Thema: PoB
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Alt 20.08.2018, 19:06   #39
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
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Tag 10

Da schläft man in der abgeschiedenen Natur. Jegliche Lärmquellen (Autos, Martinshorn, Hubschrauber, Partynachbarn usw.) sind weit weit weg. Muss sich doch gut schlafen lassen in der himmlischen Ruhe.
Weit gefehlt! Die Nacht erfüllt mit dem Muhen der Kühe, Blöken der Schafe, Gebell oder Gejaule der Hunde und zwitschern der Vögel. War es denn endlich mal still, ist einer von uns sechs auf Klo gegangen. Das ist kaum möglich ohne die anderen zu wecken. Schon aufgrund der hartnäckig knarrenden Tür...
Als dann die Hühner auch noch den Morgen begrüßen, reicht es mir. Verkatert, ohne am Abend vorher viel Alkohol getrunken zu haben, stehe ich auf.
So gegen halb sechs glaube ich. Ich gehe vor die Tür unserer Hütte.

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Und beginne zu genießen! Ich sauge die Szenerie um mich herum in mich ein.

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Auch wenn die meisten noch schlafen,

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andere dafür vor staunendem Publikum sorgen, dass der Nachschub gesichert ist,

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erwacht Doberdol zum Leben. Vom Gewitter des Vorabends ist nichts mehr zu sehen. Unserer Gastwirt hat wohl Mitleid mir und bringt einen Kaffee

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Aber ich bin wirklich froh aufgestanden zu sein und das hier erleben zu dürfen. Eine Hirtin treibt ihre Kühe zusammen und melkt diese

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So spielen sich viele kleine Szenen ab. Jeweils nichts Großes und Welkrekordverdächtiges. Einfach nur einzelne kleine Dinge, die sich zu etwas Einmaligen summieren. Ich lege die Kamera weg und genieße...
Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke.

Ein paar Bilder von unserer Unterkunft:

Das Ding war cool. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der umweltfreundliche Null-Energie Kühlschrank. Oben kommt kaltes Wasser (das von einem nahen Bachlauf abgezapft wird) rein, rinnt über die Getränke und läuft unten wieder raus. Wenn man die Tür öffnet, kommt einem erstmal ein Schwall Wasser entgegen.

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Keine Ahnung, wo der Gastwirt den her hatte. Aber der normale Betrieb ist hier nicht möglich. Doberdol ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Man hilft sich mit Solarzellen. Geniale Lösung also.

Ganz neu: Das WaschDuschklo.

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In der Reisbeschreibung steht noch "...wir verzichten für eine Nacht auf die Dusche." Unser geschäftstüchtiger Wirt hat diese letztes Jahr neu gebaut. Mit Warmwasserboiler. 5-Sterne Guesthouse könnte man hier oben auch sagen.
Apropos. Unser Gastwirt war bis vor einiger Zeit auch ausschließlich Hirte. Er hat die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und seine Farm zu einem Guesthouse umgebaut. Anfangs noch parallel zum Viehbetrieb. Den hat er mittlerweile eingestellt. So verdient er mehr Geld mit weniger harter Arbeit. Das bleibt seinen Nachbarn natürlich nicht verborgen....

Unsere Hütte. 3 von 6 Schlafplätzen. Die anderen drei sind gegenüber, also dort, von wo aus diese Aufnahme gemacht wurde.

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Nach einem kräftigem Frühstück beginnt unsere letzte Wandertour:
Doberdol (Albanien) – Gjakovë (Kosovo) mit Abstecher auf den Gipfel Gjeravica

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Wir starten. Unser Gepäck wird auf Mulis festgemacht

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Es geht durch das schöne Tal zum Pass stetig aufwärts.
So langsam steckt einem die Wanderei doch in den Knochen. Beim ersten steileren Anstieg ist Waden- und Oberschenkelmuskulatur kräftig am Meckern. Ich verspreche dass es der letzte Tag ist. Hilft nur bedingt.

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Wir kommen auf den Kamm, wo die Grenze zwischen Albanien und Kosovo verläuft. Wir verlassen abermals das schöne Albanien und kehren final nach Kosovo zurück.

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Nochmal der Blick zurück ins Tal (Richtung Albanien)

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Wir kommen aus Doberdolit (Doberdol) und sind auf dem Weg zu unserem Zwischenziel: Gipfel Gjervica

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Ich lasse Bilder sprechen

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Kleine Unterbrechung. Ist nicht besonders nett, aber ich konnte es nicht lassen. Wir haben sie Paris (Hilton) getauft. Sie passte, gestylt von den Fußnägeln bis in die letzte Haarspitze, so überhaupt nicht hierher.

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An dem See haben wir dann auch Pause gemacht

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Von weiter oben gesehen, hatte er die Form eines Herzens.

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Der nächste übrigens auch:

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An dieser Stelle können wir entscheiden, ob wir den Abstecher auf den Gipfel Gjeravica, 2654 m mitmachen. Wir müssen anschließend wieder an diesen Punkt zurück. Hier bleiben und ausruhen wäre also die verlockende Alternative. Meine Beinmuskulatur ist eindeutig dieser Ansicht. Mein innerer Schweinehund auch. Aber den höchsten Berg Kosovos einfach sausen lassen? Niemals! Also marschiere ich (wir) mit. Über 200 Hm extra.

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Nach unserem Abstieg. Das links oben ist der Gipfel. Auch nochmal etwas näher (mit anderen Wanderern)

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Ein Schlange. (Viper?). Leider tot.

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Unsere Guides haben auch keine Erklärung dafür, warum diese Schafe rot sind....

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Am letzten Tag erwischt uns dann doch nochmal ein Nachmittagsschauer

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Aber nur kurz. Nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei

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Wir näheren uns unserem Ziel. Dort werden wir erwartet und mit Jeeps zu unserer Unterkunft in Gjakovë gebracht.

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Die Werte der heutigen Tour:
Länge 18km
Höhenmeter auf: 1.200m
Höhenmeter ab: 1.200
Zeit: 07:10 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 5

In Summe ergibt das
Länge 133km
Höhenmeter auf: 9.242m
Höhenmeter ab: 8.325m
Zeit: 58:15 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 77

Apropos Unterkunft

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Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)

Geändert von Harry Hirsch (20.08.2018 um 19:10 Uhr)
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