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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Vor der Aufnahme » Was macht ein gutes Foto aus?
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Alt 08.11.2014, 18:46   #1
amateur
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Was macht ein gutes Foto aus?

"Ein gutes Foto sollte interessanter als das Subjekt sein und das Offensichtliche hinter sich lassen."

Ein wie ich finde sehr schön geschriebener Beitrag, was die Essenz eines guten Fotos ausmacht (Englisch):

http://cphmag.com/it-is-what-it-is/?...nt=buffer5d6f2

Stephan
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Alt 08.11.2014, 23:08   #2
Tikal
 
 
Registriert seit: 11.04.2012
Beiträge: 3.086
Kann mich mit dieser Erklärung nicht anfreunden. Ein gutes Foto kann verschiedene Reize haben. Was so denn interessanter als das Subjekt sein und was heisst das offentsichliche hinter sich lassen? Das ist schon recht schwammig. Ein gutes Foto muss seinem Publikum gefallen. Gleichermaßen kann es einem anderen Publikum missfallen. Es gibt also keine guten Fotos, sondern nur unterschiedliche Betrachter und Betrachtungsweisen.

Um es konkret zu besprechen, wähle doch mal ein Foto aus, welches dieser Erklärung nach gut sei. Und dann können wir auch besprechen, ob diese Sichtweise und der Artikel recht behält, mehr oder weniger natürlich.
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Alt 09.11.2014, 12:01   #3
hanito
 
 
Registriert seit: 08.09.2005
Beiträge: 2.896
Alpha SLT 77

Zitat:
Zitat von Tikal Beitrag anzeigen
Kann mich mit dieser Erklärung nicht anfreunden. ... Ein gutes Foto muss seinem Publikum gefallen. Gleichermaßen kann es einem anderen Publikum missfallen. Es gibt also keine guten Fotos, sondern nur unterschiedliche Betrachter und Betrachtungsweisen.
Genauso ist es.
hanito ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2014, 12:32   #4
Itscha
 
 
Registriert seit: 26.02.2007
Ort: an der Mosel
Beiträge: 4.419
Ich finde die Definition nicht schlecht. Man kann es natürlich auch anders sagen, z.B.: "Ein gutes Foto zeigt das Motiv aus einer anderen, ungewohnten Sichtweise."

Bedeutet aber letztlich auch nix anderes.

Die Definition eines guten Fotos wird aber genauso wenig greifbar sein, wie es unterschiedliche Absichten gibt, Fotos zu machen (Produktfotografie, Portraits, Architekturfotos etc.). Die Definition trifft auf viele Teilbereiche der Fotografie zu, sicher nicht auf alle.
__________________
Gruß,
Itscha

"Sowas kommt von sowas!" (Stan Laurel) http://www.moselpixx.de
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Alt 09.11.2014, 13:41   #5
fhaferkamp
Moderator
 
 
Registriert seit: 14.04.2006
Ort: Bissendorf, Landkreis Osnabrück
Beiträge: 4.257
Es gibt meines Erachtens mindestens 2 Ebenen, um von einem guten Foto zu spechen: einmal die techische Ebene und auf der anderen Seite die Aussagekraft eines Fotos, das eine besondere Botschaft transportiert oder Emotionen bei den Betrachtern anspricht, aber technisch nicht unbedingt perfekt sein muss.

Technisch gut ist ein Foto, wenn Dinge wie Bildparameter gut gewählt sind und der Bildaufbau den physiologischen Betrachtungsweisen der Menschen im Zielpublikum entgegen kommt und den Blick der Betrachter so auf die bildwichtigen Inhalte lenkt. Trotzdem kann es inhaltlich nur 1000-mal gesehenes ein weiteres Mal abbilden, deshalb langweilt es viele Betrachter unter Umständen. Es hängt also auch vom Betrachter ab (Kulturkreis, Seherfahrung, etc.), wie ein Foto ankommt. Ein technisch gutes Tierportrait ohne Besonderheiten langweilt vielleicht Leute in einem Fotoforum, weil es hunderte andere gibt, die man bereits gesehen hat. Deshalb ist das Foto aber trotzdem nicht schlechter, es ist nur eines von vielen. Fängt der Eisvogel auf einem Bild jedoch gerade einen Fisch, ist das schon viel seltener und spricht leichter an.

