moin,
das
Voigtländer Nokton 58mm F1.4 SLIIN ist ein klassisches nahezu symmetrisches 7-linsiges Objektiv vom "Planar"-Typ, das
Nikon AF-S NIKKOR 58mm f/1.4G ist stärker vom Planar entfernt ähnlich dem
SAL-50F14Z.
Das
Zeiss Otus 1.4/55 dagegen ist eigentlich ein Mittelformat-Weitwinkelobjektiv, lt. Zeiss-Mitarbeitern reicht der Bildkreis für die kleinen MF-Sensoren aus. Daher ein extremes Retrofokus-Design, nützt an Digi-Sensoren halt, da die Randstrahlen auf dem "winzigen" 35mm-Sensor immer noch nahezu senkrecht einfallen. Allerdings ist es auf die Auflösungsanforderungen zukünftiger (!) 35mm-Sensoren gerechnet, was für MF-Objektive in der Vergangenheit nicht unbedingt der Fall war.
Das
Sony-Zeiss Sonnar T* FE 55mm F1.8 ZA hat mit dem
klassischen Sonnar 50/1.5 (1932) wenig gemein. Bekannt wurde der Markenname "Sonnar" durch das sog.
"Olympia-Sonnar" 180/2.8 (1936) (scrollen, ca. 1/3 der Seite ist ein großes Bild mit einer Übersicht etlicher Schnitte).
Ist Euch die konvexe Frontlinse aufgefallen? Sony scheint da einen Faible für zu haben, ist schon das 2. Objektiv mit konvexer FL ...
Lt. Zeiss steht der Markenname "Sonnar" schon lange nur für "hochlichtstark" und nicht für ein bestimmtes optisches Design, wie dies anfangs der Fall war.
Was diese ganz unterschiedlichen optischen Bauarten aber zeigen ist, dass die Begründung mit der hinteren Schnittweite heute keine Rolle mehr spielen kann. Ok, ein Sonnar mit 50-60mm ist als SLR-Objektiv unmöglich, da dessen hintere Schnittweite dafür zu kurz ist, Sonnare waren an SLR erst ab 85mm möglich (das
SAL-85F28 ist ein Sonnar). 50mm-Sonnar-Typen waren nur bei Messsucherkameras möglich, und halt jetzt bei "spiegellosen" wieder.
Ich tippe eher auf Marketing, die auf "Schärfe" getrimmten "Hochleistungsobjektive" sollen sich von den als "weich" verschrieenen hochgeöffneten 50mm-Objektiven abgrenzen.
ps: alle links verweisen auf Seiten, wo die Linsenschnitte zu finden sind.