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Alt 09.12.2015, 18:18   #5
raul
 
 
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Zitat von a1000 Beitrag anzeigen
Wenn jetzt jede/r anfängt selbst zu beurteilen welche Regeln sinnvoll und welche Regeln weniger sinnvoll sind...
Genau das macht jeder jeden Tag und zwar situationsbezogen, meistens erfolgreich, manchmal nicht. Manche der Verkehrsregeln ergeben auch in einigen Situationen schlichtweg keinen Sinn. Z.B. darf man an einem Bus, der an der Haltestelle steht und die Warnblinkanlage eingeschaltet hat, nur im Schritttempo vorbeifahren auch auf der gegenüberliegenden Fahrbahn!

Als ich mal einen mit Motorschaden liegengebliebenen Bus mit eingeschalteter Warnblinkanlage in seiner Haltebucht (auf der anderen Seite) stehen sah, war dies an einer sechsspurigen Hauptverkehrsstraße und nur der Busfahrer war noch am Bus. Hätte ich jetzt auf der Gegenfahrbahn (5 Spuren entfernt vom Bus) auf Schritttempo runtergebremst, hätte ich einen Auffahrunfall provoziert. Und so sehr mich die juristische Aufarbeitung dieses Falles auch interessiert hätte: ich hatte weder Zeit noch Lust darauf. Und mal ehrlich: wer kennt diese Regel überhaupt? Die meisten Fahrradfahrer wissen doch z.B. nicht mal, dass sie auf dem Zebrastreifen absteigen und schieben müssten!

Lange Rede kurzer Sinn: das Verkehrssystem mit seinen Regeln ist auch nur ein Modell, dessen Anpassungsgrad an die Realität nicht optimal und nicht vollständig ist und daher im Ermessen eines verantwortungsvollen, umsichten Verkehrsteilnehmers interpretiert werden sollte. Leider ist das mit der Verantwortung und der Umsicht in der heutigen Smartphone-am-Steuer-Zeit etwas aus der Mode geraten. Aber bald werden die Maschinen die Kontrolle übernehmen.

Gruß,
raul
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Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore
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