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tomdus 23.12.2009 13:03

S/W-Labor; selbst entwickeln
 
Hallo liebe Freunde des Bildes.

Drch die Unterhaltung mit einem Kollegen bin ich an die geerbte Minolta XG-M meines Vaters erinnert worden.

Nun ist meine Überlegung mir ein kleines SW-Labor aufzubauen. Und diese Kamera ausschließlich für SW-Aufnahmen zu verwenden.

Meine Frage(n) jetzt an Euch,

1. Was benötige ich?
- SW-Filme
- Entwicklerdose
- Entwickler, Stopp-Bad und Fixierer, hier würde ich Informationen über Bezugsquellen und Hersteller benötigen
- Vergrößerungsgerät (tipps, welche Geräte besonders Einsteigerfreundlich sind? Günstige Bezugsquelle Ebay??)
- Fotopapier und Entwicklungschemie
- Dunklen Raum mit Wasseranschluss.

2. Wie geht das? :-)
Also gibt es vielleicht ein gutes Buch oder eine Website, oder einen Workshop oder ähnliches, wo man die Entwicklung eines Schwarzweisfilmes erlernen kann?

Oder wäre es für den Anfang besser Filme im Drogeriemarkt entwickeln zu lassen? Auf was muss ich dann achten? Gibt es da unterschiedliche Filme oder ist es Egal welchen SW-Film ich für welches Vorhaben kaufe?

Würde mich über Tipps von Erfahrenen Leuten sehr freuen.

der_knipser 23.12.2009 13:24

Hallo tomdus,

was Du aufgezählt hast, das reicht schon aus. Der Raum muss noch nicht einmal Wasseranschluss haben. Ich hatte mal eine Dunkelkammer ohne Wasser. Ein breiter Eimer diente als Vorwässerung, und die Schlusswässerung habe ich anschließend im Bad gemacht.
Ein Farb-Vergrößerungsgerät, eine Entwicklungsdose und einen Satz Schalen habe ich noch im Keller. Die Chemie wird vermutlich überaltert sein. Eine gelbgrüne Dunkelkammerleuchte müsste auch noch da sein. Die Sachen müsste ich mal auf Funktion prüfen, dann kannst Du sie gerne bei mir in Köln-Porz abholen. Es kostet nur Dein Kilometergeld.

Die Filmentwicklung ist recht einfach, man muss nur das Einfädeln in die Trommel einmal mit verbundenen Augen üben, denn das geht nur im Dunklen!
Tipps zu Filmen und Chemie kann ich nicht geben, weil meine s/w-Zeit schon mehr als 20 Jahre zurückliegt. Aber für Einsteigertipps wird mein Wissen noch ausreichen...

Stempelfix 23.12.2009 13:25

Ich klink mich einfach mal hier dran...

Also echte s/w-Filme zuhause selbst entwickeln würde ich auch gerne... wäre aber komplettes Neuland für mich... ich lese mal gespannt mit! :cool:

Gruß, Uwe

tomdus 23.12.2009 13:50

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 939514)
Hallo tomdus,

was Du aufgezählt hast, das reicht schon aus. Der Raum muss noch nicht einmal Wasseranschluss haben. Ich hatte mal eine Dunkelkammer ohne Wasser. Ein breiter Eimer diente als Vorwässerung, und die Schlusswässerung habe ich anschließend im Bad gemacht.
Ein Farb-Vergrößerungsgerät, eine Entwicklungsdose und einen Satz Schalen habe ich noch im Keller. Die Chemie wird vermutlich überaltert sein. Eine gelbgrüne Dunkelkammerleuchte müsste auch noch da sein. Die Sachen müsste ich mal auf Funktion prüfen, dann kannst Du sie gerne bei mir in Köln-Porz abholen. Es kostet nur Dein Kilometergeld.

Die Filmentwicklung ist recht einfach, man muss nur das Einfädeln in die Trommel einmal mit verbundenen Augen üben, denn das geht nur im Dunklen!
Tipps zu Filmen und Chemie kann ich nicht geben, weil meine s/w-Zeit schon mehr als 20 Jahre zurückliegt. Aber für Einsteigertipps wird mein Wissen noch ausreichen...

