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Alt 09.12.2012, 22:42   #1
brandyhh
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.442
Eine Woche Langeland

Wie jedes Jahr, waren Carola (RosiePosie) und ich auch 2012 im Herbst gemeinsam im Urlaub. Diesmal hat es uns auf die dänische Insel Langeland verschlagen.

Bevor ich mit dem Reisebericht beginne, möchte ich noch ein paar Dankesworte und einige erklärende Worte loswerden.

Herzlichen Dank an cdan! Die superschnelle Einrichtung der Unterkategorie "Urlaubsbilder" im Bereich "Themen" in der Galerie erleichtert den Upload ungemein.

Der Bericht ist zwar in der Ich-Form - aus meiner Sicht - geschrieben, Carola hat ihn aber kräftigst redigiert und auch die Bilder sind sowohl von Carola, als auch von mir. Wenn ihr also wissen möchtet von wem ein bestimmtes Bild ist, müsst ihr in der Galerie nachschauen.


So nun gehts aber los!

19.10.12

Mein erster Urlaubstag. Der Zug Richtung Nykøbing/Falster sollte um 9:28 Uhr fahren und da ich immer versuche rechtzeitig am Bahnhof zu sein, man weiß ja nie …, hatte ich dort noch genug Zeit, das erste Motiv zu entdecken.




Nach rund 1 ½ Stunden Fahrt (1. Klasse …man gönnt sich ja sonst nix!), fuhr der Zug in Puttgarden auf die Fähre „Prinsesse Benedicte“ und mir blieben 45 Minuten bis Rødby, um mir den Wind um die Nase wehen zu lassen und den Verkehr auf dem Fehmarnbelt zu beobachten.




Normalerweise fährt der Zug bis Kopenhagen durch, aber wegen Gleisbauarbeiten im dortigen Bahnhof, musste ich in Nykøbing/Falster in einen Regionalzug umsteigen und über die Dörfer nach Høje Taastrup gondeln.
Dort ausgestiegen stellte ich fest:…Keine Carola …‘Ok, dann steht sie wohl oben‘ …auch dort …keine Carola …??? Handy raus: „Wo bist du denn?“ „Ich bin hier, wo bist du denn?“ „Ich stehe schon oben bei den Taxen.“ „Bin gleich da!“ Tja, da war doch glatt ein anderes Gleis für die Ankunft angegeben und Carola stand auf dem falschen Bahnsteig.

In Ølstykke angekommen, wurde erst Steen begrüßt, dann die Katzen, mein Gepäck aus dem Auto geholt, eine Kanne Kaffee geleert und dann ging‘s zum Einkaufen. Dafür existiert seit Jahren „Die Liste “, die bei Bedarf angepasst und dann akribisch abgearbeitet wird …nicht, daß wir etwas vergessen … Da unser Reiseziel ja immer im sogenannten „Rand-Dänemark“ liegt, ist es ja außerordentlich wichtig, daß wir von Tag 1 an die volle Verpflegung haben, weil man ja am Reiseziel ganz bestimmt überhaupt nicht einkaufen kann!!

Da wir erst am nächsten Tag zu unserem Ferienhäuschen aufbrechen wollten, konnten wir am späten Nachmittag das nahegelegene Naturschutzgebiet aufsuchen und ein paar Sonnenuntergangsbilder schießen.




Den Abend beschlossen wir mit einem leckeren Essen, Rotwein und vor dem Fernseher auf dem Sofa rumlümmeln.


20.10.12

Nach ausgiebigem Frühstück wurde Jacques (Carolas kleiner Citroën) gepackt, das Navi programmiert und um kurz vor 10 Uhr Steen und den Katzen zum Abschied gewunken.

Dem Navi haben wir auch gleich einen Namen verpasst: Connor! Was auch sonst, bei einer Männerstimme mit schottischem Akzent …(ät de raundäbaut täääk de förrrrschst äxitttt …) . Connor war sehr geduldig mit uns, obwohl wir ihn zu Beginn komplett ignorierten und er andauernd die Route neu berechnen musste.
Wir hatten nämlich am Tag zuvor die Zwiebeln vergessen …standen auch gar nicht auf „Die Liste“. Nur, ein Leben ohne Zwiebeln ist möglich, aber sinnlos (frei nach Loriot).

