Zitat:
Zitat von bleibert
Die Sensoren arbeiten linear, im Gegensatz zum Film, der ja eine logarithmische Kennlinie hat.
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Weiterhin ist zu beachten, daß es in der digitalen Welt das Rauschen gibt. Dafür gibt es diverse Ursachen in der Elektronik, im Material und im Licht selber.
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In der analogen Welt gibt es übrigens auch Rauschen - man nennt es "Korn" und es hat ähnliche physikalische Ursachen - nur dass die einzelnen lichtempfindlichen Sensoren eben keine regelmäßige Pixel- sondern eine unregelmäßige Kristallform haben.
Je nach Ausprägung kann das analoge Korn allerdings ästhetischer sein als das digitale Rauschen, vor allem wenn noch Post-Processing und Komprimierung hinterher kommen.
Noch zwei weitere Dinge, die zu berücksichtigen sind:
1.) Die lineare Eigenschaft des digitalen Sensors gilt insbesondere bei Langzeitbelichtungen - dort existiert der Schwarzschildeffekt nicht, d.h. eine Belichtung von 1/8sec bei f2.0 ist tatsächlich gleichwertig mit 8 Sekunden bei f16. Damit und natürlich auch dank der sofortigen Ergebniskontrolle sind digitale Kameras sehr gut für available light Fotografie geeignet. Allerdings steigt die Rauschempfindlichkeit mit der Belichtungszeit, das hängt vom Kameratyp ab.
2.) Farbfiltereffekte in der S/W-Fotografie kann man nur bedingt mit dem Kanalmixer nachbilden. Insbesondere der Wood-Effekt, wo grüne Blätter bei starkem Rotfilter weiß werden, funktioniert so nicht. Hier muss auf jeden Fall das natürliche Licht gefiltert werden, da für solche Effekte der hohe "Kontrastumfang" der Natur genutzt werden muss.