Wow, ist denn scho Weihnachten :-) Vielen Dank erstmal für dieses super Angebot!! Ich hoffe mein Auto wird dieses Jahr noch fertig (Zündspuhle) dann würde ich Dich im Januar besuchen :-)

Im Keller habe ich ein großes Badezimmer ohne Fenster, da bräuchte ich nur die Türe verdunkeln.
eine Steckdose für den Anschluss einer Leuchte wäre auch vorhanden. (fassungen habe ich auch noch einige, und Kabel um das ggf. zusammenzubauen.)
Aber du schreibst eine Gelb-Grüne Leuchte? sind die nicht normalerweise Rot? Ich kenne es nur aus Filemen :-)

PS: Was sind Kontaktabzüge/-Bögen?

@ Uwe AKA Stempelfix schau mal hier, den Link habe ich eben gefunden, ist sehr informativ http://www.fotolaborinfo.de/fotolabor/fbwneg.htm

RainerV 23.12.2009 13:55

Zitat:

Zitat von tomdus (Beitrag 939497)
Oder wäre es für den Anfang besser Filme im Drogeriemarkt entwickeln zu lassen? Auf was muss ich dann achten? Gibt es da unterschiedliche Filme oder ist es Egal welchen SW-Film ich für welches Vorhaben kaufe?

Würde mich über Tipps von Erfahrenen Leuten sehr freuen.

Nur ganz wenige Filme kann man im Drogeriemarkt entwickeln lassen, nämlich solche die den Farbnegativprozeß C41 verlangen, zB Ilford XP2, Kodak BW400CN. Ansonsten gibts riesen Unterschiede bei den Filmen! Ausprobieren, was Dir am besten gefällt.

Ansonsten ist eine individuelle Entwicklung je Film angesagt. Das ist aber nicht schwer und auch nicht teuer. Und gerade bei SW sollte man das auch machen. Bei Farbe gibts nur die individuelle Filmauswahl und die Entwicklung ist einfach nur "richtig oder falsch", bei SW gibts Möglichkeiten ohne Ende und "Kreativität" pur auch bei der Entwicklung.

Ein Anbieter, der einiges in dem Bereich bietet, durchaus mit vielen Tips und Beschreibungen, ist http://www.fotoimpex.de/. Selbst ein Forum zum Stöbern gibts da.

Rainer

der_knipser 23.12.2009 14:28

Zitat:

Zitat von tomdus (Beitrag 939528)
Wow, ist denn scho Weihnachten :-) Vielen Dank erstmal für dieses super Angebot!! Ich hoffe mein Auto wird dieses Jahr noch fertig (Zündspuhle) dann würde ich Dich im Januar besuchen :-)

Im Keller habe ich ein großes Badezimmer ohne Fenster, da bräuchte ich nur die Türe verdunkeln.
eine Steckdose für den Anschluss einer Leuchte wäre auch vorhanden. (fassungen habe ich auch noch einige, und Kabel um das ggf. zusammenzubauen.)
Aber du schreibst eine Gelb-Grüne Leuchte? sind die nicht normalerweise Rot? Ich kenne es nur aus Filemen :-)

PS: Was sind Kontaktabzüge/-Bögen?

@ Uwe AKA Stempelfix schau mal hier, den Link habe ich eben gefunden, ist sehr informativ http://www.fotolaborinfo.de/fotolabor/fbwneg.htm

Ja, Weihnachten steht vor der Tür. Einfach nur aufmachen und reinlassen! :D

Bevor Du kommst, muss ich die Geräte wirklich erst prüfen, denn sie liegen schon sehr lange.
Gelbgrün war für meine Augen angenehmer als Rotlicht. Das s/w-Papier ist soviel ich mich erinnere nur blau-empfindlich.

Was Du nicht vergessen solltest: Die entwickelten Bilder brauchen Platz zum Trocknen. Ich hatte sie immer irgendwo hochkant hingestellt und abtropfen lassen, und der Platz war immer zu knapp. Besonders, wenn größere Formate dabei waren. Vielleicht gibt es ein Drahtgestell oder etwas ähnliches, in dem man Bilder hintereinander stapeln kann (ähnlich wie die Teller in einer Spülmaschine).

