![]() |
|
|
![]() |
|||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||
|
![]() |
#8 |
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.672
|
Es ist nicht zu leugnen, dass Kit-Objektive günstig sein sollen, und dass sie auch Schwächen haben. Aber sie haben auch Bereiche, in denen sie stark genug sind, um ordentliche Bilder abzuliefern. Meistens sind diese Objektive am langen und am kurzen Ende bei Offenblende nicht so toll. In Weitwinkelstellung sollte man etwa auf f/5,6 bis f/8 abblenden, am Tele-Ende sogar noch eine Blende weiter.
Der Eindruck, den man von einem Objektiv bekommt, unterscheidet sich sehr stark, wenn man es mit früheren Methoden vergleicht. Vom 36er Film gab es nur 2 Bilder Ausschuss? Ja, das glaube ich gerne, denn die Bilder wurden in der Größe verglichen, die man sich damals geleistet hat. Oft genug war die 10x15 cm Postkarte das Standardformat, wenn es mehr sein sollte, dann vielleicht 13x18 cm. Das sieht heute grundlegend anders aus. Die Schärfe wird in der 100%-Pixelansicht auf dem Monitor beurteilt. Um das gesamte Bild erfassen zu können, müsste der Bildschirm mehr als 1 Meter breit sein. So ein Vergleich gegen eine Postkartengröße kann den Ansprüchen nicht gerecht werden, und plötzlich ist das Objektiv, das früher gut war, heute schlecht. Ist es aber nicht. Nur die Beurteilungsmöglichkeiten und -methoden haben sich geändert. Nimm Deine Bilder von heute, lass sie unbeschnitten auf 10x15 ausbelichten, dann sind sie genauso gut wie früher. Ganz sicher sind die Ansprüche an Objektive gestiegen, und es gibt ja auch bessere. Dennoch kann man längst nicht jede Unschärfe den ach so schlechten Objektiven anlasten. Die Ursachen liegen ganz oft an anderer Stelle. Kit-Objektive sind nicht sehr lichtstark, und bei Offenblende meistens etwas weich. Das bedeutet, man bekommt längere Belichtungszeiten. Diese werden nur allzu schnell verwackelt, wenn man freihändig fotografiert, oder den Umgang mit einem Stativ noch nicht genug geübt hat. Das ist einer der Gründe, warum einige Leute auch nach dem Kauf eines teuren Objektivs immer noch keine scharfen Bilder aufnehmen können. Der Fehler wird beim Objektiv gesucht, auch gerne bei der Kamera. Wenn beides in Ordnung erscheint, taugt vielleicht das Stativ nichts... Ich bin der Überzeugung, dass man mit Kitobjektiven hervorragende Bilder machen kann. Sogar mit Superzooms ist das möglich. Es erfordert nur ein gutes Maß an Übung und am Lernen einiger Zusammenhänge. Als ich meine erste DSLR hatte, und hier im Forum zu lesen begann, war eine meiner ersten Entscheidungen, dass ich das Kitobjektiv gegen ein hochwertigeres austauschen muss. Ja, ich hab's getan. Meine Bilder wurden aber nicht schärfer, und meine Motive nicht sehenswerter. Ich habe viel Geld für dieses und jenes Zubehör ausgegeben, und der ersehnte Mehrwert ist erst nach ziemlich langer Zeit in meinen Bildern und Motiven angekommen. Fotografieren ist mehr, als nur gutes Equipment zu besitzen. Klar, das gehört irgendwann dazu, aber man darf es nicht überbewerten. Hier im Forum kann man viele Erfahrungen lesen. Wenn Du daraus die Überzeugung gewinnst, dass Du ein bestimmtes Objektiv anschaffen solltest, dann mach das, und probiere es aus. Den ultimativen Tipp, mit dem Du wirklich alles richtig machst, kann Dir sowieso keiner geben. Es ist ein Dschungel. Willkommen im Dickicht! Du wirst Deinen Weg finden! ![]()
__________________
Gruß Gottlieb |
![]() |
![]() |
|
|