Thema: Hochwasser
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Alt 20.07.2021, 17:21   #2
Rudolfo
 
 
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Beiträge: 1.003
Ich habe den Bericht gelesen.
Der Vorschlag des Hochwasserforschers, alle Menschen mit Hilfe von Handyapps zu warnen, ist leider auch kein Allheilmittel. Im Ahrtal war das Handynetz nicht präsent. Viel wichtiger ist es zu untersuchen, warum bei uns viele Menschen Warnungen nicht ernst nehmen. Es gab ja reichlich Wetterwarnungen. Warum sehen wir keine Risiken, wenn bereits alle Zeichen auf Sturm stehen? Warum gehen die einen ruhig ins Bett, während sie eigentlich sofort flüchten sollten? Warum zerfliesen wiederum andere vor Angst, wenn sie von weit entfernten Einbrüchen hören?

siehe hierzu auch den Artikel:
Forscher: Darum fällt es den Deutschen schwer, Risiken und Warnungen richtig einzuschätzen
Die Kommentare zum Artikel zeigen auch die Meinungsvielfalt.

Als die meisten Menschen noch UKW-Radios benutzten, konnten sie jederzeit die Katastrophenmeldungen abhören.
Die Telefonanschlüsse der Deutschen Post waren aus Kupfer und hatten eine eigene Stromversorgung, die auch dann noch funktionierte, wenn im Ort das allgemeine Stromnetz ausgefallen war. Damals in den Zeiten des sogenannten kalten Krieges, besaß jede Ortschaft noch eine Sirene.

Was haben wir heute?
Eine hochempfindliche digitale Infrastruktur, die ständig Tag- und Nacht gewartet werden muss. Vor kurzem waren im Kreis Recklinghausen viele Internet und Telefonverbindungen tot, weil mal wieder ein Hauptglasfaserkabel beschädigt wurde. Gibt es denn keine Redundanzen? Wieso vertrauen wir einer so empfindlichen und angreifbaren Technik so bedingungslos? In Coranazeiten wurde uns vor Augen geführt, wie fragil Lieferketten sind. Was machen wir, wenn die Ersatzteile für unser digitales Netz nicht lieferbar sind? Was machen die Autobauer, wenn die Motorsteuerungen nicht lieferbar sind? Was machen wir, wenn ein Virus ganze Firmenketten, Krankenhäuser, Verwaltungen usw. lahmlegt.

wie immer: einen auf Spassgesellschaft und Schuld hat immer der andere.
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Grüße
Rudolf
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