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Registriert seit: 20.06.2020
Ort: Nordwestmecklenburg
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Buchbinden
In meinem Monatsfazit meinte Schlumpf1965 zum Thema Buchbinden: "Das würde ich gern mal in Bildern sehen!"
Ich habe gerade einen ziemlich zerfledderten Band "Reuters gesammelte Werke" aus der Bücherkiste meiner Mutter gezogen und angefangen, ihn zu reparieren. Und dabei hab ich Bilder gemacht: Der Anfangszustand. Das Buch ist ca von 1928, allerdings sparsam hergestellt mit Metallklammerheftung und recht dünnem Material, ohne Schnickschnack, ich glaube da nicht an einen antiquarischen Wert. Ich habe noch drei weitere Bände, die sehen aber besser aus. ![]() → Bild in der Galerie Also erstmal kaputtmachen. Rücken und Decken werden abgeschnitten, die will ich wiederverwenden, es ist ja eine Reparatur und keine Restauration. Die Metallklammern entferne ich alle, die haben genug Schaden angerichtet mit Rostflecken und Löchern im Papier. Einzelne lose Lagen kann ich dann mit der neuen Heftung wieder befestigen. ![]() → Bild in der Galerie Jetzt werden neue Löcher vorgestochen für eine Fadenheftung, das blaue Blatt ist die Schablone. Dass muß nicht soo exakt genau, ist ja keine Uhr, aber so einigermaßen sollte das stimmen. ![]() → Bild in der Galerie Dann wird genäht, mit gewachstem Leinenfaden nach einem bestimmten System. und zwar Lage für Lage, insgesamt sind es 16. Ich habe die alte Gaze und den Leim vom Rücken nicht komplett entfernt, das hätte das Papier noch mehr zerstört. Also hängen alle Lagen noch zusammen, das macht es etwas umständlich. Leichter ist es, eine Lage nach der anderen aufzulegen und festzunähen. ![]() → Bild in der Galerie So sieht die Fadenheftung fertig aus: ![]() → Bild in der Galerie Die dunklen Stellen sind Rostflecken von den Metallklammern. Stand wohl mal feucht, das gute Stück. Hier die Heftung von innen: ![]() → Bild in der Galerie Die Sprache ist übrigens plattdeutsch. Jetzt wird der Rücken schön dick mit Leim eingerieben. Dazu darf man auch die Finger nehmen. ![]() → Bild in der Galerie Im Originalzustand hatte das Buch weder Lesebändchen noch Kapitalbänder, die hab ich ihm jetzt aber gegönnt, wir wollen ja nicht knausern. Und ich muß nicht ständig nach Lesezeichen suchen. Dann noch neue Gaze und mit Kraftpapier verstärken, und schon ist der Buchblock wie neu. ![]() → Bild in der Galerie Jetzt warte ich auf Material, ich hatte kein farblich passendes Buchbinderleinen mehr. Wenn das da ist, geht es weiter mit dem Einband.
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Glaub nicht alles was Du denkst. Liebe Grüße aus Mecklenburg! |
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