Ein aussagestarkes Foto spricht das jeweilige Zielpublikum an und vermittelt den Betrachtern eine Botschaft, die der Fotograf entweder beabsichtigt hatte oder aus seinem Gefühl heraus abgelichtet hat. Um den Betrachter nicht zu langweilen, muss eine gewisse Einzigartigkeit im Foto gegeben sein. Dies kann eine ungewöhnliche Sichtweise sein oder ein selten gesehener Inhalt, der den Betrachter anspricht. Technisch kann ein solches Foto umso mehr Mängel haben, je mehr der Inhalt außergewöhnlich oder besonders ist.

Im Idealfall kombiniert ein hervorragendes Foto beide Stärken: es ist technisch gut gemacht und transportiert außerdem die beabsichtigte Botschaft des Fotografen. Sollte es jedoch eine andere Botschaft als beabsichtigt vermitteln, mag es aus Sicht der Betrachter immer noch ein gutes Foto sein, aus Sicht des Fotografen hat es jedoch seinen Zweck nicht erfüllt. Also könnte man auch diese Ebene noch einbeziehen: hat es seinen Zweck erfüllt? Das kann in einer Bilddiskussion jedoch nur erfolgen, wenn der Fotograf auch seine Absicht preisgibt.
Typisches Beispiel hierfür sind Werbeaufnahmen, hier steht der Zweck stark im Vordergrund. Ist eine Werbebotschaft zum Beispiel so lustig verpackt, das hinterher das beworbene Produkt komplett aus dem Fokus gerät, so hat es seinen Zweck zum Großteil verfehlt. Es könnte noch ein Teil einer größeren Kampagne sein, die erst später auf das Produkt lenkt, also wieder eine neue Ebene: Ein Foto kann Teil eines Ganzen sein und das einzelne Foto hat nur begrenzte Aussagekraft, wird aber für das größere Ganze benötigt.
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Gruß Frank

„In der Informatik geht es genau so wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.“
(Edsger W. Dijkstra)
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Alt 09.11.2014, 14:38   #6
amateur

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Zitat:
Zitat von Tikal Beitrag anzeigen
Kann mich mit dieser Erklärung nicht anfreunden. Ein gutes Foto kann verschiedene Reize haben.
Aber was sind das für Reize? Darum geht es ja gerade und der Artikel versucht ja auch auszuloten, welche Ebenen es da gibt. Das allein das Gefallen bei einem bestimmten Publikum ein Qualitätsmerkmal ist, möchte ich aber abstreiten. "Cheri, Cheri Lady" von Modern Talking hat auch einmal sehr, sehr vielen Menschen gefallen...

Das Subjekt an sich ist der Mensch, das Gebäude, der Gegenstand, die Blume, das Tier. Ein perfekt scharfes Makro von einem Insekt ist vielleicht für den Fotografieanfänger ein technischer Erfolg, aber dadurch noch lange kein gutes Foto. Ein gutes Foto wird es erst dann, wenn sich mindestens eine weitere Ebene auftut:
  • Ein Gefühl für den Moment wird transportiert.
  • Eine Geschichte tut sich auf.
  • Eine im Alltag ungewohnte Sichtweise wird gezeigt.
  • Das Bild vermittelt durch Licht, Ausschnitt, Blickwinkel und Komposition eine besondere Ästhetik, die in der üblichen Wahrnehmung unbekannt ist.
  • Es werden Dinge miteinander kombiniert und in einen gemeinsamen Kontext gesetzt, der eine neue Bedeutung kreiert.
  • Bewegung und damit die im Alltag bildlich nur schwer wahrnehmbare Zeit wird eingefroren bzw. durch Wischeffekt sichtbar gemacht.