Danach machten wir noch einen Abstecher zu einem verlassenen Haus, bevor wir endlich auf Connor hörten.






Nach Überquerung der Storebæltsbroen erreichten wir Fünen und verspürten ein nagendes Hungergefühl, das uns zu einem Halt beim großen M veranlasste. Frisch gestärkt traten wir dann die Weiterfahrt nach Rudkøbing auf Langeland an, wo wir den Schlüssel für unser Häuschen abholen mussten, das wir gegen 14:45 Uhr erreichten.

Ein erster Blick auf die Räumlichkeiten zeigte uns 3 Schlafzimmer, ein großes Bad, Sauna, Whirlpool, Waschküche, den großen Wohnbereich mit Brændeovn (ganz wichtig!!) und offener Küche (mit Mausefalle unter der Spüle ), eine große überdachte Terrasse und Internetanschluss!!!

Wir freuten uns schon auf eine leckere Kanne Tee, als ich feststellte, daß ich die Teefilter vergessen hatte …da „schleppe“ ich Karl-Heinz und Wilde Waldbeeren von Hamburg nach Langeland und dann das …also sind wir auf Kaffee umgestiegen.

Nun wurde es aber Zeit die Umgebung zu inspizieren und besonders den nur 100m entfernten „Strand“, wenn man dieses schmale, von großen Steinen und Schlick bedeckte Stückchen so nennen darf. Egal, wir wollten schließlich keinen Badeurlaub machen.




Da sage noch mal einer, Dänemark wäre platt ...




Prompt lief uns auch gleich die erste 'Nachbarin' über den Weg.




Es gab zwar keinen schönen Sonnenuntergang, aber das Licht war doch recht nett!




Traditionell essen Carola und ich am ersten Abend immer Spaghetti mit Tomaten-Hackfleischsauce mit viiiiel Knofi und viiiiel Parmesan, aber: „Der Herd geht nicht!“ „Wie, der Herd geht nicht? Aber alles andere funktioniert doch, Licht, Kühlschrank, Fernseher …???“ Ok, dann also Sicherungskasten suchen! Alle Türen und Schränke geöffnet …nix! Hmm, manchmal muss man eine Tür schließen, um etwas zu finden, z.B. die des Zimmers direkt am Eingang, dahinter versteckte er sich nämlich. Schalter umgelegt und losgekocht!

Einige Portionen Spaghetti und ein paar Irish Coffee später fragte Carola: „Geht das Warmwasser im Bad?“ „Ähm“, Hahn aufgedreht, gewartet, gewartet, gewartet, „Nö!“ „In der Küche auch nicht.“ Na toll! Da wir ja nun wussten, wo sich der Sicherungskasten befindet, versuchten wir es zuerst mit dem Austausch der Sicherungen …es passierte aber nichts. Die nächste Suche. Einen großen, grauen Kasten, der durchaus der Boiler sein konnte, hatten wir schnell gefunden, aber da war kein einziger Schalter, Knopf o.ä. Zum Anrufen beim Vermietungsbüro war es zu spät, somit mussten wir uns mit dem Gedanken anfreunden, unsere Zähne mit kaltem Wasser zu putzen …brrrrrrrrrrrrr! Und NICHT zu duschen, sondern einfach vor uns hin zu riechen…

Nach so viel Aufregung brauchten wir ein wenig frische Luft und starteten, mit Taschenlampen bewaffnet, Richtung „Strand“. Kaum aus der Tür und auf dem Weg zum Wasser, sahen wir einen dunklen Schatten weghuschen. Damit nicht genug, seltsam kreisende Lichter waren am Himmel zu sehen, irgendwas schlug andauernd gegen eines der im Wasser verankerten Boote und während wir auf „unserer“ Bank saßen, knispelte es hinter uns im Gebüsch …wie gut, daß es „Sleepy Hollow“ erst gab, als wir zurück waren!


