Das Problem ist doch, dass jeder Weissabgleich zunächst einmal durchgeführt wird, um beim gegebenen Aufnahmelicht möglichst "natürliche" Farben zu erhalten, also, dass Weiss eben Weiss ist.
Nur bedeutet das aber auch, dass eine solche Korrektur eben nicht die "Farbstimmung" ergibt, wie wir sie im Moment der Aufnahme sehen und die wir dann ggf. auch gern im Endprodukt sehen würden.
Abgesehen davon, dass das Farbspektrum der verwendeten Lichtquelle u.U. begrenzt ist, bzw. Ausfallbereiche aufweist. Zwar könnte ein Weiss damit noch korrekt dargestellt werden, aber eben nicht andere Farben.
Die Frage ist also, ob das Ziel ist, den subjektiven Eindruck zu gut wie möglich zu reproduzieren (Beispiel: warmes Kerzenlicht - aber dann unweigerlich mit entsprechenden Farbverschiebungen), oder ob Farben so naturgetreu wie möglich reproduziert werden sollen (was aber, wie erwähnt, an Grenzen stossen kann, aufgrund des Farbspektrums der Lichtquelle).
Zwar lässt sich das sicher, mit einigem Zeitaufwand, an der Kamera-WB-Korrektur hindaddeln, aber über das RAW-Format erscheint mir der Weg einfacher.
Kann mir nicht vorstellen, dass es in einem solchen Anwendungsfall einen "richtigen" WB gibt.
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