Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30.04.2015, 11:36   #7
Man
 
 
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.717
Zitat:
Zitat von patman89 Beitrag anzeigen
...brauchst entweder einen extrem schnell abbrendenden Blitz (Elinchrom Ranger Quadra mit Action-Blitzkopf) oder einen Aufsteckblitz, der direkt von der Kamera oder per HSS fähigem Trigger (Pixel King etc) gezündet wird - damit sind dann weiterhin Verschlusszeiten von 1/4000s oder 1/8000s möglich...
Das habe ich nicht verstanden.

Bei einer Kamera mit Schlitzverschluss (gibt es eigentlich digitale Kameras oder Rückteile mit Zentralverschluß noch?) kenne ich 3 mögliche Arten beim Blitzen:
a) traditionell = Verschluss bleibt während des Blitzes komplett offen. Da der Vorhang selten schneller als 1/300stel Sek. für den kompletten Weg benötigt, liegt die schnellstmögliche Verschlusszeit (Blitzsynchronzeit) bei 1/250stel Sek.
b) HSS = während sich das Verschlussfenster über den Sensor bewegt wird der Blitz mehrfach synchron dazu so ausgelöst, dass das Bild als ganzes gleichmäßig belichtet wird. Beliebig kurze Belichtungszeiten bzw. beliebig kleine Fenster sind möglich, Begrenzung der Verschlusszeit liegt an der Kamera (heute meist 1/8.000stel Sek. als kürzeste Belichtungszeit).
c) Supersync= während der Aufnahme gibt der Blitz ein Dauerlicht ab. Da der Verschluss mindestens 1/320stel Sekunde benötigt, um den Sensor komlett zu überstreichen, muss der Blitz mindestens diese Zeit lang Licht abgeben, wenn das ganze Bild von ihm belichtet werden soll. Der Blitz muss bereits starten, wenn sich der erste Vorhang bewegt. Er kann also nicht zum Zeitpunkt wie beim traditionellen Verfahren gezündet werden, da dort der Blitz erst zündet, wenn der erste Verschluß komplett über den Sensor bewegt wurde. Als Auslösezeitpunkt wird gerne das Signal zum HSS-blitzen verwendet, da dieses zum ersten mal auslöst, wenn der zweite Vorhang gerade eben startet. Alternativ könnte man auch das Signal für Auslösen des Vorblitzte zu TTL nutzen - müsste dann aber noch eine Verzögerungsschaltung dazwischen schalten, damit der Blitz nicht viel zu früh auslöst (dieses Verfahren wird meines Wissens noch nicht genutzt - es ist auch fraglich, ob die Kamera überhaupt einen Trigger für den Vorblitz abgibt, wenn sie keinen Blitz erkannt hat...und wenn sie einen Blitz erkannt hat, lässt sie ohne HSS-Einstellung keine Belichtungszeit < Blitzsynchronzeit zu.).

Löst man einen Blitz mit sehr kurzer Abbrennzeit, z. b. einen Elektonenblitz mit gering eingestellter Leistung (der kommt auf rd. 1/50.000stel Sek. runter, das wird gerne für Highspeedaufnahmen in dunkler Umgebung genutzt, der Verschluss muss dafür allerdings komplett offen während der Blitzbelichtung sein), und einer Verschlusszeit kleiner als die Blitzsynchronzeit aus, wird ausschließlich das Fenster (der Schlitz) belichtet - der Rest vom Bild nicht.
Das geschilderte Verfahren (1/8000stel Sek. Belichtungszeit mit einem sehr kurz abbrennenden Blitz ohne Nutzung von HSS) verstehe ich deshalb nicht.
Vielleicht habe ich es aber auch einfach falsch gelesen und es ist nur die Variante HSS mit einem transportablen HSS-fähigen Studioblitz gemeint.

Es gibt (teure) Studioblitze mit kurzer Abbrenndauer, angeblich um die 1/4000stel Sekunde. Diese werden benötigt, um im traditionellen Verfahren z. B. in der Luft schwebende Wassertröpfchen (Nebel) knackscharf abzubilden. Bei den üblichen Studioblitzen mit z. b. 1/100stel Sek. Abbrennzeit weisen diese Tröpfchen Bewegungsunschärfen auf - die 1/100stel Sek. sind dafür einfach zu lang.

vlG

Manfred
__________________
Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
Man ist offline   Mit Zitat antworten