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Alt 21.09.2021, 20:42   #28
ingoKober

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.151
Nach langer Pause geht’s weiter…dafür auch mit einem langen Beitrag. Auf die nächsten beiden Tage hatte ich mich nämlich besonders gefreut. Zu Recht, wie sich bald herausstellte. Wir verbrachten sie in der Regenwaldlodge La Tigra.
Hier beginnt die Zufahrt.

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Und schon sind wir da.

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La Tigra ist ein Deutsch Costaricanisches Kollaborationsprojekt, in dessen Rahmen eine Fläche von 32 ha Viehweide aufgeforstet wurde. Durch den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur soll außerdem die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde von La Tigra gefördert werden. Momentan gibt es auf dem Grundstück von Reserva Bosque La Tigra freie Flächen, Sekundärwald und Primärwald. Aktuell befindet sich auch ein Ökozentrum im Bau, in dem Schüler der Region, Interessierte und Reisende zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufgeklärt. Finanziert wird das ganze zum Teil über eine in das Gelände integrierte Lodge mit Zelthütten auf Stelzen, die einzeln mitten im Wald stehen. Dazu gibt es ein Zentralgebäude, wo die Mahlzeiten eingenommen werden und sogar einen mini Pool. Von deutscher Seite ist der vielen Forenten bekannte Rainer Stoll beteiligt und so ist es nicht unbedingt ein Zufall, dass das ganze Setup ein wenig an das Tented Camp in Makutsi erinnert.
So sah es in den Zelthütten aus.

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Sauber und ordentlich und vom Regenwald trennte uns nur ein Gazevorhang.
Leider habe ich das Bad nicht geknipst. Statt Dusche kam ein kleiner künstlicher Wasserfall aus der Wand. Sehr nett, aber leider eiskalt.

Das ist der Gemeinschaftsraum.

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Wenn die Wolken aufreißen und es nicht regnet ist die Aussicht ganz nett.

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Einmal haben wir dort auch selber gekocht.

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Gemüse und Kräuter kamen zumindest zum Teil aus einem kleinen eigenen Garten.

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Da beim Aufforsten auch eine Reihe kleiner Tümpel angelegt wurde, ist die Froschwelt inzwischen bereits sehr vielfältig. Am ersten Abend gab es eine geführte Nachttour zum Thema Frösche, wobei schon so einige gefunden wurden. Noch mehr fand ich später am Abend auf eigene Faust und auch in der nächsten Nacht, in der ich lange mit der Taschenlampe unterwegs war. Das hat sich echt gelohnt.
Der Einfachheit halber fasse ich mal all diese Touren in einer Bilderstrecke zusammen.
Beginnen wir mit dem unvermeidlichen „Tink frog“, der allüberall für eine basale Geräuschkulisse sorgt. Hier zeigte sich einmal einer direkt an der Hauswand.

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Den meisten Lärm im Gebiet aber machten die schönen Rotaugenlaubfrösche (Agalychnis callydrias), die wirklich sehr zahlreich waren. So konnte ich denn auch insgesamt vom Frosch selber, über ein Paar im Amplexus, ein reifes Gelege (Die Frösche hängen ihre Eier an ein Blatt über einem Tümpel und die schlüpfenden Quappen fallen dann ins Wasser) Kaulquappen und kleine Jungfrösche alles abbilden.

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Die schwach giftige Trugnatter (Leptodeira rhombifera) frißt besonders gerne die Gelege dieser Frösche und so konnte ich - ebenfalls über einem Teich hängend- auch ein Exemplar dieser hübschen kleinen Schlange finden.


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Mindestens ebenso häufig , aber etwas leiser als die Rotaugenlaubfrösche waren die kleinen Bromelienlaubfrösche (Dendropsophus ebbraccatus). Diese hübsch gezeichneten 2-3 cm „großen“ Fröschchen mag ich besonders gerne.

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Die Metamorphlinge sind winzig, vielleicht einen halben cm „lang“.

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Etwas größer und sehr laut quakend – der Artname ist Programm- ist Tlalacohyla loquax (loquax= gesprächig), von dem ich ebenfalls einige Exemplare fand.

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In einem Tümpel stieß ich auch auf eine große Süßwasserkrabbe, die ich leider nicht genauer bestimmen konnte. Aber sie hatte eine recht ordentliche Spannweite.

