Der Artikel aus dem Focus ist wie so häufig für dem Lokus
Scherz beiseite: Was sagt uns diese Meldung? Es gibt Leute, die nicht aus der Kernenergie aussteigen wollen und nicht bereit sind, mögliche Mehrkosten für den Umstieg auf regenerative Energien zu tragen. Also klagen sie öffentlichkeitswirksam gegen die transparenten Kosten für regenerative Energien, während die versteckten Kosten der Kernenergie unter den Tisch fallen.
Sie klagen nicht gegen die Abermilliarden, mit denen die Kernenergie bisher auf Kosten der Steuerzahler subventioniert wurde, sie klagen nicht gegen die Folgekosten von Atomunfällen wie Tschernobyl, die auch in Deutschland die Wirtschaft und den Steuerzahler belastet haben, sie klagen ebenso nicht gegen die Milliarden, die für den Rückbau der AKWs, die Endlagerung des Atommülls und die Sanierung von Asse und Co ausgegeben werden müssen. Die ganze angeblich günstige Atomkraft ist eine einzige Milchmädchenrechnung und die Zeche zahlt der Steuerzahler und damit auch die Wirtschaft.
Es geht bei dieser Klage nicht darum, dass regenerative Energien angeblich teurer sein (im Endeffekt (ganzheitlich betrachtet) werden sie möglicherwiese nicht mal das sein), sondern dass ein paar Ideologen der Energiewende Knüppel zwischen die Beine werfen wollen.
Dass es mit dem Netzausbau nicht voran geht (wenn das denn überhaupt stimmen sollte), würde ich den Scharmützeln zwischen den (Atom)energiekonzernen und der Politik sowie mangelndem Elan bei der Umsetzung der Energiewende zuordnen. Anstatt sich darum zu kümmern, haben Rösler und Röttgen lieber ihre Zeit damit verplempert, mit Ankündigungen von überflüssigen Kürzungen der Einspeisevergütung einen Teil der Solarwirtschaft in den Ruin zu treiben. Rausgekommen ist dabei nichts, die Zusatzkürzungen wurden abgelehnt. Der Schaden bleibt aber. Schon die jährlichen Abschläge nach EEG hätten ausgereicht.
Noch ein Anlagetipp in Zeiten der Währungskrise: Mit einer sinnvoll ausgelegten, eignen Photovoltaikanlage kann man an den meisten Standorten dieser Republik billiger Strom produzieren, als man ihn aus dem Netz kauft. Kann man diesen Strom nicht selbst verbrauchen, bleibt weiterhin die Möglichkeit, ihn nach EEG ins Netz einzuspeisen (das Netz braucht ma ja auch nachts, wenn die Sonne nicht scheint) oder ihn anderweitig zu vermarkten. Die PV-Anlage löst sich nicht in Luft auf, wenn das Euroschuldengebilde implodiert ist.
Ein positiver Aspekt des von Rösler und Röttgen im Februar / März abgelassenen Rohrkrepierers ist, dass dadurch der Blick auf die Möglichkeiten der Eigennutzung und Selbstvermarktung des Solarstroms gelenkt wurde. Da gibt es inzwischen einiges Potenzial ganz ohne EEG und dezentral. Das dürfte den Energiekonzernen nicht gefallen.