Ja, passiert mir auch immer wieder - in doppelter Hinsicht, denn wenn ich in eine Ausstellung von Fotos bekannter oder sogar berühmter Fotografen gehe, denke ich oft genug auch: "Ja, das ist ein Bild, aber was das Bild jetzt für die Ausstellung qualifiziert, erkenne ich nicht." Das ist dann wohl die Grenze zwischen Kunst und "kann weg", die für jeden anders gesteckt ist.
Aus der anderen Ecke betrachtet: Gerade am Wochenende hatte ich mal wieder einen Citywalk mit einem jung verheirateten Paar, die ein paar Bilder von sich in ihrer Lieblingsstadt haben wollten. Ich habe nicht mitgezählt wie oft die Frage kam: "Das Motiv im Hintergrund ist aber auch scharf, oder?". Ich habe dann immer geantwortet: "Klar, wenn ihr das so wollt." - habe aber auch immer noch welche gemacht, mit freigestelltem Hintergrund, die dann aber auch nicht beachtet werden obwohl ich diese dann richtig schön finde. Ich denke, dass zwei Dinge bei Nicht-Fotografierenden die Meinung zu einem Bild durch die hohe Verbreitung prägen:
1. Postkarten, wo immer alles scharf ist.
2. Eigene Erfahrungen mit Kompaktkameras, auf deren Bildern wegen des kleinen Sensors auch so gut wie alles scharf ist.
Grüße,
Jörg
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