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#1 |
Registriert seit: 16.11.2005
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Abbildungsmaßstab mit Zwischenring berechen
Wie berechne ich den max. Abbildungsmaßstab (und idealerweise auch noch die resultierende Nahgrenze) eines Objektivs bei Verwendung eines Zwischenrings? Die Angaben, die ich im Netz gefunden habe, bezogen sich meist nur auf unendlich Fokussierung (z.B. 50mm ZwiRi an 50mm Objektiv = Maßstab 1:1, aber das kann ja für ein 50er Makro z.B. kaum gelten). Wenn ich das richtig verstanden habe, muß/kann man da noch den Auszug hinzurechnen, den jedes Objektiv bei Fokussierung auf die Nahgrenze von sich aus mitbringt - nur woher bekomme ich ich diesen Wert?
Der Zwischenring ist 25mm breit, Brennweiten und max. Abbildungsmaßstäbe, bzw. Nahgrenzen der in Frage kommenden Objektive sind bekannt. Einfach ausprobieren wäre zwar eine Möglichkeit, ist mir aber zu stressig.
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Gruß Jens Geändert von Jens N. (17.03.2007 um 01:44 Uhr) |
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#2 | ||
Registriert seit: 28.10.2003
Ort: Elsaß
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Zitat:
Zitat:
Nehmen wir mal ein Objektiv mit f=50mm und einem Abbildungsmaßstab an der Nahgrenze von Beta=0,5 (also 1:2). Dann errechnet sich die Bildweite b wie folgt: 1/f = 1/g + 1/b 1/g = 1/f - 1/b = (b-f)/(b*f) Beta = b/g = b*(1/g) = b*(b-f)/(b*f) = (b-f)/f b = Beta*f + f = 0,5*50mm + 50mm = 75mm Allerdings wissen wir ja auch, dass sich die Bildweite b aus der Brennweite f und der Auszugsverlängerung x zusammensetzt: b = x + f = Beta*f + f x = Beta*f Also ist die Auszugsverlängerung immer gerade Abbildungsmaßstab mal Brennweite, bzw der Abbildungsmaßstab ist die Auszugsverlängerung geteilt durch die Brennweite: Beta = x/f Beta[Zw] = (Beta[Ng]*f + [Zw])/f Somit berechnet sich der Abbildungsmaßstab mit Zwischenring Beta[Zw] aus dem Abbildungsmaßstab bei Nahgrenze Beta[Ng] mal Brennweite zzgl. dem Maß des Zwischenringes [Zw], und das ganze geteilt durch die Brennweite. Bei obigem Beispiel: Beta[25mm] = (0,5*50mm + 25mm)/50mm = 1 Nehmen wir mal ein hypothetisches 135er mit Nahgrenze 1m und dort erreichtem Abbildungsmaßstab von ca. 1:5 = 0,2: Beta[25mm] = (0,2*135mm + 25mm)/135mm = 0,4 Oder ein ebenso hypothetisches 35er mit Nahgrenze 0,30m (Beta[Ng]=0,15): Beta[25mm] = (0,15*35mm + 25mm)/35mm = 0,86 Geändert von bleibert (17.03.2007 um 13:42 Uhr) |
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#3 |
Themenersteller
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
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"Einfach" ist gut
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Gruß Jens |
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#4 |
Registriert seit: 28.10.2003
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Beiträge: 1.171
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#5 |
Registriert seit: 22.02.2006
Beiträge: 11.388
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Kleiner Tipfehler in der ersten Formel:
1/f=1/b+1/g Meines Wissens weicht die Brennweite bei der Naheinstellgrenze vielfach erheblich von der Brennweite bei Unendlich ab. Ich dachte, ich hätte die Brennweite bei der Naheinstellgrenze früher in der bekannten Objektivübersicht bei Michael Hohner gelesen, finde sie aber nicht mehr. Ist also Einbildung oder die Tabelle ist verändert worden. Und mit den Infos aus der Tabelle von Michael Hohner müßte man dann wohl anders umformen. Habe mir das jetzt zugegebenerweise nicht genauer angeschaut. Rainer |
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#6 | |
Registriert seit: 28.10.2003
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Oh ja, vielen Dank. Ich hab's gleich korrigiert.
Zitat:
Nehmen wir zB ein Objektiv mit 300mm Brennweite. Bei Fokussierung auf Unendlich beträgt die Bildweite 300mm, ist also gleich der Brennweite. Verkürzen wir jetzt die Brennweite auf 270mm - was ja in der Bildwirkung kaum auffallen dürfte - , behalten aber die Bildweite bei (also 300mm), ergibt sich jetzt folgende Gegenstandsweite: g = (b*f)/(b-f) = (300mm * 270mm)/(300mm - 270mm) = 2700mm = 2,7m Somit ergibt eine kaum sichtbare Änderung der Brennweite schon eine sehr nahe Fokussierung. |
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#7 | |
Themenersteller
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
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Zitat:
@Dennis: vielen Dank für die Mühe, auch wenn ich's leider auf Anhieb nicht durchschaue. In einer ruhigen Minute versuche ich es mal auf den Schirm zu kriegen, jetzt beschäftigt mich erstmal ein neues Spielzeug (Sony DSC-V3).
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Gruß Jens |
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#8 |
Registriert seit: 28.10.2003
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Noch was zur Nahgrenze: Die kannst Du leider nicht so ohne weiteres einfließen lassen. Die obige Betrachtungsweise ist eine stark vereinfachte, und gilt für sogenannte "dünne" Linsen, bei denen es nur eine Hauptebene gibt. Ein Objektiv ist aber eine Konstruktion aus mehreren Linsen, eine "dicke" Linse. Das schlägt sich im Modell so nieder, dass man die Hauptebene in eine vordere (gegenstandsseitige) und eine hintere (bildseitige) aufteilt, und den Raum dazwischen gewissermaßen als "Blackbox" betrachtet, der nicht in die Berechnungen mit eingeht, so dass man wieder mit obigen Formeln rechnen kann. Die Nahgrenze beschreibt allerdings (wie alle Markierungen auf dem Fokusring) den Abstand zwischen Gegenstand und Bild. Und dabei spielt der Abstand der Hauptebenen eine Rolle:
Nahgrenze = Bildweite b + Abstand der Hauptebenen h + Gegenstandsweite g ![]() Den Abstand der Hauptebenen kannst Du so ermitteln: Sei bei obigem hypothetischem 135er die Nahgrenze ng=1m=1000mm und der dabei erzielte Abbildungsmaßstab Beta[ng]1:5=0,2. Somit lassen sich Bildweite und Gegenstandsweite berechnen: b = Beta*f + f ........ (wie oben hergeleitet) b[ng] = 0,2*135mm + 135mm = 27mm + 135mm = 162mm 1/f = 1/g + 1/b 1/g = 1/f - 1/b = (b-f)/(b*f) g = (b*f)/(b-f) g[ng] = (162mm * 135mm)/(162mm - 135mm) = 810mm ng = b + h + g h = ng - b - g = 1000mm - 162mm - 810mm = 28mm Dieser Hauptebenenabstand bleibt immer gleich, somit kannst du jetzt damit auch für andere Entfernungen Berechnungen anstellen. |
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