21.10.12

Sonntagmorgen und …es war kein Wunder geschehen, das Wasser war und blieb kalt. Wir frühstückten und dann rief Carola beim Vermieter an, der versprach jemanden vorbei zu schicken. Gegen 12 Uhr kam dann auch die Frau, die das Haus immer reinigt, allerdings war sie ratlos wie wir. Die folgende sechsäugige Suche blieb genauso erfolglos, wie die vieräugige am Tag zuvor, aber dank moderner Kommunikationstechnik, gelang es ihr einen „Experten“ per Handy zu erreichen, der sie auf die richtige Spur brachte. Da war er …der Knopf, klein, unscheinbar und gut versteckt, aber da wo er sein sollte, am großen, grauen Kasten, an der Seite, ganz hinten, ganz unten, hinter einem Absatz und verdeckt vom Abflussrohr des daneben angebrachten Waschbeckens …da soll mal einer drauf kommen … (und in unserem fortgeschrittenen Alter krabbelt man ja auch nicht freiwillig unter Waschbecken und Abflussrohren herum..)
Die Frau vom Vermietungsbüro meinte dann noch, vor uns müssen wohl Deutsche das Haus gemietet haben, die sind immer so gründlich und schalten alles aus. Carola und ich ließen den Boiler jedenfalls bei unserer Abreise an, damit die nächsten Gäste nicht auch dieser stressigen Suche nach warmem Wasser ausgesetzt werden.

Da es noch 2-3 Stunden dauern sollte, bis das Wasser „Betriebstemperatur“ haben würde, nutzten Carola und ich die Zeit und fuhren zum Hafen von Lohals, wo sich anscheinend etwas zusammenbraute ...




In Ermangelung meiner Lieblingsmotive musste ich auf ein paar hohle Ausweichmodelle zurückgreifen.




Wir schauten uns um, fotografierten, kauften im örtlichen Brugsen Kartoffeln, Kuchen, ein Teesieb und ein paar Meisenknödel und fuhren nach einem Abstecher zum klitzekleinen Leuchtturm in Hou zurück.




Kaum im Haus, stürmten wir zu den Wasserhähnen in Küche und Bad und…Trommelwirbel …JAAAA! Warmes Wasser! Nun stand einer erfrischenden Dusche nur noch ein Stück Kuchen und eine Kanne Tee im Weg.

Da sich das Wetter nicht bessern wollte, es war den ganzen Tag sehr trüb, verbrachten wir den weiteren Nachmittag im Haus, nahmen endlich den Brændeovn in Betrieb, für den es gestern noch zu warm war, lümmelten rum, surften im Internet, sichteten einige Bilder und Carola hängte die Meisenknödel an strategisch günstigen Stellen im Garten auf.

Den Abend beschlossen wir mit einer weiteren Nachtwanderung und versuchten uns in Lichtmalerei, d.h. ich versuchte das Malen, Carola das Ablichten desselben mit Kommandos wie „Action“ und „Ach ja, cut cut cut, kannst aufhören mit der Taschenlampe herumzufuchteln!“ Die Nachbarschaft wunderte sich bestimmt über unser brüllendes Gelächter zu später Stunde, nachdem ich mich dreimal beim ‚Haus vom Nikolaus‘ vermalt hatte …dabei kann ich das sonst im Schlaf …

Immerhin gelang mir, wie von 'Geisterhand', ein Herz und so etwas wie eine Krone, die noch nicht einmal beabsichtigt war ...




Und einen Baum haben wir auch noch "belichtet".





Fortsetzung folgt!
__________________


Geändert von brandyhh (10.12.2012 um 18:52 Uhr) Grund: Doppeltes Bild entfernt
brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 10.12.2012, 11:46   #2
Löwe
 
 
Registriert seit: 06.03.2008
Ort: Grossraum Karlsruhe
Beiträge: 2.366
Klasse, ein bisschen neidisch bin ich schon, geb ich zu.
Durch die Bank, schöne Fotos und schön erzählt. Macht Spass Euer Reisebericht.
__________________
Viele Grüße
Werner

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"Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon

Geändert von Löwe (10.12.2012 um 11:49 Uhr)
Löwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2012, 12:00   #3
fundiver1971
 
 
Registriert seit: 14.03.2006
Ort: Wien
Beiträge: 84
Sehr schön zu lesen und zu sehen!
Freue mich schon auf die Fortsetzung!

BG Gregor
fundiver1971 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2012, 18:48   #4
RosiePosie
 
 
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Ølstykke (DK)
Beiträge: 2.929
Ich auch obwohl ich sie schon kenne....
Auch von hier vielen Dank für die neue Kategorie, das macht das Hochladen um vieles leichter.
__________________
Grüße :: Carola
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RosiePosie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2012, 22:00   #5
brandyhh

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.442
22.10.12

Als wir aufstanden regnete es, aber nach dem Frühstück war es schon wieder trocken. Wir machten uns auf den Weg nach Rudkøbing.

