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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Nach der Aufnahme » Schief – oder nicht?
 
 
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Alt 26.08.2007, 23:02   #1
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Schief – oder nicht?

In den letzten Tagen ging es häufiger um die Frage, wie man anhand einer spiegelnden Wasseroberfläche feststellen kann, ob eine Landschaftsaufnahme korrekt waagerecht aufgenommen wurde oder nicht – zuletzt hier. Ich habe mir nun zu dieser Frage ein paar Gedanken gemacht, die ich aber nicht im Ausstellungs-Thread unterbringen möchte. Deshalb mache hier mal ein neues Thema auf. Sollte ich hier falsch sein, wird Manni sicher gerne schubsen.

Torsten (schlaudenker.de) hat im oben zitierten Thread mit dieser Grafik versucht nachzuweisen, dass das Bild schief ist:



Wenn ich die Grafik richtig deute, heißt das: die Strecke zwischen den Spiegelungen der beiden Baumspitzen auf der Wasseroberfläche stehen im Rechten Winkel zur Senkrechten. Ergo müsste auch die Strecke zwischen den Baumspitzen rechtwinklig zur Senkrechenten stehen. Tut er aber nicht, was wohl die rote Markierung ausdrückt. (Dass es genau ein Rechter Winkel ist, ist Zufall. Jedenfalls müsste in der Spiegelung derselbe Winkel auftauchen, wie im „Original“).

Nun bin ich leider kein Optiker und war in Physik auch nicht gerade eine Leuchte. Trotzdem denke ich, dass da ein Denkfehler in der Überlegung von Torsten steckt: Ganz gleich, aus welcher Perspektive eine spiegelnde Wasseroberfläche aufgenommen wird – die Projektion müsste über die gesamte Fläche um denselben Faktor verzerrt sein. Also: Wenn der Baum links auf dem Wasser mit eine Höhe von 70% des Originals erscheint, dann müsste sich der Baum rechts exakt ebenso verhalten.
Wie man an der Grafik von Torsten (der übrigens ein Foto von mir zugrunde liegt) unschwer erkennen kann, ist der rechte Baum in der Spiegelung wesentlich größer als der Linke. Ist das nun ein Beweis dafür, dass die Aufnahme nicht in der Waage ist? Ich denke nein. Der rechte Baum ist größer, weil die Spiegelung verzerrt ist. Die Wasseroberfläche ist ja kein ebenmäßiger Kristallspiegel. Vielmehr verzerren kleine Wellen und Kräuselungen die Wasseroberfläche in der rechten Bildhälfte und lassen so den Baum rechts einfach größer erscheinen.

Mein Fazit: Spiegelnde Wasseroberflächen sind kein präzises Messinstrument, um die korrekte Ausrichtung einer Landschaftsaufnahme zu beurteilen. Dazu kommen sie einfach dem Ideal eines optimalen Spiegels in der Natur nicht nahe.

Vielleicht gibt es hier ja einen Physiker (oder Physiklehrer) der das Ganze einmal wissenschaftlich korrekt erläutern kann. Bis dahin orientiere ich mich lieber an den Bäumen – die wachsen nämlich in der Regel senkrecht in den Himmel.

-Anaxaboras
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