Zitat:
Zitat von ddd
was verstehst Du unter "scharf"? Pixelscharf bei 1:1-Ansicht ???
|
Ja darum gehts ja, aber mit "Du" sollte dann doch hier DOFmaster gemeint sein, oder?
Genauer geht es aber darum, was als "unscharf" empfunden wird (Freistellung!).
Zitat:
Zitat von ddd
1. Der seit ewigen Zeiten gemachte Denkfehler: es wird mit dem ominösen Zerstreuungskreis von 0,03mm = 30µm gerechnet, den der selige Barnack bei der Entwicklung der Urleica ermittelt hat (Original-Quelle liegt mir vor). Der ergab sich aus dem Auflösungsvermögen des Filmaterials der damaligen Zeit und der Forderung, dass bei Betrachtungsabstand=Bilddiagonale das Bild scharf wirkt. Das reicht für 10x15cm²-Prints, mehr nicht! Heutige Digi-Sensoren haben aber einen Pixelpitch von ca. 6µm (a700/a900) und weniger, für pixelscharf muss man mit dem Pixelpitch als Zerstreuungskreis rechnen, wobei dieser nicht-isotroph ist, d.h. in horizontaler und vertikaler Richtung stimmt die Angabe, auf der Diagonalen ist der Pitch rein geometrisch um den Faktor Wurzel(2) größer. Dazu kommt noch der AA-Filter und das Bayer-Pattern, typisch kommt man zu zur Wahrnehmung passenden Ergebnissen, wenn man mit dem Wurzel(2)-fachen (oder 1.5-fachen) des Pixelpitch als Zerstreuungskreis rechnet. Das erlaubt dann eine maximale Vergrößerung.
|
Wenngleich das irgendwie am Thema vorbeigeht, möchte ich doch noch mal nachfragen. Auch aus Interesse und zum Verständnis:
- Was hat der Zerstreuungskreis mit dem Auflösevermögen zu tun? (Ich meine: Gar nichts, wenn es um
Schärfentiefe im Bezug auf
Freistellungspotential geht.)
- Wieso reicht "Betrachtungsabstand=Bilddiagonale" bei 10x15-Prints, aber nicht darüber hinaus? Das verändert sich doch streng linear. Oder geht es um das Verhalten der Betrachter? Das hieße, dass die Faustregel nicht realitätsnah ist.
- Mal weiter gedacht: Hätte der Zerstreuungskreis mit dem Pixelpitch zu tun, dann hieße das ja, dass (bei gleicher Sensorgröße!) eine a580 ein anderes (viel größeres) Freistellungspotential hat als eine Dynax 7D. Entspricht das den Beobachtungen?
Anders herum könnte man dann ja bald gar nicht mehr fotografieren, wenn alles nicht scharf ist.
Zitat:
2. der Canon-crop-Faktor von 1.6 entspricht ca. 1+1/3 Blenden, d.h. aus dem 400/2.8 wird bezogen auf die Bildwirkung ein 640/4.5.
|
Das ist leider falsch gerechnet. Von der Bildwirkung her (Freistellung, Tiefenschärfe) bei gleichem Motivabstand entspricht es einem 640/7,2. Der Cropfaktor ist der Längen-Multiplikator, den muss man quadrieren, um die Auswirkung auf die Fläche zu haben.
Zitat:
Die Frage nach dem Abbildungsmaßstab stellt sich eigentlich nur im Nahbereich (größer als 1:10, eher größer als 1:4).
|
Nein, der Abbildungsmaßstab ist nicht nur im "Nahbereich" relevant, sondern immer, wenn es um crop-Faktor, Tiefenschärfe &co. geht. Genauer ist es sogar das, worum es sich dreht.
Zitat:
ok, in einem Satz: egal was Du tust, die Sensorgröße hat erst Mal keinen Einfluss.
|
Ja eben doch. Weil es dem TO doch darum ging, warum ihm DOFmaster solche Ergebnisse liefert, die der Erfahrung widersprechen.
Und darüber hat sich dann gezeigt, dass unterschiedliche Zerstreuungskreise angenommen werden bei unterschiedlicher Sensorgröße.
Ich kann das nachvollziehen, weil es für mich mathematisch Sinn ergibt:
- Der Mensch betrachtet das Bild gleich, unabhängig von der Sensorgröße, mit der es gemacht wurde
- Der Zerstreuungskreis ist dann ein Quotient aus Bilddiagonale und Auflösungsvermögen des Auges, also von mir aus Bilddiagonale/1500 oder so.
- Jetzt kommt die Optik: Um einen bestimmten Zerstreuungskreis
im zu betrachtenden Bild zu erreichen, muss dieser die Größe
Bildiagonale/x haben.
Die Bilddiagonale
am Sensor ist unterschiedlich. Um also den gewünschten Zerstreuungskreis zu bekommen, muss dieser bei Kleinbild 43mm/1500=0,287 mm, bei Crop 1,5 eben 0,191mm betragen.
- Dass ich für das Bild bei gleichem Motiv und Motivabstand einen unterschiedlichen
Abbildungsmaßstab (da isser!) brauche, wenn ich unterschiedliche Sensorgrößen habe, ist dann erst der nächste Schritt. Deswegen nehme ich am Crop dann die kleinere Brennweite (ist sinnvoller, als weiter weg zu gehen), habe damit aber auch einen Einfluss auf meine Unschärfescheibchen, muss also wieder aufblenden.
- In wie viele Pixel der Sensor das dann zerlegt, ist völlig irrelevant (solange es nicht zu wenig Auflösung ist).
Gruß
seb.