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Am zweiten Abend fand ich endlich auch den Erzeuger der lauten, irgendwie elektronisch klingenden „Whoop „ Rufe: Leptodactylus pentadactylus. Dieser größte Frosch Mittelamerikas ist schon ein beeindruckender Geselle. Wenn man ihn festhält, soll er quieken, wie ein Schwein. Das habe ich natürlich nicht ausprobiert, sondern ihn in Ruhe sein Ding machen lassen.

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Auch der Blick zum Boden war interessant. So gab es nett gezeichnete Pilze

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und auch außerhalb der Gewässer waren Frösche zu finden: Lithobates warszewitschii.

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Natürlich gab es auch hier diverse Insekten zu entdecken.
Auch diese hübschen sehr haarigen und großen Raupen.

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Oder diesen großen Nachtfalter der Gattung Automeris, der beim Abendessen auf der Regenjacke unseres Guides landete.

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Hat man erstmal das Auge dafür geschärft, sieht man auch immer wieder Stabheuschrecken

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Auch Laubheuschrecken waren präsent.

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Besonders skurril fand ich die „Einhörner“ der Gattung Copiphora.

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Je besser getarnt, umso schwerer sind die Insekten zu finden. Sehr gefreut habe ich mich daher, auf diese große Blattmantis der Gattung Choeradodis zu treffen.

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Manche Grillen waren OK…

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Diese Grillen dagegen waren meiner Frau zu spinnenartig.

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Als eine davon noch im Zimmer auftauchte, gefiel ihr das gar nicht. Na gut, die Unterfamilie, zu der die gehören, heisst auch Phalangopsinae und auf englisch spider crickets.

Echte Spinnen gabs auch

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Ein großes Highlight für mich war auch das Paar Rübenschwanzgeckos, Thecadactylus rapicauda, das außen an unserer Hütte wohnte. Diesen größten Costa Ricanischen Gecko sieht man nicht oft . Und wenn, hat er meist ein Schwanzregenerat. Das ist dann rübenartig verdickt….daher der Name. „Unsere Tiere“ hatten dagegen noch ihre langen, sogar etwas greiffähigen Originalschwänze.
Und sie waren an beiden Tagen die letzten Tiere, die vor dem Zubettgehen sah…danach höre ich noch lange auf ihre recht lauten Rufe.

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Durch die Nähe zum Children eternal Rainforest, tauchen in La Tigra auch immer mal wieder Jaguare, Pumas, Ozelots, Tapire und Co auf. Aber eine Sichtung wäre hier großer Zufall – meist zeigen sie sich eh nur auf Gamecam Fotos- und wir haben keine dieser Arten gesehen. Doch mit dem Pflanzen einiger Bäumchen haben wir immerhin dazu beigetragen, eine Waldbrücke zu diesem größten privaten Naturreservat in Costa Rica zu schaffen, so dass in Zukunft die beiden Gebiete zusammenhängen werden

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Auch Tags waren wir zu Fuß unterwegs. Das Gelände ist hügelig und als Quelle für die künstlichen Teiche dient ein kleiner Bach, der auch natürliche Kolke bildet.

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Einen Riesenlärm machte eine Gruppe Haubenguane

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Diese unscheinbare Gilbdrossel ist der Nationalvogel Costa Ricas. Deren schöne Stimme zählt bei den Ticos offenbar mehr als die knalligen Farben vieler anderer Vögel.

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Ab und an zeigte sich eine Stabheuschrecke und am Boden huschten die üblichen Ameiven und einige kleine Skinke, wohl der Art Marisora unimarginata umher. Leider gelang mir von letzteren kein Foto.
In einem Tümpel sonnte sich eine kleine Schlammschildkröte der Art Kinosternon leucostomum.


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Wie immer machten auch Zikaden einen Höllenlärm. Dieses Gegenlichtfoto zeigt sehr schön den luftgefüllten Resonanzraum im Hinterleib, der die großen Lautstärken überhaupt ermöglicht

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Auf einem Blatt saß eine nahe nicht singende Verwandte, eine hübsch gemusterte Kleinzikade.

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Laut sirrend landete ein 5cm großer Riesenmoskito neben uns…zumindest hielten einige das Insekt zunächst dafür. In Wirklichkeit war es natürlich eine Raubfliege (Familie Asiliidae)

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Gefälliger waren da die Glasflügler, die uns recht zahlreich umflatterten.

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Auch eine Stabheuschrecke zeigte sich

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Überall im Unterholz quakten übrigens auch hier tagsüber die kleinen Blue Jeans Erdbeerfröschchen.

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Mir hat La Tigra – erwartungsgemäß – richtig gut gefallen. Schade, dass wir dann nach dem letzten Morgenspaziergang weiter mussten.

Pura Vida

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
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