Thema: Synchronzeit
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Alt 19.05.2010, 12:08   #1
Jens N.
 
 
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Zitat:
Zitat von twolf Beitrag anzeigen
verstehe nicht ganz was die Synchronzeit mit Aufhellen zu tun hat ?
Eigentlich alles Folgende Situation (die ja schon geschildert wurde): man möchte bei hellem Licht (draußen, Sonnenschein, vielleicht noch Gegenlicht) mit rel. offener Blende aufhellblitzen. Ohne Blitz hat man z.B. eine Belichtungszeit von 1/1000 bei f2,8 und ISO 100. Nun will man blitzen, das geht aber nicht, weil ein nicht HSS kompatibler Blitz mit so kurzen Zeiten nicht synchronisieren kann - in der Automatik lässt sich so gar nicht erst auslösen und umgeht man das Problem (M Modus), sieht man Schatten vom Verschluss auf dem Bild, weil dieser zu langsam ist, um in so kurzer Zeit den Weg über die gesamte Bildfläche zurückzulegen. "Bessere" Kameramodelle erlauben oft kürzere Synchronzeiten (wie die D300 des TO), weil deren Verschluss schneller ist, aber das hilft halt auch nur bedingt. Bei Kameras ohne mechanischen Verschluss (digitale Kompaktkameras) oder mit Zentralverschluss (idR. bei Großformat- und Sucherkameras zu finden) ist die Belichtungszeit beim Blitzen hingegen (fast) egal.

Man kann die Parameter natürlich auch so ändern, daß man innerhalb der Synchronzeit bleibt (stark abblenden oder auf die Dunkelheit warten), nur das möchte man ja nicht. Oder man zwingt die Kamera zur längeren Belichtungszeit, nur dann wird das Bild (je nachdem der Hintergrund, oder aber Hintergrund und Hauptmotiv) gnadenlos überbelichtet. Darum die HSS Funktion, die ist genau für sowas gedacht - das Bild so belichten wie nötig/gewünscht und das Hauptmotiv sanft aufhellen. Übrigens brennt der Blitz dabei nicht -wie man meinen könnte- schneller ab, sondern länger (damit der Verschluss nachkommt), bzw. es werden mehrere Blitze nacheinander abgegeben, weshalb die Blitzleistung bei dieser Betriebsart dramatisch in den Keller geht - viel mehr als etwas aufhellen ist da also leistungsbedingt meist eh nicht mehr drin.

Zitat:
Habe eigentlich immer gedacht, das das nur eine Rolle spielt bei Bewegten objekten.
Nein, eigentlich gar nicht oder sagen wir kaum. Beim Blitzen spielt die Belichtungszeit für Verwacklungen oder Bewegungsunschärfen quasi keine Rolle - wenn der Blitz den Hauptanteil an der Belichtung hat, kann man auch mit einer Belichtungszeit von mehreren Sekunden sehr schnelle Bewegungsabläufe einfrieren, einfach weil die Abbrenndauer des Blitzes hier entscheidend ist. Je mehr Umgebungslicht dazu kommt, desto eher wird man zwar Verwischungen sehen, aber grundsätzlich spielen die Belichtungszeiten beim Blitzen nur eine untergeordnete Rolle (abgesehen von der Sache mit der Synchronzeit).
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Gruß Jens

Geändert von Jens N. (19.05.2010 um 12:37 Uhr)
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