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Gedanken zur Makrofotografie
Ausgehend vom Userstammtisch Köln am Freitag, an dem ich leider nicht teilnehmen kann, habe ich mich im Forum umgesehen und herausgefunden, dass das Thema relativ selten angepackt wird. Deshalb habe ich mich entschlossen, mein Wissen zu diesem Thema als Diskussionsgrundlage zu verwenden.
Viele Informationen hole ich mir im Makro-Forum, obwohl ich mit vielem nicht einverstanden bin, was dort geschrieben wird.
Als Buch empfehle ich Makrofotografie. Die große Fotoschule vonBjörn Langlotz aus dem Rheinwerk Verlag (ehem. Galileo). Ich verwende fast nur Bücher aus diesem Verlag.
Und nun zu meinen Überlegungen, die allerdings nur den Anfang darstellen. Bitte um rege Beteiligung.
Makrofotografie
- Definition
Die Makrofotografie ist nach DIN 19040 von Abb. Maßstab 1:10 bis 10:1 definiert. Dabei muss festgehalten werden , dass der Maßstab jenseits 1:1 einen ziemlichen apparativen Aufwand erfordert.
- Zu fotografierende Objekte
Die Wahl der Ausrüstung richtet sich sehr stark nach den zu fotografierenden Objekten. Das Ablichten einer Münzsammlung und das Fotografieren von Tieren in der Natur sind zwei extreme Beispiele.- Tiere in der Natur
Dabei wird es vor allem um Insekten gehen, die meist sehr beweglich sind und nicht auf einem Standort sitzen bleiben. Außerdem ist die Frage der Naheinstellgrenze wichtig, damit man möglichst außerhalb der Fluchtdistanz des Objektes der Begierde bleibt. Auch stellt sich die Frage Blitz ja oder nein. Wenn die Lichtverhältnisse kurze Belichtungszeiten ermöglichen, sollte man auf den Blitz verzichten. Von Reflektoren halte ich persönlich aus Erfahrung sehr wenig. Die Störung des Habitats ist m.E. Zu groß. Die andere Frage ist, ob man mit dieser Anordnung Bewegungsunschärfe vermeiden kann durch zu lange Belichtungzeit oder z.B. Windbewegung vermeiden kann. Auf ein Stativ würde ich normalerweise verzichten, höchstens ein Einbein verwenden.
- Pflanzen in der Natur
Ich habe in einem Forum Beispiele erlebt, wie man es m.E. nicht machen sollte. Da baut der Fotograf sein Stativ auf, richtet einen Windschutz ein, stellt mehrere große Reflektoren auf, schneidet störende Pflanzen weg, sitzt auf seinen Stühlchen hinter der Kamera und wundert sich, dass er von Naturschützern nicht gerne gesehen wird.
Die Natur sollte durch den Fotografen möglichst wenig beeinträchtigt werden.
- Pflanzen im Zimmer
Hier sind die Bedingungen anders als in der Natur. Die Pflanze kann arrangiert werden, was die Umgebung und die Lichtverhältnisse anbelangt. Es besteht nicht die Gefahr, die Umwelt zu schädigen. Die Kamera kann auf einem Stativ platziert und beliebig positioniert werden.
- Tote Objekte
Hier sind die Bedingungen noch einfacher. Es geht nur darum, dass Probleme auftreten, wenn die Objekte eine größere Tiefe haben. Man muss immer bedenken, dass ein Makroobjektiv eine mitunter sehr geringe Tiefenschärfe besitzt, z.B. bei 100 mm und Blende 8 nur ca. 4 mm. Das ist in Ordnung z. B. bei Münzen. Die Ablichtung eines Kristalls ist dann schon problematisch. Hier hilft dann wahrscheinlich nur stacken.
- Ausrüstung
- Kamera
Das Sony System ohne Spiegel oder mit SLT ist für die Makrofotografie sehr gut geeignet. Eine DSLR mit dem schwingenden Spiegel sollte nur mit Spiegelvorauslösung für die Makrofotografie genutzt werden, um Bewegungsunschärfe durch den Spiegel auszuschalten.
- Objektive
Geeignet sind alle Makroobjektive ab 50mm Brennweite. Beachten sollte man jedoch, dass zur Fotografie von Tieren wegen der Fluchtdistanz eine größere Naheinstellgrenze von Bedeutung ist. Ich benutze seit mehr als 20 Jahren ein Minolta 2,8 100 Makro . Dieses Objektiv wird auch heute von Sony noch hergestellt. Allerdings ist der AF ziemlich langsam.
Empfehlen würde ich für die Fotografie von Tieren das Sigma AF 150mm 2.8 EX DG APO HSM OS, einmal wegen des Motors, aber auch wegen des OS. Nützlich ist die Stativschelle, die bei den meisten kürzeren Brennweiten fehlt. Das 180 er ist mir dann schon zu schwer und voluminös.
- Vorsatzlinsen
Ich habe welche ausprobiert, hat mich jedoch nicht überzeugt.
- Umkehrringe
hier gilt das gleiche wie bei Vorsatzlinsen.
- Balgengerät
Ich besitze aus meiner Olympuszeit (Anfang der 70er Jahre) ein Balgengerät von Novoflex mit 105 er Kopf und zwei Balgengeräte von Olympus. Letztere sind deshalb interessant, weil man sie so umbauen kann, dass Objektive in Retrostellung verwendet werden können.
Geplant ist noch ein Adapter, um Lupenobjektive am Balgen verwenden zu können. Die Verwendung des Balgens in der freien Natur ist etwas grenzwertig, da doch sehr voluminös. Gegenüber einem Makroobjektiv kaum verwendbar.
- Zwischenringe
Ich verwende sie, um beim 100er einen größeren Abb. Maßstab zu erzielen. Dadurch wird der AF allerdings noch langsamer. Was die Bildqualität anbelangt, kann ich keine Aussage machen
PS: Leider wird die Gliederung aus meinem Textprogramm nicht richtig wiedergegeben.
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Grüße
Ferdi (der Minoltarentner)
Es gibt kein größeres Kompliment für einen Naturfotografen, als wenn Tiere vor ihm einschlafen. (gelesen bei F. Pölking)
Geändert von fermoll (14.04.2015 um 20:27 Uhr)
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