Zitat:
Zitat von Robert Auer
Abwarten und Tee trinken! Bange machen funktioniert bei mir nicht, die Kernkraftlobby hat schon zu oft gesagt, dass die Lichter ausgehen.
|
War zu erwarten, dass da nichts Substanzielles kommt sondern nur der übliche Ökokitsch von „Lobby“ und Bayernhass. Es fehlt aber nachweislich an Erzeugungskapazität und wo sind die versprochenen Hochspannungsleitungen?
Wir haben in der öffentlichen Diskussion das Problem, dass sich ein Grossteil der Bürger immernoch der Realität nicht stellen will und kann. Woher kommt das?
Nun, in den Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten unterschiedliche wissenschaftstheoretische Herangehensweisen etabliert.
Vertreten Sozial- und Geisteswissenschaften mehrheitlich konstruktivistische Positionen, so dominiert in den Naturwissenschaften zumeist eher eine realistische Weltsicht:
- Der Realismus geht davon aus, dass objektives Wissen möglich ist und anhand geeigneter empirischer Verfahren gebildet werden kann.
- Konstruktivistische Weltverständnisse entstehen durch soziale Erzeugung von Wirklichkeit(en) in alltäglichen Praxen, also im sozialen Miteinander entstehenden Handlungsmustern und „heben ab“.
Seit der Entwicklung sozialkonstruktivistischer Perspektiven in den 1960er Jahren entstanden zahlreiche Forschungsrichtungen, die sich diese Grundperspektive zu eigen machen, wie beispielsweise die Gender Studies, die Cultural Studies, der Dekonstruktivismus und der Poststrukturalismus sowie allgemeiner die Postmoderne. Gemein ist diesen Perspektiven eine kritische Haltung gegenüber jenem, was wir als selbstverständliche Verständnisse der Welt, einschließlich unserer selbst, verstehen.
Da Journalisten m.E. zu 95% ein konstruktivistisches Weltverständnis haben, wird dieser Bias auch vorwiegend multipliziert und „der Mann auf der Strasse“ hat keine Chance mehr einen unverstellten Blick auf das Problem zu bekommen, da die Ranga Yogeshwars dieser Welt den Blick verstellen.
Wir sehen das auch sehr schön an der bisherigen Diskussion: Man verweigert sich der Analyse der Gesamtsituation und mümmelt sich argumentativ in sein kitschiges „Eigenverbrauchsidyll“. Nur nicht aufschauen, der Sturm wird schon vorbeiziehen.