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Alt 18.08.2015, 21:20   #1
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.908
Schottland Sommer 2015 – oder „eine Novemberwoche im August“

Schottland Sommer 2015 – oder „eine Novemberwoche im August“

Vorwort:

„Was sagst du, wenn man dich fragt, wie diese Woche war?“
Ich schaue Vera recht skeptisch an.
„….November….“ sie versucht ein Lächeln und blickt aus dem Fenster des Ferienhäuschens, das uns die Woche über beherbergt hatte. Es regnet Bindfäden. Wir atmen tief durch und schauen beide aus dem Fenster.

Ja, liebe Leser, diese Woche Schottland hatte es in sich. Wir, Gottlieb, Tom, Tino, Stefan, Vera und ich, verließen Deutschland bei guten 30 Grad, die sich auf 40 Grad in der Woche hochschrauben sollten, als wir nicht da waren, um in ein Land zu fliegen, das uns mit liebevollen 13 Grad, waagrechtem Regen und Windböen herzlich empfing. Ich kann nicht genau sagen, ob Schottland mit uns einfach nur Mitleid hatte, weil wir in einem Hitzeloch gefangen gewesen waren und uns daher einfach Abkühlung verschaffen wollte…so richtig dankbar waren wir dafür nicht. Hätte es ja auch mal mit uns absprechen können, statt uns einfach so zu überraschen…

„Ich habe gar keine Lust, meine Grau-in-Grau-Bilder anzugucken…“
Tom sitzt hier, zieht eine Flunsch und seufzt.
„Ach, jetzt warte mal…“
Mein Optimismus ist schier ungebremst – und er bekommt Recht. Vielleicht teilt ihr nach dem Bericht meine Meinung, dass Schottland doch schöne Szenen für uns bereithielt. Ja, ich musste mehr Dunst rausrechnen, ja, ich musste die Farben kitzeln, aber es ist nichts in den Bildern, das nicht angelegt war. Ich habe nichts erfunden, nichts dazu gemalt…sondern einfach nur gesucht – und gefunden. Die Woche war kalt, unfreundlich, nichts für empfindliche Sommerseelen (*Vera tröst*)…und trotzdem gab es Momente zum Durchatmen und frei sein. Ich war gern in Schottland und werde sicher auch nicht zum letzten Mal dort gewesen sein.

Los geht’s!

Freitag, 31.7.2015 „Vera, deine Tür ist nicht zu!“ 2.0

„Das Gepäck geht niiiiieeeemals da rein!“
Stefan stand vor dem Kombi von Gottlieb und schüttelte wild mit dem Kopf.
„Natürlich.“
Der Kombi war reiseerfahren und hatte durchaus schon mal vier Leute plus Gepäck transportiert.
„Nee, NIE.“
Stefan kreuzte die Arme und kräuselte die Lippen.
„Warte es ab. Sollen wir wetten?“
„Nee…“ das war ihm dann doch zu heikel. So ein Euro ist schwer verdientes Geld.

Normalerweise fuhr uns ja immer das Papataxi zum Flughafen, doch das war gerade nach Berlin verkauft worden und das neue noch nicht angeliefert. So lange musste mein Vater auf seinen Passat verzichten und mit einem Pupspolo herum fahren…und da waren wir uns ALLE einig, dass dort das Gepäck für vier und vier Personen zusätzlich zum Fahrer niemals hinein gehen würden.

Mein Vater fuhr also Gottliebs Kombi zum Flughafen und es hieß „einpacken!“.
Gottlieb, der seinen Wagen gut kannte, packte Stück für Stück ins Auto und klappte die Kofferraumtür zu. Und Stefan seinen Mund auf. Es war alles drin.

Als wir unsere Koffer aufgegeben hatten (diesmal am Automaten OHNE Fremdhilfe, wir waren total stolz), machten wir uns auf die Suche nach unserem Gate. Als wir dort ankamen, grinste uns schon jemand an.
„Vera???????“
Sie lachte breit und umarmte den Rest der Truppe einmal.

Man muss dazu erläutern, dass Vera grundsätzlich SEHR entspannt ist und eigentlich immer überall die Letzte. Ob das beim Frühstück ist, wo sie länger schläft oder eben am Flughafen, wo sie das letzte Mal 50 Minuten vor Abflug erst das Gebäude betrat und sowohl der Hotelier als auch der Mann vom Shuttleservice in Panik verfielen, weil sie sich sicher waren, dass Vera ihren Flug NICHT mehr bekommen würde, sie ist einfach die Ruhe selbst. Allerdings ihre Mitreisenden nicht so ganz und so war sie diesmal etwas mitmenschenfreundlicher.

Der Flug verlief ruhig, ich knipste etwas aus dem Fenster, allerdings hatte ich eins erwischt, das wohl nicht ganz in Ordnung war. Obwohl ich es geputzt hatte, verzeichnete es und in den Bildern sind punktuelle Unschärfen…blöd. Egal, der Flug war trotzdem schön!