Ein paar heruntergekommene Boote,



einige Kleinigkeiten,



ein Lieblingsmotiv



sowie die Entdeckung, daß Washington gleich um die Ecke von Skandinavien liegt , erfreuten die Fotografenseele.




Anschließend statteten wir Svendborg auf Fünen einen Besuch ab und stellten erneut fest, dass die, die behaupten Dänemark sei flach, lügen. Ganz Svendborg geht nur bergauf, und wenn man oben ist, geht es gleich wieder bergab. Und motivisch war es für uns eine Nullnummer ...

Auf dem Rückweg hielten wir kurz an der Kirche von Tranekær, um auf dem dortigen Friedhof für Carolas GöGa Ahnenforschung zu betreiben. Laut Gögas Erzählungen wurde Langeland früher von Gregersens beherrscht und wir erwarteten demnach hunderte, wenn nicht tausende, von Familiengräbern. Nach einer sorgfältigen Durchsuchung des Friedhofs war allerdings nur die allerletzte Grabstelle ein „Gregersen“ Grab.




Schon während der Hinfahrt am Sonnabend hatten wir einige leerstehende Gebäude gesehen, die uns natürlich reizten. Eine ehemalige Fabrik entpuppte sich als Enttäuschung, aber ein großes Haus konnten wir tatsächlich von der Rückseite betreten. Allerdings gab auch hier das Innenleben nicht viel an Motiven her, außer man interessiert sich für die Hinterlassenschaften einiger tierischer Hausbesetzer …




Natürlich begaben wir uns wieder auf unsere übliche Nachtwanderung und diesmal knispelte es von rechts …UUUUH! SPOOKY! Besonders, da rundum alle Häuser dunkel waren.



23.10.12

Der Dienstag begann mit einer Katastrophe …eine Kaffeeüberschwemmung zierte die Küche, da der Filter nicht richtig in der Maschine eingerastet war, die Filtertüte dadurch umknickte und sich das dringendst benötigte Aufwachgebräu über Arbeitsplatte, Schranktüren und Fußboden ergoss. So blieb uns nichts anderes übrig, als zu putzen , eine neue Kanne Kaffee aufzusetzen und dann zu frühstücken.

Anschließend ging es auf Langeländer Rundtour zu den Kunsttårne (Kunsttürmen). In 12 ehemaligen Transformatorenhäuschen haben Künstler verschiedene Objekte ausgestellt (näheres hier: http://www.langeland.dk/?vm=26977&mname=Kunstt%FCrme ) 9 dieser Türme haben wir besichtigt.




Unterbrochen haben wir diese Kunst-Tour mit einer Kaffee-Kuchen-Pause in Rudkøbing, einem Besuch eines Hügelgrabs mit Pilzen und Äpfeln




und einem Abstecher zum katzenlastigen Hafen von Spodsbjerg, in dem die Zeit stillzustehen scheint.



Dieses Bild ist von Carola!!!




Mehr geben meine hin gekritzelten Aufzeichnungen für diesen Tag nicht her, außer der Notiz: ‚Wetter: Trüb, trüb, trüb‘. Aber ich bin sicher, wir haben auch am Dienstagabend eine Nachtwanderung unternommen.



24.10.12


Carola und Heike verschollen im Südfünischen Inselmeer!

Eigentlich hätte der Mittwoch mit einer Kaffeeüberschwemmung beginnen müssen …gepasst hätte es, aber beim Frühstück und der Tagesplanung war noch alles in bester Ordnung. Wir beschlossen spontan mit der Fähre nach Marstal auf Ærø zu fahren und uns die Insel anzuschauen. Schnell mal im Internet nach den Abfahrtzeiten gesucht: „Schaffen wir die Fähre um 11:20 Uhr?“ „Klar!“ „Und um 16:20 Uhr können wir von Marstal zurück fahren.“ „Ok.“

Das Auto parkten wir in Rudkøbing am Hafen und begaben uns zu Fuß auf die Fähre. Während der einstündigen Überfahrt fiel mir ein Fahrplan in die Hände: „Äääh …Carola …was heißt nochmal Onsdag auf Deutsch?“ „Mittwoch.“ „Ähem …ja …dann …die Fähre um 16:20 Uhr fährt nicht am Dienstag und Mittwoch. Also müssen wir entweder um 13:50 Uhr oder 18:50 Uhr zurück.“ …Ich sollte mein Dänisch wohl doch mal wieder auffrischen …

Da sich der Himmel mal wieder grau in grau präsentierte




und auf See nicht viel los war, versuchten wir uns an Formen und fotografischen Experimenten.




