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Zitat von cat_on_leaf
Ach ja, hatte ich schon erwähnt, das vielleicht wieder rumgenörgelt werden könnte?
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Kannst Du haben! Aber einige positive Aspekte gibt es auch!
Nach einigen Stunden Internet fasse ich zusammen, was ich in Bezug auf die Eigenschaften als Fotokamera (Video interessiert mich nicht) herausgefunden bzw. zusammengetragen habe. Leider sind einige Angaben falsch (Datenblätter bei Dpreview und auf der Seite Sony.de.
Bildqualität

: Bis ISO 400 besser als die A580, bei 800 in etwa Gleichstand (unterschiedlich, je nach Bildbereich), darüber liegt die A580 vorn. Die A77 hat je nach Motiv aber auch im höheren ISO-Bereich teilweise einen Auflösungsvorteil. Diese Einschätzung beruht auf den JPGs von Imaging-Resource. Im höheren ISO-Bereich finde ich die Bilder mit der NR1 Einstellung am brauchbarsten. Im RAW mögen zwar noch kleine Reserven liegen, aber bei der A580 ist der Unterschied zwischen RAW und Kamera-JPG ziemlich gering, in diesem Punkt hat Sony in den letzten Jahren sehr große Fortschritte gemacht.
Autofokus

: Dazu gibt es kaum Aussagen, ich unterstelle einfach, dass der Phasen-AF wohl der beste aller Sonykameras sein dürfte. AF-Microadjust ist (im Gegensatz zur A65) vorhanden. Auf der Seite von Sony steht, dass der AF ausgewählten Objekten folgen kann und auch an diesen Objekten bleibt, wenn sich etwas zwischen Motiv und Kamera geschoben hat. Auf dem Papier klingt das sehr gut. Die Kamera hat eine Peakingfunktion, kann also die fokussierten Bildbereiche farbig marlieren. Auch das klingt nützlich. Durch den permanenten AF ist die Kamera prädestiniert für bewegteobjekte. Leider fehlt der Kontrast-AF



, den ich an der A580 liebgewonnen habe, weil man damit noch fokussieren kann, wenn der Phasen-AF längst ausgestiegen ist

.
Sucher


: Das Echo klingt ziemlich positiv, wobei insbesondere Brillenträger bei sehr hellem Licht Schwierigkeiten haben können. Im Vergleich zu einem herkömmlichen APS-C Sucher scheint der EVF u.a. durch seine Größe und Vielseitigkeit nun eine echte Alternative zu sein, mit dem Vollformatsucher einer A900 kann er aber nicht konkurrieren, aber er bietet umfassende Anzeige und Kontrollmöglichkeiten. Ob man den EVF mag, wird bestimmt sehr vom persönlichen Geschmack und den Situationen, in denen man meist fotografiert, abhängen.
Display und LiveView

: Außerordentlich vielseitig und leistungsfähig!
Spiegel

: Angeblich verbesserte Beschichtung. Ich meine, das stand bei Luminous Landscape:
http://www.luminous-landscape.com/re...ressions.shtml
Blitz

: Verzögerung und dunkler Sucher, wie man es von den bisherigen SLTs kennt, sind behoben.
Speicherkarte

: Nur SD/MS und nur 1 Slot.
Akku

: Dier richtige! In der Praxis reicht er für 800+ Bilder.
Serienbildgeschwindigkeit

: 8fps mit vollen Komfort, 12fps mit Belichtungskonstanz. Lo Modus mit 5 oder 3 Bildern (abweichende Angaben über die Zahl im Lo Modus).
Seriendauer

: 11 Bilder RAW, 17 Bilder JPG. Man kann also tätsächlich eine Sekunde ununterbrochen fotografieren

. Das ist natürlich ein Witz. Hier wurde am Puffer gespart und der falsche Speicherkartentyp eingesetzt. Es besteht aber Hoffnung, dass im Lo Modus, der für die meisten Zwecke schnell genug sein dürfte (5B/s), deutlich längere Serien aufgenommen werden können.
Verschluss

: Der elektonische erste Vorhang reduziert Verschleiss, Geräusch und auch die Vibration der Kamera. Erschütterungen der Kamera durch den Verschluss erfolgen erst, wenn die Aufnahme praktisch abgeschlossen ist. Diese elektronische Variante des ersten Vorhangs scheint schalbar zu sein

. Sind denn Nachteile davon zu erwarten?
SSS /SSI

: Angeblich noch wirksamer (lt.Sony). Erschütterungsbalkenanzeige im Sucher scheint zu fehlen, ebenso die ein / aus Anzeige. Das ist aber noch nicht eindeutig ersichtlich.
Bedienung

: Hier gibt es leider deutliche Abstriche im Vergleich zur A700, die ich in dieser Hinsicht vorbildlich fand. Quick Navi gibt es nicht mehr, sondern ein Fn Menü, dass bisher den billigeren Klassen "vorbehalten" war. Das ist ein echter Rückschritt!

Da auch noch einige wichtige Tasten / Schalter entfallen sind



, muss ohnehin mehr im Menü herumgewurstelt werden. Es gibt keinen Schalter für den SSS und diese Funktion lässt sich auch auf keine frei konfigurierbare Taste legen. Beim Wechsel zwischen Freihand und Stativ / Einbein darf also jedes mal fleißig im Menü gespielt werden.



Es fehlen außerdem der Schalter für die Belichtungsmessmodi und C. Aber halt, da gibt es ja 3 Tasten, die mit 28 verschiedenen Funktionen belegt werden können. Das sind der AF/MF Taster, ISO und AEL, also wirklich elementare Tasten

. Da hätte Sony glatt auch noch den Auslöser frei belegbar machen können. Positiv: Es gibt wieder einen (jetzt optischen) Griffsensor

. Der Arbeitsbereich der ISO-Automatik ist völlig frei definierbar

. Lt. Sony Datenblatt gibt es keine IR-Fernbedienung. Ob diese nur nicht beiliegt (wie bei der A580) oder garnicht benutzt werden kann, ist nicht erkennbar

. Letzteres wäre auch ein Rückschritt.
Gehäuse: Ähnliche Qualität wie bei der A700. Ich mag lieber die eckigen Kisten von Minolta, aber das ist nun wirklich Geschmackssache. Der Witterungsschutz scheint verbessert worden zu sein.
Fazit: Sony hat eine Kamera mit tollen Leistungen in ein Bedienumfeld gepackt, das ohne triftigen Grund den Gebrauchswert der Kamera deutlich mindert. Ein paar Knöpfe mehr und es wäre ein nahezu perfektes Gerät geworden. Die 5 Euro Aufpreis dafür hätte ich gern gezahlt. Die Vorteile gegenüber der A700 liegen auf der Fotoseite im (spekulativ) bessern AF und dem Live View. Wer nur im unteren ISO-Bereich fotografiert, kann sich außerdem über wesentlich mehr Auflösung freuen.