Ein schönes Beispiel für die unterschiedliche Art und Weise, wie man mit Forumsneulingen umgehen kann, zeigt sich in hier:
Zitat:
Zitat von e-mounty
Hallo, in Lightroom gibt es fürs Zusammenfügen (Stitchen) drei Varianten: Kugelförmig, Zylindrisch und Perspektivisch. Was könnt Ihr bei Landschaften empfehlen? Und welche BW (KB) ist bei der Aufnahme zu angebracht?
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Diese Frage fand ich interessant und war auf die Antworten einiger Spezialisten durchaus gespannt, nicht zuletzt, weil ich auch auf diesem Gebiet keine Ahnung habe und gerne mal ohne viel Hintergrundwissen ein Pano ausprobieren würde.
Die erste Antwort eines "alten Hasen" brachte - auch für mich - eine Ernüchterung:
Zitat:
Zitat von About Schmidt
Warum probierst du es nicht einfach aus?
Gruß Wolfgang
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Die nächste Antwort bestand zwar nur in einem Link, war jedoch schon mal sehr hilfreich, weil die sich hinter dem Link verborgenen Infos grundsätzliche Antworten enthielten:
Zitat:
Zitat von Rudolfo
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Dann darf natürlich ein Beitrag nicht fehlen, der die erste "Antwort" nochmals untermauert und erläutert, vermutlich auch, weil sich der Themenersteller für den Link nicht sofort dankbar geäußert hat:
Zitat:
Zitat von Rudolfo
Diese Antwort wollte ich auch geben, ...
... Wenn man eine Frage aus Bequemlichkeit (meine Vermutung) so angeht, muss man die Reaktionen auch so hinnehmen.
... Wir wollen nur nicht ausgenutzt und für dumm verkauft werden.
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Schließlich die Antwort, die zeigt, was ein (gutes) Forum ausmacht, was der Unterschied ist zu allgemein beliebten Antworten wie "... noch nie was von der Suchfunktion gehört" oder - auch sehr beliebt: "Kannst Du nicht erst mal googeln?"
Zitat:
Zitat von der_knipser
Das kann man so pauschal nicht festlegen. Es kommt auf das Motiv an, und auch auf den gesamten Blickwinkel des Panoramas. Bei relativ engen Panoramen (Gesamtwinkel etwa zwischen 60 und 110° nehme ich gerne eine gerade Projektion, insbesondere dann, wenn Motive mit geraden Linien im Bild sind, und diese nicht zu sehr an den äußeren Bildrändern stehen. Eine Eigenart dieser Projektion ist, dass Motive um so breiter abgebildet werden, je weiter sie vom Bildzentrum entfernt sind. Personen am Rand eines solchen Panoramas kann man damit zu Freundschaftskündigern machen.
Die beiden anderen Projektionsarten bilden Motive auch am Bildrand einigermaßen proportional ab. Personen werden also nicht stark verzerrt. Dafür biegen sich gerade Linien, und zwar um so stärker, je weiter sie von der Horizont-Linie entfernt sind. Bei der sphärischen Projektion biegen sich auch die Vertikalen.
Natur- und Landschaftsmotive ohne gerade Linien verzeihen die zylindrische Biegung eher als Architekturaufnahmen, aber auch das kann man nicht zu einer Regel erheben.
Man kann also nicht pauschal sagen, dass eine Projektion immer besser geeignet ist als eine andere. Es gibt hierbei auch technische Grenzen, denn eine perspektivische Projektion kann naturgemäß nur weniger als 180° Bildwinkel anzeigen. Aber ein solches Bild mit 170° will niemand sehen, weil die Ränder schon zu sehr leiden.
Wenn man schon beim Fotografieren weiß, dass man eine Zylinderprojektion wählen wird, empfiehlt es sich, am linken und rechten Rand großzügig mehr aufzunehmen, weil die Bilder beim Stitchen stark tonnenförmig gezerrt werden, und an den Enden deshalb nur eine geringe Höhe haben. Diese Höhe kann bestimmend für den Beschnitt sein, der dann oft in einem Kompromiss endet. Oder im Zustempeln der schwarzen Ecken...
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Wie eigentlich immer hat Gottlieb eine hervorragende Antwort gegeben, die sicherlich nicht nur dem Themenersteller geholfen hat, sondern auch noch dem Einen oder Anderen mehr. Auch mir. Ich werde das bald mal ausprobieren.
Vielen Dank, Gottlieb.