In Marstal angekommen erkundigten wir uns nach einer Möglichkeit nach Ærøskøbing zu kommen und eine bereits an der Bushaltestelle wartende Frau erklärte uns, der Bus würde gleich kommen, fährt ca. 25 Minuten und ist gratis!!!
Damit war klar, daß wir die Fähre um 18:50 Uhr nehmen würden.
Der Bus war pünktlich, tatsächlich umsonst (unglaublich!) und leer …zumindest bis zur übernächsten Haltestelle, dort stürmte eine Horde Schüler hinein …

Und dann waren wir angekommen. Tja …sagen wir es mal so … Ærøskøbing ist im Sommer, bei Sonnenschein, mit Menschen und geöffneten Geschäften bestimmt sehr schön. Die alten Häuschen und kleinen Kopfsteinpflastergassen lassen das erahnen.




Im Oktober, nach den dänischen Herbstferien, bei trüben Wetter, ist alles dicht, die Stadt menschenleer und damit so was von tot …selbst die Schaufenster sind spärlichst "dekoriert" ...




Aber ein paar nette Motive ließen sich dann doch finden.







Immerhin hatte Flaske-Peters Samling (Flaschen-Peters Buddelschiffsammlung) noch geöffnet und so freuten wir uns, als einzige Besucher, über eine persönliche Führung mit viel Input zu Flaske-Peter (1873-1960) und seinen rund 1700 selbstgebauten Buddelschiffen. Wir durften dort zwar fotografieren, aber es war sehr schummrig und die Bilder waren dann eher für die Tonne ...

Das im Nebengebäude untergebrachte Krankenhausmuseum bekamen wir auch zu sehen und hier kam Carola dann doch noch zum Schuß!




Langsam bekamen wir Hunger, nur stand überall „Lukket!“ an den Türen.




Dann plötzlich …ein geöffnetes Lokal …hinein …“Sorry, wir haben kein Essen, nur Getränke.“ …mit in den Kniekehlen hängenden Mägen schlichen wir von dannen.
Im Hafen fanden wir endlich einen Imbiss, der überaus leckere Burger servierte und so gestärkt fuhren wir mit dem Bus um 15:38 Uhr zurück nach Marstal.

Dort blieben uns immer noch gut 2 ½ Stunden, die wir mit einem Besuch des Seefahrtmuseums verbringen wollten …die Betonung liegt auf wollten …als wir dort ankamen, lasen wir: Geöffnet bis 16 Uhr …es war 16:15 Uhr … Marstal war ähnlich tot wie Ærøskøbing …irgendwie schon ziemlich frustrierend …

Wir überlegten schon mal einzukaufen, einen Brugsen hatten wir bereits entdeckt, entschlossen uns dann aber dafür, zuerst zum Hafen zu gehen. Die Fähre lag schon dort und davor standen drei Fährangestellte. Vielleicht konnten wir ja früher aufs Schiff, mal fragen. Wir näherten uns und sahen plötzlich rechts eine digitale Anzeige mit den Abfahrtzeiten, u.a. ‚16:20 ikke Tir og Ons‘ (nicht Di und Mi …haha, das wussten wir ja nun) und ‚18:50 kun Fri‘ …wie kun Fri …nur Fr …???




Die Angestellten bestätigten unsere schlimmste Vermutung, es fuhr keine Fähre mehr nach Rudkøbing. Und nun? Übers Wasser wandeln? Schwimmen? Ein Boot klauen? Unter einer Brücke schlafen? Ein Hotel suchen? Nein, nein, uns wurde geraten, mit dem Bus um 17:08 Uhr wieder nach Ærøskøbing zu fahren und dort die Fähre um 17:45 Uhr nach Svendborg zu nehmen.
Wir kauften schleunigst noch einige Lebensmittel ein und begaben uns dann auf die Rückfahrt.

