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Zitat von hlenz
Handy-Fotografie ist großteils Kommunikation. Statt Postkarten aus dem Urlaub oder Anrufe mit Erzählungen von Ereignissen teile ich heute halt schnell mal ein Bild.
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Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Smartphones sind (a) Kommunikation und (b) Lifestyle, wobei beides verschmilzt zu einem Lifestyle der ständigen Kommunikation (die dafür meist sehr flach ist: ein breiter, ununterbrochen dahinströmender Kommunikationsstrom kann nicht tief sein

).
Daher halte ich persönlich auch nicht viel von der Idee, „richtige“ Kameras attraktiver zu machen, indem man sie netzwerkfähiger macht (à la „Drücke Taste C1, um das Bild automatisch in deinem Insta-Account zu posten“). Das können die Smartphones einfach schon zu gut und reichen dafür vollkommen aus, sie sind ein universelles Kommunikations- und Unterhaltungsgerät geworden.
Wer sich jetzt noch eine „richtige“ Kamera kauft, der will meistens etwas anderes. Die Frage,
was diese Käufer jetzt noch wollen – manche wollen Bildqualität, manche suchen Entschleunigung, mancher will nur angeben, mancher will bewusst anders sein, manche … –, müssen sich die Hersteller stellen, um passende Produkte auf den Markt zu bringen. Die vierstelligen Canons auf dem Wühltisch haben jedenfalls keinen Sinn mehr, sie sind durch die aktuellen Smartphones überholt, sind weder gut noch sexy, und ich glaube nicht, dass ihr Verschwinden für die Fotografie an sich ein Verlust ist.