All diese einzelnen Qualitäten (oder noch bessere mehrere davon) sorgen dafür, dass sich ein Bild über das Offensichtliche erhebt, nämlich der reinen Abbildung des Subjekts gemäß einer alltäglichen Wahrnehmung. Deswegen sind im Frühjahr auch 99,9% der Krokusbilder so öde. Der Fotograf freut sich über die ersten bunten Anzeichen des Frühlings, aber es gelingt nur selten, ein reines Abbild des Subjekts Krokus zu vermeiden, sondern dem Bild eine weitere Dimension zu geben.

Im Grunde sind all diese Dinge klar, aber selten einfach in Sprache zu fassen. Und um mehr geht es dem Autor auch nicht. Aber allein das hilft mir, meine Gedanken klarer zu fassen und die richtigen Fragen noch präziser zu stellen, wenn mir ein Bild zusagt und ich mich frage, warum dies so ist.

Stephan
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Geändert von amateur (09.11.2014 um 15:13 Uhr)
amateur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2014, 15:04   #7
alberich
 
 
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
Zitat:
Zitat von amateur Beitrag anzeigen
Deswegen sind im Frühjahr auch 99,9% der Krokusbilder so öde. Der Fotograf freut sich über die ersten bunten Anzeichen des Frühlings, aber es gelingt nur selten, ein reines Abbild des Subjekts Krokus zu vermeiden, sondern dem Bild eine weitere Dimension zu geben.
Ich bilde mir ein hier hat es tatsächlich mal funktioniert....

Bild in der Galerie
alberich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2014, 15:12   #8
amateur

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
Ich bilde mir ein hier hat es tatsächlich mal funktioniert....

Bild in der Galerie
Jau, bist halt so ein 0,1%ler!

Stephan
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Alt 09.11.2014, 17:23   #9
gpo
 
 
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
Zitat:
Zitat von amateur Beitrag anzeigen
Aber was sind das für Reize?

Stephan
Moin

sicher ist, das eure Definitionen...alle zuviel "persönliches" beinhalten

DIE Reize finden in unserem Kopf statt....
und das seit Menschwerdung und vergraben in der DNA


was ich sagen will ist>>> man muss sich viel mehr damit beschäftigen....
was in unserem Kopf stattfindet...
denn dort liegt alles bereit, wird gespeichert...wird auch ersetzt und kontrolliert

ihr kennt meinen oft genug geschriebenen Ansatz>>> das Auge geht immer nach Hell
weil das ssooo einfach ist, kann man es fast auf jedes Motiv anwenden...
wird aber gerne NICHT gemacht oder ignoriert...

es gilt also diese "Regeln> geschrieben oder nicht" zu kennen...und sie anzuwenden

einen noch hinterher> Reiz
ihr kenn ebenso meinen Spruch> da muss eine Taube durchs Bild fliegen....
ist eben auch ein Reizanteil, richtig gesetzt erfreut es eine minimalistische Fassade...
oder ein doofer träger Teich wo sich das Wasser nicht bewegt...

es gibt weiteres erwähnenswertes....nur bei mir liegendie Fachbücher auch nur im Schrank,
das Thema ist unendlich und nicht in drei Sätzen erklärt
Mfg gpo
gpo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2014, 17:36   #10
amateur

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Gerd,

Du reduzierst die Qualität eines Bildes gerade auf die Komposition und klar gibt es zur Frage der Bildgestaltung viele Bücher und Theorien. Die sind aber alle nur Handwerk, um das zu erreichen, was ein gutes Bild ausmacht. Eine Taube im Lichtspot allein reicht jedenfalls oft nicht, auch wenn ich ein solches Bild als Teil des Portfolios habe:


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