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Alt 27.07.2010, 15:36   #3
Jens N.
 
 
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Zitat von RainerV Beitrag anzeigen
Ob im längerbrennweitigen Bereich speziell auf das kurze Auflagenmaß abgestimmte E-Bajonett-Objektive noch so viel brächten, weiß ich nicht, da bin ich nicht so drin, aber eigentlich sollte da auch das Auflagenmaß der DSLR nicht mehr allzu problematisch sein. Der Knackpunkt ist da halt Weitwinkel und da hat Sony ja schon das 16er für die Nex gebracht. Wer weiß, inwiefern Sony bei der Konstruktion des 35ers und 50ers schon an die Verwendung an der Nex gedacht hat. Aber da kenne ich mich nicht sonderlich gut aus.
Ich bezog mich da nicht so sehr auf die Optik, mehr auf die Mechanik: erstens kostet dieser Adapter 200 Euro, zweitens trägt er wieder 1-2 (?) cm mehr auf (und ein wichtiges Merkmal dieses Systems soll ja die Kompaktheit sein), drittens sind die E-mount Objektive lautlos, was SAM-Objektive aber ganz und gar nicht sind (schonmal eins gehört?) - das kann evtl. (!) problematisch bei Videoaufnahmen (ein anderes wichtiges Merkmal dieses Systems) werden. D.h. wenn diese Objektive überhaupt AF ermöglichen, bisher ist das ja nur durch ein Softwareupdate in Aussicht gestellt.

Also alles in allem IMO nicht optimal, die neuen, bzw. überhaupt SAM Objektive als Option für's NEX-System anzusehen (und die SSMs sind zwar leise, aber riesig und teuer - letztendlich an einer NEX einfach deplaziert). Damit will ich nicht sagen, daß die Verwendung dieser Objektive eine total schlechte Idee sei, aber sie ist eben nicht optimal, wie es ein natives E Objektiv wäre.

Und davon gibt es ein Superzoom (rel. groß, schwer und teuer), ein 18-55 und eine Festbrennweite, die mich auf Beispielbildern bisher nicht umgehauen hat. Zwei der Objektive erlauben aufgrund der Lichtstärke kein besonders gutes Spiel mit der Schärfentiefe (was prinzipiell aber wieder ein Merkmal sein soll, in dem sich die NEX von Kompaktkameras, bzw. Camcordern unterscheidet) und das dritte gibt das von der Brennweite nicht so her. Bleiben also adaptierte Lösungen ... mh. Bevor man sich ein bei Videoaufnahmen vielleicht störend hörbares SAM Objektiv mit 200 Euro Zusatzkosten an die Kamera flanscht, werden sicherlich auch viele gleich auf den AF verzichten und mit einer anderen Adapterlösung experimentieren - diese Systeme sind dafür prädestiniert und werden dadurch IMO gerade interessant. Problem dann für Sony: wieder kein Objektiv verkauft. OK, das ist aber auch nicht der Massenmarkt - der Massenmarkt ist wohl die Kamera samt Kitobjektiv, passt schon.

Zitat:
Ein nur annähernd so attraktives Festbrennweitenangebot wie das, das es für die Nex unter Einbeziehung der von mir aufgeführten adaptierten Festbrennweiten schon jetzt gibt, gibt es bis heute z.B. für das schon einige Zeit am Markt befindliche MicroFourThirds-System nicht mal in Ansätzen. Da gibt es jeweils eine Festbrennweite und ein sündhaft teures Makro, sehr wenige teure FT-Festbrennweiten und einige Zooms alle Lichtstärke 3,5 oder lichtschwächer. Ein paar sollen noch folgen, aber das ganze scheint bei Sony erheblich flotter zu gehen.
OK, das mag sein. Bei den anderen Systemen dieser Art kenne ich mich nicht so aus (mangels Interesse). Ich bekomme nur mit, daß die sich alle verkaufen sollen wie geschnitten Brot, alle sind begeistert vom Systemgedanken usw. - mir erscheint das dann angesichts des Angebots (das bei Sony dann ja offenbar wirklich schon als gut zu bezeichnen ist, trotz meiner Unkerei oben) etwas befremdlich. Also doch keine Gefahr für die DSLRs, oder sind die Hersteller einfach nur noch etwas zögerlich, vielleicht gar vom Erfolg dieser Kameras überrascht?

Zitat:
Daß im Mittelklassebereich bei Sony was fehlt, gerade auch was Festbrennweiten angeht, da sind wir uns einig. Aber um ehrlich zu sein. Ich würde vermutlich aber auch da nicht zuschlagen, denn genau die Objektive dieser Klasse gab es zuhauf bei Minolta, und die habe ich mir im Laufe der Zeit besorgt. Mit etwas Geduld kann man die nämlich durchaus bekommen. Und ich bin damit zufrieden.
Ja, wie bei mir. Das ist für Sony sicher eine Crux, die auch rel. einzigartig ist. Aber grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, das ein oder andere Objektiv zu ersetzen, d.h. Geld bei Sony auszugeben. Es müsste halt ein entsprechendes Angebot geben und das gibt es kaum. Davon abgesehen sind wir wohl auch die Ausnahme - nicht unbedingt in diesem Forum, aber auf den ganzen Markt gesehen.

Trotzdem bleibt ein Problem, denn ich frage mich: was will Sony den vielen Leuten bieten, die als Einsteiger in ihr System gekommen sind? Denn für Einsteiger wird ja viel geboten, aber aus Einsteigern werden doch im Idealfall auch mal Aufsteiger. IdR., also bei Canon und Nikon, kann man sowas rel. sanft gestalten, über mindestens drei, eher mehr Klassen an Kameras und Zubehör. In unserem System (also Alpha, NEX jetzt mal aussen vor) sehe ich momentan die Einsteigerklasse, die Edelklasse und halt gebraucht (mit ein paar Ausnahmen vielleicht), aber das kann's ja auch nicht sein - nicht auf Dauer. Zumal gerade in der Mittelklasse in meiner Vorstellung das Geld verdient wird: das Einsteigerzeug ist zu billig, keine ordentlichen Margen, Preiskampf ohne Ende und das Edelzeug hat zwar vielleicht die Margen, verkauft sich aber nicht in großen Stückzahlen. Eine Mittelklasse erscheint mir deshalb am lukrativsten, aber vielleicht unterliege ich da auch einem Irrtum.
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Gruß Jens

Geändert von Jens N. (27.07.2010 um 16:18 Uhr)
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