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Zitat von r0r0r0
Also ein Stativ habe ich nicht.
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Das sollte auf Deinem Einkaufsettel ganz weit oben stehen. Man braucht es nicht nur für Nachtaufnahmen, sondern es hilft in sehr vielen Situationen beim Komponieren des Bildes.
Zitat:
...was müsste ich an der Kamera noch einstellen, dass ein schönes Nachtbild
entsteht?
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Zunächst muss das Motiv an sich schon interessant sein. Eine Brücke in Klein-Hintertupfingen wird abends nicht ganz so aufwändig beleuchtet sein wie die Brücken in Großstädten.
Zum Fotografieren würde ich empfehlen, alle Automatiken abzuschalten und mit manuellen Einstellungen zu arbeiten. Keine Angst, dafür bekommst Du ziemlich schnell ein Gefühl.
Stell den ISO-Wert nicht höher als 200. Das erzeugt nicht so viel Bildrauschen wie die hohen Einstellungen, und der Kontrastumfang ist auch etwas höher als bei High-ISO.
Wähle eine Blende im mittleren Bereich, also ca. 8-11. Damit bekommst Du meistens eine Schärfentiefe, mit der man viel erkennt.
Auf einem (stabilen!!!) Stativ spielt die Belichtungszeit keine Rolle. Probiere alles aus. Beginne vielleicht mit 1 Sekunde, und geh bis zu 30 Sekunden. Irgendwo dazwischen wirst Du die optimale Belichtungszeit finden, bei der das Bild der gewünschten Wirkung nahe kommt.
Nachts sind die Kontraste in der Regel höher als der Sensor sie verarbeiten kann. Das ist erstmal nicht so schlimm. Das bedeutet, dass entweder die Lichter zu hell überstrahlt werden, oder dass die Schatten im tiefen Schwarz versinken. Beides darf bei Nachtaufnahmen vorkommen, ohne dass sie allzuviel an Wirkung verlieren. Erst wenn die Unterschiede so groß sind, dass am hellen sowie am dunklen Ende zu viele Informationen verloren gehen, dann hat man die Möglichkeit, eine Belichtungsreihe zu machen, und aus jeder Aufnahme die richtig belichteten Bereiche zu verwenden. Diese HDR/DRI-Technik kann man lernen, aber für den Anfang halte ich sie nicht für notwendig.
Um das Optimum aus einer Einzelaufnahme herauszuholen, empfiehlt es sich, nicht mit jpg, sondern mit RAW zu fotografieren. Das erfordert auch einiges an Nacharbeit und Knowhow, denn im RAW-Konverter gibt es eine Menge Regler, die helfen können, aber ein Bild auch kaputtrechnen können. Wenn man es beherrscht, kann man sichtbar mehr damit machen als mit jpg. Lernen ist angesagt.