Während der fast 1,5 Stunden langen Überfahrt malten wir den Teufel an die Wand und sahen in Gedanken den armen kleinen Jacques, wie er am Haken eines Abschleppfahrzeugs in den Langeländer Autoknast verfrachtet wurde ...wir wußten ja nicht, wie lange man in Rudkøbing am Hafen parken durfte ...die restlichen 10 Minuten verbrachten wir mit Langzeitbelichtungen.




In Svendborg fanden wir nach einigen Nachfragen den Busbahnhof und es dauerte nur 15 Minuten, dann saßen wir im Bus nach Rudkøbing. Vom dortigen Busbahnhof mussten wir allerdings noch rund 2 km zum Hafen laufen. Und dort wartete der gute, alte Jacques tatsächlich noch auf uns …was waren wir froh, als wir endlich in ihm saßen und er uns brav nach Hause fuhr.

Nach einem leckeren Abendessen (was es gab, weiß ich gar nicht mehr, aber alles was Carola und ich kochen ist lecker! ), fielen wir nur noch auf Sofa und Sessel und verzichteten sogar auf unsere Nachtwanderung, die hatten wir schließlich schon in Rudkøbing.


Fortsetzung folgt ...
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 10.12.2012, 22:35   #6
Hansevogel
 
 
Registriert seit: 23.12.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 10.527
Bin bisher schwer begeistert.

Gruß: Joachim
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Rettet mich, esst meine Feinde!
Hansevogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2012, 00:47   #7
jqsch
 
 
Registriert seit: 28.08.2007
Ort: Bernau bei Berlin
Beiträge: 5.951
Hallo Carola, hallo Heike.

fein fein. Gerade die Bilder im verlassenen Haus sind sehr schön. Sieht man ja heut eher selten, dass noch etwas auf die Bewohner schliessen lässt. Da passt dann sogar ein wenig Glamour Glow.

Kommentar gilt für die Serie 1 der Bilder. Ich kommentiere gerne weiter.
__________________
... und Tschüß...

jqsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2012, 11:13   #8
amateur
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Zitat:
Zitat von brandyhh Beitrag anzeigen
Wir näherten uns und sahen plötzlich rechts eine digitale Anzeige mit den Abfahrtzeiten, u.a. ‚16:20 ikke Tir og Ons‘ (nicht Di und Mi …haha, das wussten wir ja nun) und ‚18:50 kun Fri‘ …wie kun Fri …nur Fr …???
Nur so als kleiner Tipp fürs nächste Mal: Es gibt da sowas wie www.rejseplanen.dk oder mobil.rejseplanen.dk (auch als App für Android, iphone, ipad und Windows Phone). Die sagt einem neben allen Bus- und Bahnfahrplänen in Dänemark auch, wann genau die Fähren zumindest nach Fahrplan fahren.

Und aus mir nicht weiter bekannten Gründen gibt es Rejseplanen sogar mit einer deutscher Bedienoberfläche.

Stephan
__________________
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amateur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2012, 13:16   #9
brandyhh

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.442
Schon mal herzlichen Dank für eure lieben Kommentare!
Vielleicht komme ich heute abend dazu, den Bericht zum Abschluss zu bringen.



Zitat:
Zitat von amateur Beitrag anzeigen
Nur so als kleiner Tipp fürs nächste Mal: Es gibt da sowas wie www.rejseplanen.dk oder mobil.rejseplanen.dk
*hüstel* ...das hilft aber auch nicht wirklich, wenn 4 Augen das Wörtchen 'kun' (nur) beim Studieren des Fährplans übersehen ...


Gruß Heike
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2012, 13:27   #10
amateur
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Zitat:
Zitat von brandyhh Beitrag anzeigen
*hüstel* ...das hilft aber auch nicht wirklich, wenn 4 Augen das Wörtchen 'kun' (nur) beim Studieren des Fährplans übersehen ...
Das hilft schon, wenn man einfach Start und Ziel eingibt (meinetwegen auch die aktuelle Position des Smartphones verwendet) und zur gewünschten Zeit eine Verbindung sucht.

Dann kommt nur dass, was zum definierten Zeitpunkt auch fährt (so ganz ohne kun und ikke). Und ggf. dann auch eine Route, die einen über Svendborg routet, wenn denn die direkte Fähre nicht verkehrt.

In diesem Teil Dänemarks zur Zeit leider noch ohne Echtzeitinformationen, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit.

Stephan
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amateur ist offline   Mit Zitat antworten
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