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Registriert seit: 28.09.2007
Ort: bei Ulm
Beiträge: 5.888
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Sodele, Schluß.
Hallo, zusammen,
ich möchte hiermit meinen Abschied aus dem Forum als aktiv postendes Mitglied bekannt geben. Der Grund für diese Entscheidung liegt auf der Hand. Mir ist in den letzten wohl eineinhalb Jahren - vielleicht sogar länger - permanent mehr die Lust vergangen, ständig für Leute den Vorleser, den Recherchierer, im Endeffekt den Beantworter von Fragen zu machen, deren Antworten mit minimalem Rechercheraufwand selber beantwortet werden können. Dabei ist es unerheblich, ob bei einem verlinkten Intervallgeber gefragt wird, ob er Intervalle mit der Kamera xy macht, wenn im vom Fragenden verlinkten Text des Intervallgebers exakt dies drin steht - man muß den Text nur lesen wollen. Oder ob es sich dabei um die immer und immer wieder sich wiederholende Verlinkung von Bildern aus anderen Quellen als der SUF-eigenen Galerie handelt und dann auch noch dazu geschrieben wird, daß in ein paar Tagen die Bilddaten wieder gelöscht würden. Woraufhin der gesamte Thread seinen Sinn verlieren wird! Oder ob es wieder einmal Threads sind, die sich aufgrund mangelhafter Beschreibung eines Problems seitenweise wie Kaugummi ziehen, ohne daß der Fragende konstruktive Antworten auf Nachfragen der Helfenden nachreicht. Schlimmer, stattdessen wird immer und immer wieder gebetsmühlenartig dieselbe Leier geschrieben. Oder wenn spezielle Fragen hier gestellt werden, statt diese sich durch eine simple Nachfrage beim Hersteller beantworten zu lassen. Oder... (can be continued too many times) Ich war selber in der Zwischenzeit aktiv gewesen. Ich habe die Entwicklung unserer Azubis bei der Arbeit beobachtet, habe bei Lehrern nachgefragt, ob meine Beobachtungen nicht nur im Forum, sondern leider auch im realen Leben ansatzweise richtig sind und immer wieder bekomme ich eines mitgeteilt: ja, das stimmt. Es verliert sich in der Gesellschaft dramatisch die Bereitschaft, sich selber Wissen anzueignen. Man weiß nicht mehr, wie eine qualifizierte Frage gestellt werden muß, um auch eine konkrete Antwort darauf zu erhalten. Man weiß nicht mehr, an welche Stelle man sein Problem herantragen kann, damit diese Stelle die Lösung finden kann. Nein, es ist noch viel, viel schlimmer: man verlernt offenbar die Fähigkeit, zu lernen. Das zeigt sich dann an Posts, in denen ich angegangen werde, weil ich wenigstens noch versucht habe, ins Gewissen zu reden und - ja, notfalls auch mal mit dem Zaunpfahl! - darauf hinzuweisen, daß doch bitte mal kurz selber nachgedacht werden sollte! Weil ich - anders als die bewundernswerterweise noch immer nicht des Lehrens müde gewordene Mitgliedschaft - keine Lust mehr habe, zum hundertsten Mal dasselbe zu schreiben oder auf dasselbe zu verweisen. Vielmehr bin ich der Meinung, daß sich selbst erarbeitetes Wissen nicht nur viel besser hängen bleibt, sondern dazu auch noch viel mehr Spaß bereitet! Man geht heute nicht mehr selber in eine Bibliothek und schaut sich im Regal über sein Hobby nach passenden und interessanten Büchern um, wie es noch zu meiner Zeit gang und gäbe gewesen ist. Nein, man fragt stattdessen, welches Buch denn eigentlich empfehlenswert sei. Daran ist im Grunde nichts Verwerfliches. Es zeigt aber eines ganz, ganz deutlich auf: aktiv zu lernen, aktiv wissender als zuvor werden zu wollen, ist aus der Mode gekommen. Die anderen sollen schauen, wie mein Problem gelöst wird - das ist offenbar die vorherrschende Meinung, von rühmlichen Ausnahmen einmal abgesehen. An denen zieht sich auch meine Bekannte regelmäßig wieder hoch, wenn sie als Lehrerin wieder mal einen virtuellen Schlag in die Magengrube erhalten hat. Fast bin ich geneigt zu vermuten, daß man sich heute derart unselbständig verhält, weil man gar keine Lust mehr hat, Verantwortung für sein eigenes Tun auf sich zu nehmen. Oder hat man vielleicht panische Angst davor, auch mal etwas falsch zu machen und aus seinem Fehler lernen zu müssen, mal einen Fehler bzw. dessen Auswirkungen vor anderen verantworten zu müssen? Hallo? Gehts noch? Reißt euch mal am Riemen! Schaltet mal euer Hirn ein, legt doch bitte mal die Scheuklappen ab! Ich gebe es zu: ich resigniere hiermit, indem ich mich zurück ziehe. Ich gebe auf, zu hoffen, daß sich mal etwas ändern könnte. Weil ich befürchte, daß sich nichts mehr ändern wird, sondern daß es noch viel, viel schlimmer werden wird. Das ist auch keine Lösung, denn es wird nicht mehr helfen, etwas zu verändern. Aber es hilft in einer Sache: mir dürfte es danach wieder besser gehen, es wird mir helfen, mir nicht ständig mit der Hand gegen die Stirn und mit der Stirn gegen die Wand klopfen zu müssen. Vielleicht schaue ich hier mal immer wieder hinein, aber gewiß nicht mehr so regelmäßig wie bisher. Antworten werde ich vermutlich noch hier in diesem Fred geben. Die anderen Dinge außer vielleicht die Bereiche mit direktem Bezug auf die Ergebnisse der Fotografie interessieren mich hoffentlich nicht mehr, ich werde diese nun auch aus der Suche nach neuen Beiträgen ausblenden. Vielleicht gibt es ja ein anderes Forum, in dem man auf mehr lernwillige Leute trifft, als es in der Zwischenzeit hier der Fall ist. Ein Forum, in dem es auch um die Fotografie geht. Vielleicht ist markenübergreifend sogar wichtig dafür, damit wieder die Zusammenhänge, das Grundlagenwissen über die Fotografie in den Vordergrund rücken kann und nicht irgendwelche Wehwehchen von bestimmten Modellen diskutiert werden müssen, weil man gar nicht mehr gewillt ist, sich der Grundlagen anzunehmen. Wozu auch, das muß die Kamera doch von selber beherrschen?! Vielleicht findet sich so ein Ort. Nein, besser: Hoffentlich! Tips sind willkommen - das FFF wird den Anfang machen. Habt eine gute Zeit, Rainer |
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