Zitat:
Zitat von Jens N.
Teilweise werden diese Wortneuschöpfungen in gewisser Weise nötig, aufgrund technischen Fortschritts ...
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Du meinst Worte wie z.B.
unkaputtbar
Scherz beiseite. Natürlich muss die Sprache im Laufe ihrer Geschichte Veränderungen durchmachen. Schließlich ist Sprache im Grunde genommen nichts anderes als ein Protokoll, also ein gemeinsamer Nenner, auf den sich die Parteien festgelegt haben.
Da es aber heute Bügelfaltenhosen gibt, wird Häuptling Macabuto, trotz der laut Protokoll geforderten Kleidung, nicht im Baströckchen erscheinen - die ursprüngliche Vereinbarung wurde stillschweigend angepasst.
Und so ist es auch mit den Sprachen, insbesondere mit der Deutschen Sprache. Wir haben im Laufe der letzten Jahrzehnte dermaßen viele "Fremdwörter" in unseren Sprach"schatz" aufgenommen, dass es - zumindest in der Umgangssprache - ein reines Deutsch schon lange nicht mehr gibt.
Nimmt man dann noch die Kunstworte von den ach so klugen Fachleuten dazu, ist das babylonische Sprachgewirr komplett.
Ich meine: "Super-Gau". Hallo? Tot, toter, am totesten? Super-grösster anzunehmnder Unfall? Oder: vorläufiges amtliches Endergebnis. Was denn jetzt, ist das Ergebnis vorläufig oder ist es ein Endergebnis?
Soll heissen: auf der einen Seite sind Neologismen eine natürliche Folge des Zusammenwachsens der Nationen, oder, wenn man will, der Globalisierung. Auf der anderen Seite werden aber viele unsinnige Begriffe geprägt, die ebenfalls Einzug in die Sprache finden. Und zum dritten werden Begriffe als gültig anerkannt, obwohl sie früher falsch waren, einfach nur deshalb, weil der Großteil der Bevölkerung sie so benutzt (siehe "Monitore". Korrekt wäre (sorry, WAR) Monitorn).
Wie auch immer, eines scheint klar zu sein: Die Gesellschaft zur Reinerhaltung der Deutschen Sprache hat ausgedient, wird nicht mehr gebraucht. Wir machen uns unsere Sprache selbst.
Bleibt die Frage, wozu es heute noch Deutschunterricht in der Schule gibt ...
Greets, speedy