28.01.2017, 20:04
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#19
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Registriert seit: 06.04.2008
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Aus dem verlinkten Artikel:
Zitat:
„Hier, schau, das ist übrigens das Holocaust-Mahnmal!“, und Assaf drehte sich zu mir um, runzelte seine Stirn und fragte: „Was hat das mit dem Holocaust zu tun?“ „Keine Ahnung“, antwortete ich und fuhr los, als die Ampel auf Grün schaltete. Das Mahnmal ist wohl auch nicht für uns Juden gebaut worden, so las ich vor ein paar Tagen, sondern für die Deutschen. Vielleicht deshalb unsere Schwierigkeit, einen Zusammenhang zwischen schwarzen Steinblöcken und sechs Millionen toter Menschen herzustellen. Aber nicht nur Assaf und mir scheint es emotional unmöglich, auch vielen deutschen wie nicht-deutschen Besuchern des Mahnmals. Warum ich das denke? Weil Menschen dort rumknutschen, Selfies machen, Kinder Fangen spielen, auf die Steinblöcke geklettert wird und vieles andere, das man vielleicht nicht täte, würde man emotional berührt, würde also in dem Moment, wie man sich zwischen diesen Steinstehlen befindet, das Leid und der Schmerz der Millionen Ermordeten sowie ihrer Nachfahren und die Unmöglichkeit Verständnis für diese Jahrhundertkatastrophe aufzubringen, plötzlich offenbar werden.
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Geändert von XG1 (29.01.2017 um 01:11 Uhr)
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