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Interessant finde ich auch die Anordnung der Felder in Deutschland und Schottland...total unterschiedlich! Schottland ist eindeutig sympathischer aus der Luft.

Deutschland:


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Schottland.


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Den Windpark in der Nordsee habe ich diesmal irgendwie nicht ordentlich ablichten könnten, dafür einen an Land dann:


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Und ich liebe den "Reißverschluss" an der schottischen Küste!


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Diesmal sah ich auch eine Hafenmündung, die ich vorher noch nicht wahrgenommen hatte:


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Am schottischen Flughafen angekommen, mussten wir, das wussten wir schon, eine ganze Strecke laufen, bis die Schalter der Autovermietungen kamen. Man läuft ellenlange Wege geradeaus, mit seinem ganzen Zeug, das ist in vielen anderen Ländern besser gelöst. Pff. Am Sixtschalter angekommen, gab es für uns genau eine Regel: „Wir lassen uns diesmal KEIN Upgrade aufschwatzen!!“
Ich hatte Golfklasse gebucht, was für drei Menschen im Fahrzeug auch echt ausreicht.

Die freundliche Dame nahm meine Unterlagen in Empfang.
„Ahja, wir hätten einen Opel Astra für Sie….es gäbe aber auch die Möglichkeit, einen Audi A3 zu fahren…“
„Nein danke…kein Upgrade.“
„Wie Sie möchten. Allerdings möchte ich Sie darauf hinweisen, dass…“ und dann kam ein längerer Vortrag über Benzinersparnis im Verhältnis zum Aufpreis. Wir rechneten grob im Kopf mit, es hörte sich ganz sinnvoll an. Die Basismodelle hatten wenig PS, waren Benziner und hatten die Grundausstattung. Wenn sich das mit dem Tanken jetzt wirklich so verhielt…

…und zack hatten wir das Upgrade. Man muss halt flexibel bleiben…

Natürlich rechnete sich das mit dem Diesel und dem Verbrauch nur zur Hälfte. Ich war erst sauer, dass mich die Tante echt so dreist angelogen hatte, aber auf der anderen Seite hatten wir mit dem A3 ein hammerhartes Auto, das eine Woche Fahrspaß brachte. Somit sind wir versöhnt!

Nachdem wir feststellen konnten, dass der schottische Burgerking viel bessere Pommes hat als der deutsche, fuhren wir schnell weiter in Richtung unseres ersten B&Bs. Diesmal waren wir die Woche komplett auf Skye und Skye war sehr weit entfernt vom Flughafen in Endinburgh. Somit legten wir einen Stopp auf der Hin- und einen auf der Rückreise ein. Erster Übernachtungspunkt war Inverness, das theoretisch auch einen Flughafen hat, wo aber die Flüge echt teuer und schwierig sind.

Die Fahrt durch Schottland ist insgesamt aber einfach schön, daher kann man ruhig auch mal bisi Strecke machen.

Erster Halt war direkt an den Brücken, die man schon vom Flughafen aus sehen konnte. Wir hatten in der Karte einen Aussichtspunkt entdeckt, zu dem wir wollten und von dem aus man beide Brücken schön zusammen sehen konnte. Doch…wo war der in der Realität?
Wir standen plötzlich vor einer quasi gesperrten Straße, es sei denn, man ignorierte die Poller auf der eigenen Straßenseite und fuhr entspannt nebendran vorbei…was Gottlieb dann tat. *hust*

Wir fuhren ein, zwei Kurven und kamen auf ein Fabrikgelände. Man fühlte sich eigentlich immer mehr fehl am Platz, wollte aber ja gern die Brücken aufnehmen und tatsächlich gab es, wenn man sich dolle über den 2m-Fabrikbauzaun streckte, ein schönes Bild der Brücken:


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Die Autos parkten seitlich an der Privatstraße, gegenüber sahen wir einen Parkplatz, dieser war allerdings von einem hohen Gitterzaun umgeben und die Einfahrt war auf der anderen Seite.

Meine fotografischen Tätigkeiten wurden jäh gestoppt von einem Fabrikfahrzeug, das auf uns zusteuerte und neben uns hielt. Doch auch hier zeigte sich wieder, warum ich einfach gerne in englischen Ländern bin. Wir wurden gefragt, was wir hier tun und als wir sagten, wir suchten den Aussichtspunkt, wurde uns gleich freundlich erklärt, wo dieser sich befand. Uh, das war schwierig. Dreimal drumrum, bis man am Eingang ankam…hoffentlich fanden wir das. Ich entschuldigte mich nochmals, als wir zu den Autos gingen und bekam ein lächelndes „don’t bother!“ zurück. In Deutschland wäre man zumindest bitterböse angegangen worden, wenn nicht mehr.

Das Allerbeste: über Funk gab es einen Spruch und plötzlich kam ein weiterer Fabrikarbeiter mit Helm und schloss uns von innen das Tor auf, so dass wir diesen blöden Umweg nicht fahren mussten, sondern sofort auf dem Parkplatz waren! Die sind einfach nett, die Schotten!