Kontaktabzüge: dazu legt man die Negative direkt auf das Fotopapier und belichtet, ohne zu vergrößern.
Ich habe dafür keine speziellen Bögen verwendet, sondern das ganz normale Fotopapier. So ein Kontaktabzug erleichtert das Wiederfinden archivierter Negative. Früher hat man auch normale Fotos so belichtet, denn auf 6x6 oder 6x9-Format kann man schon sehr viel erkennen. Die alten Kontaktabzüge sind es oft wert, unter die Lupe genommen zu werden.
Mein Vergrößerer kann Negative bis 6x6 aufnehmen.

tomdus 23.12.2009 14:38

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 939543)
Ja, Weihnachten steht vor der Tür. Einfach nur aufmachen und reinlassen! :D

Bevor Du kommst, muss ich die Geräte wirklich erst prüfen, denn sie liegen schon sehr lange.
Gelbgrün war für meine Augen angenehmer als Rotlicht. Das s/w-Papier ist soviel ich mich erinnere nur blau-empfindlich.

Was Du nicht vergessen solltest: Die entwickelten Bilder brauchen Platz zum Trocknen. Ich hatte sie immer irgendwo hochkant hingestellt und abtropfen lassen, und der Platz war immer zu knapp. Besonders, wenn größere Formate dabei waren. Vielleicht gibt es ein Drahtgestell oder etwas ähnliches, in dem man Bilder hintereinander stapeln kann (ähnlich wie die Teller in einer Spülmaschine).

Kontaktabzüge: dazu legt man die Negative direkt auf das Fotopapier und belichtet, ohne zu vergrößern.
Ich habe dafür keine speziellen Bögen verwendet, sondern das ganz normale Fotopapier. So ein Kontaktabzug erleichtert das Wiederfinden archivierter Negative. Früher hat man auch normale Fotos so belichtet, denn auf 6x6 oder 6x9-Format kann man schon sehr viel erkennen. Die alten Kontaktabzüge sind es oft wert, unter die Lupe genommen zu werden.
Mein Vergrößerer kann Negative bis 6x6 aufnehmen.

Ja jetzt kommen eh erstmal die Feiertage und im Jan. fange ich mit der Diplomarbeit an, daher werde ich am anfang auch erstmal schwer zu tun haben. keine Sorge, werde dich nicht gleich morgen überfallen, war nur die euphorische, freudige Überraschung über ein solches Angebot.

Nun gleich neben dem Bad ist der Heizungskeller, wo ich Wäscheleinen spannen könnte um die Fotos aufzuhängen oder ich lasse mir eine ähnliche Konstuktion einfallen.


6x6 wäre dann zb. die Größe der Holga also so ein Rollfilm?

christoph.ruest 23.12.2009 14:40

Hi tomdus(??)

Schau doch mal ins Minolta-Forum rein (Forum) resp. dort in die Abteilung Schwarzweiss-Negativfilme. Dort wird das Thema Analogfotografie bzw. "selber entwickeln" noch sehr hoch gehalten und es hat sehr, sehr viele Anleitungen (auch Tutorials), Tips, Tricks, Empfehlungen für Filme, Chemie, etc. und auch sonst alles, was du zu dem Thema wissen musst.

Ich denke, dort bist du mit deiner Frage vielleicht ein wenig besser aufgehoben, gerade weil dort eben eigentlich schon all deine Fragen beantwortet sind und man nicht hier das Rad nochmals neu erfinden muss. Ausserdem wimmelt es dort von Leuten, die noch täglich mehrere Filme selbst entwickeln, du wirst also sehr viel Unterstützung finden.

Gruss

Christoph

der_knipser 23.12.2009 14:47

Zitat:

Zitat von tomdus (Beitrag 939546)
... 6x6 wäre dann zb. die Größe der Holga also so ein Rollfilm?

Ja, das ist für Rollfilm. Ich kenne die Holga nicht. Für Rollfilm gibt es veerschiedene Kameras von 6x4,5 über 6x6 bis 6x9. Alles der selbe Film, er wird nur unterschiedlich groß belichtet und transportiert.
Die Filmschublade für 6x6 ist dabei. Ich weiß allerdings nicht, ob das 50er Objektiv den kompletten Bildkreis ausleuchtet. Du müsstest eventuell ein 75er dafür besorgen.

klaeuser 23.12.2009 14:52

Eigentlich ist ja schon alles gesagt.

man kann "richtige" AnalogeSW-Fotografie nur machen wenn man selbst entwickwelt und vergrößert. So sehe ich das zumindest. Man hat da einfach so viele Möglichkeiten die man nicht in einem Labor machen lassen kann. Und Filme die nicht nach C41 entwickelt werden kannst Du nur noch an ganz wenigen Stellen entwickeln lassen und das ist auch sehr teuer geworden so weit ich noch informiert bin.

Also wenn Du die Möglichkeiten und Spass dran hast - immer ran :top:


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