, weshalb B+W, Minolta und Leica nach wie vor unvergütete Polfilter nach Käsemann anbieten. Erst in jüngster Zeit scheint B+W dieses Problem gelöst zu haben.
Die Polfolien der Käsemann-Filter sind tatsächlich von hoher Güte und Sperrwirkung! Hält man zwei Käsemann-Filter gekreuzt gegen das Licht, so hat man praktisch Schwarz! Das ist bei "normalen" Polfiltern absolut nicht der Fall! Diese ergeben nämlich gekreuzt ein bläuliches Restlicht ansehnlicher Stärke...
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B+W bietet erst seit wenigen Jahren vergütete Polfilter an, früher würde argumentiert, dass dies aufgrund der üblichen Winkel zur Sunne beim Polfitereinsatz weniger sinnvoll sei.
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Nein, das war nicht der Grund! Es war ein technischer Grund! Siehe oben.
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Slim-Filter von B+W haben einen entscheidenden Nachteil, sie haben kein Frontgeinde und werden daher mit einem Deckel geliefert, der von außen mehr schlecht als recht kraftbündig aufgesetzt wird, die üblichen Deckel, die sich formschlüssig im Gewinde verbeissen, lassen sich nicht nutzen. Heliopan bietet wohl auch Polfilter nach Käsemann an, die schlanken Filterfassungen von Heliopan haben ein Frontgewinde.
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Leica bietet seine flachen 55 mm Polfilter mit Frontgewinde für den einrastenden Deckel an (wie übrigens alle Leica-Polfilter), nachdem ich beim Produktmanager Günter Osterloh mächtig gestänkert hatte, dass die erste Serie ohne Frontgewinde heraus kam...

(Als Dankeschön bekam ich daraufhin ein solches Filter mit Frontgewinde...)
Alle Leica-Polfilter scheinen sehr sorgfältig randversiegelt zu sein, was sich bei mir in jahrzehntelanger Haltbarkeit trotz feuchter Umgebung zeigt. Das war nicht immer so! Leica hatte vor etwa 30 Jahren große Probleme, große Durchmesser zuverlässig randversiegeln zu können. Bei einigen Zirkular-Polfiltern mit Durchmessern über 55 mm wurde man wegen genau dieser Probleme zunächst vertröstet, bis man das Problem gelöst hätte.
Ein Serienfilter für das außergewöhnliche Spitzenobjektiv Apo-Telyt-R 3.4/180 - das erste Kleinbildobjektiv überhaupt mit voller apochromatischen Korrektion bis ins nahe IR hinein bei unglaublichen Auflösungsdaten von über 500 lp/mm - erblindete bei mir in relatuiv kurzer Zeit. Erst die Nachfolgefilter waren dann endlich ausreichend randversiegelt...