Rüber gefahren, gleich wieder ausgestiegen.
Boah…war das kalt. Ich ging erst einmal an den Kofferraum und kramte so lange, bis ich meine Strickjacke fand, die ich gegen die dünne Bluse tauschte. Es war windig, die Sonne hielt sich versteckt und so verbiss ich mir die Kälte und konzentrierte mich auf die Motive:


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Dann verließen wir den Parkplatz, um weiter in unsere Übernachtungsregion zu kommen…und standen sofort auf der Brücke im Stau. Die Erkenntnis drängte sich auf: „Man kann also auch in Schottland im Stau stehen!“…war neu für uns!


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Vera blickte in die Autos, die neben uns und gegenüber Stopp-and-Go fuhren und meinte:
„Seltsam…in Schottland fahren die Autos oft nur mit nem Beifahrer…“
Wir grinsten. Ja, es mutete schon etwas komisch an, die „normale Fahrerseite“ immer unbesetzt zu sehen. Obwohl ich schon so oft nun im Linksverkehr unterwegs war, gibt es immer noch Situationen, die mich aus der Bahn werfen, allerdings schreie ich nicht mehr, wenn Gottlieb „falsch herum“ in den Kreisel fährt.

Ein Trinken-Essen-Klo-Zwischenstopp war mal nötig, so fuhren wir an einer Stelle raus, die auch einen Viewpoint versprach. Es fing mal gerade wieder an zu regnen, aber das schottische Wetter hatte auch ein paarmal die Sonne gezeigt, so waren wir optimistisch. Tino spurtete schon einmal zum Aussichtspunkt vor, um abzuchecken, ob er gut war, wir anderen gingen erst einmal fröstelnd ins Café, um für leibliches Wohl zu sorgen. Ein kleines Stück Kuchen und eine Schokolade wanderten auf mein Tablett und ich suchte einen Platz zum Sitzen für die Gruppe. Ein witziges Café war das…es hatte eher so Rastplatzcharakter, aber zudem gab es noch allerlei Technisches zu kaufen. Fürs Handy, für den PC..komisch. Und dann sahen wir, dass es so eine Art Internetcafé war. Es gab nicht nur eine PC-Station, sondern auch eine Ladestation für Handys und freies WiFi. Das hatte man in Schottland öfter, da es viele Gebiete gibt, die schlecht bis gar nicht abgedeckt sind. Wir hatten die Woche über auch nur in der „Glendale Village Hall“ freien Internetzugang, das Telefonnetz war so „lala“. Dafür bieten sie es aber an vielen Stellen an, was gut ist.

Ich knipste im Café ein bisschen herum und Vera glubschte mich absichtlich fürs Foto an...aber ich finde das Bild echt niedlich.


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Tino kam leicht nass hinterher.
„Also, der Viewpoint lohnt sich null!“ Er zeigte Fotos rum. Gebüsch…sonst nix. Wahnsinn. Nee, den sparten wir uns, zumal es stärker regnete als vorher. Lieber Strecke machen, um endlich mal in Inverness anzukommen.
„Vera…deine Tür ist nicht zu…“
Seufzend rammte die Angesprochene ihre Tür fester ins Schloss. Wir grinsten, das kannten wir ja schon aus Wales. Um es ihr zu erleichtern, versuchten wir in der Woche, immer als Gegenpol ein Fenster zu öffnen oder als letztes unsere Türen zu schließen, das klappte gut.

Als wir in Inverness am Gästehaus ankamen, freute ich mich über die süßen Häuschen. Wir parkten erst einmal in zweiter Reihe, luden aus und checkten ein. Unser Zimmerchen war total niedlich und sehr groß! Wir hatten sogar einen Erker mit einer Couch. Ich zog mich schnell um, schlüpfte in Pulli und Mantel, kramte meinen Schal heraus und war gewappnet für den ersten Gang, um noch etwas zum Abendessen zu finden.
Gottlieb wollte gerne „real scottish“…die Auswahl beschränkte sich auf italienisch, chinesisch oder indisch, weil wir nicht weit genug liefen, um zu anderen Pubs zu kommen. Wir waren halt auch einfach müde von der Reise. Wir wählten italienisch und kamen in ein sehr lustiges Lokal, das einen ordentlichen Lärmpegel hatte, ansonsten aber sehr stimmungsvoll eingerichtet war.


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Das Essen war sehr lecker und zur blauen Stunde waren wir damit fertig. Zwei, drei Nachtbilder sollten noch folgen, die aber ohne Stativ entstanden sind und daher qualitativ eher nicht so viel bringen.


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Danach empfing mich mein Bett SEHR schnell und bescherte mir eine gute Nacht!

(Der Samstag ist auch schon fertig und wird heute noch dran gehängt, wenn ich den Upload schaffe...narf...)
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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