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Zitat von Neonsquare
"Komm spielen" hat für mich nun auch irgendwie eine andere Note.  Wenn Dir das von mir benutzte Wort "spielen/spielerisch" nicht gefällt, kannst Du es natürlich auch mit "experimentieren/experimental" oder sowas ersetzen
Klar - diese Effekte haben ja auch kaum Einstellmöglichkeiten. Art des Effekts und die üblichen Regler für Kontrast, Sättigung und Schärfe. Trotzdem sieht man eben z. B. bereits im Sucher ob ein Motiv sich vielleicht als Hochkontrast-S/W-Bild eignet oder sowas. Oder eben der Gemälde-Look. Man steht da und denkt sich, wie das wohl mit einem solchen Effekt aussehen würde und kann es einfach mal schnell probieren. Das ist für mich alles auf demselben "informellen" Level wie AutoHDR oder die Panoramafunktion. Disclaimer: Ich bin eigentlich notorischer Nicht-Nutzer all dieser Funktionen, da ich praktisch ausschließlich RAW fotografiere und mir das hin- und herschalten schon zu nervig wäre. Ich sehe aber trotzdem einen Sinn darin - es ist schon ok.
Das ist aber unabhängig davon ob wir von Kameraeffekten oder Effekten am Rechner reden. Da sind ja trotzdem wieder die gleichen Tools da und was eben grad Trendig ist sieht man häufig. Der jahrelange grobmotorische Einsatz von Schatten, runden Ecken und Verläufen hat uns jetzt momentan den "Flat"-Trend eingebracht und das Verteufeln all dieser Features - dabei ist z. B. ein sehr subtil eingesetzter Schatten - durchaus manchmal sinnvoll; ebenso wie Verläufe u. a. Die Betonung liegt eben auf "subtil".
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Wir sind da eh auf einer Linie. Das Experimentieren lehne ich ja auch nicht ab. Nur führen diese vorgefertigten Effekte letztlich zum Verlust der eigenen Kreativität. So ähnlich wie das Fix Fertig Spielzeug im Vergleich zu Lego oder Matador. Ein Motiv zu sehen und dann zu probieren, welcher Effekt am besten dazupasst führt halt sehr leicht zu einer oberflächlichen Effekthascherei des Effektes willen. In den seltensten Fällen betonen Effekte das Bild, die Aussage. Je leichter verfügbar, desto unreflektierter erfolgt meist der Einsatz. Letztlich lenken sie meist vom eigentlichen Bild ab. Was ja manchmal durchaus sein gutes hat ;-)
Ich kenne das sehr stark von Diaschauen. Mein Programm hat Effekte, die ich selbst grafisch einfach nicht zusammenbringen würde. Da muss ich manchmal auch darauf zurückgreifen. Aber da passiert es verdammt schnell, dass die Leute nach dem Vortrag nur die Styles und Überblendungen in Erinnerung haben.