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Bastilo 22.10.2006 18:52

Objektiv durch Polfilter "Kurzsichtig"?
 
Hallo zusammen,
ich kämpfe gerade mit einem Phänomen, das ja zurzeit so schönstes Herbstwetter ist bin ich eigentlich nur mit Polfilter (B+W) an meinem Sigma 17-70 unterwegs. Mit diesem Objektiv bin ich eigentlich sehr zufrieden, vorallem was die Schärfe anbelangt. Aber bei den letzten Touren mit Polfilter habe ich das gefühl das es einfach nicht bis unendlich Scharfstellt, hier mal 2 Beispiele: (achtung unbearbeitete orginal jpg´s)
klick
klick
ich habe das gefühl im Vordergrund ist jeder Grashalm scharf und weiter weg ist alles Unscharf und das bei Blende 8.
Habt ihr ähnliche erfahrungen mit Polfiltern oder liegt es daran das der Sensor der D5d das nich feiner Aufgelöst bekommt? Bin irgendwie frustiert in natura sieht das im Moment so toll aus umd auf den Fotos ist es nur Matsch :cry:

Danke für eine Antwort.

Grüße Bastilo

Jens N. 22.10.2006 19:12

Re: Objektiv durch Polfilter "Kurzsichtig"?
 
Zitat:

Zitat von Bastilo
ich habe das gefühl im Vordergrund ist jeder Grashalm scharf und weiter weg ist alles Unscharf und das bei Blende 8.

Ganz normal, weil:

Zitat:

liegt es daran das der Sensor der D5d das nich feiner Aufgelöst bekommt?
Genau so ist es. Der Sensor oder auch das Objektiv ist da wohl leicht überfordert (obwohl die Bilder IMO ganz OK sind).

Möglicherweise beeinflusst tatsächlich auch das Polfilter die Schärfe, z.B. weil die Belichtungszeiten durch ein Polfilter deutlich länger werden (evtl. sind die Bilder auch nur leicht verwackelt, ich habe mir die EXIFs nicht angeschaut), oder weil die Gläser nicht perfekt geschliffen sind, sowas kann auch bei B + W vorkommen. Prinzipiell verschlechtert jedes zusätzliche Element vor der Linse die Abbildungsleistung, egal wie gut es ist.

Möglich wäre auch ein Fokusproblem, weil das Filter so dunkel ist ( -> die Fokussensoren bekommen weniger Kontrast) oder weil es die lineare Ausführung ist (?).

Ob das Filter eine Rolle spielt, lässt sich ja durch einen Direktvergleich mit/ohne Filter (vom Stativ!) leicht herausfinden.

Zitat:

Bin irgendwie frustiert in natura sieht das im Moment so toll aus umd auf den Fotos ist es nur Matsch :cry:
Tja, das sind einfach die Grenzen der Technik, was erwartest du von einem <300 € WW-Zoomobjektiv?

AndreasTV 22.10.2006 19:51

`n Abend Bastilo,
es wird wohl so sein wie Jens es schon ausgeführt hat. Anfang des Sommers hatte ich auch dieses angebliche "Phänomän" bei Verwendung eines Polfilters ( zwar kein B + W, aber mit KoMi 28 - 75 / f2.8 ). Zuerst hatte ich mich auch etwas gewundert über die etwas schlechtere Bildquali, doch es war zu verschmerzen.
Habe mir grade mal deine beiden verlinkten Pics in Ruhe angeschaut - so schlimm wie ich zuerst nach der Schilderung annahm, sind Die nun aus meiner Sicht nicht wirklich :cool: . Klar, der "Schärfeverlust" mag in direktem Vergleich mit / ohne Polfilter entsprechend höher ausfallen, doch Alles in Allem durchaus akzeptabel. Auch ist wohl zu beachten - Jens erwähnte es ja schon - das der AF eine "Mindestlichtstärke braucht. Beim Objektiv kann es schonmal "grenzwertig" werden: blende ich z. B. mein KoMi 18 - 70 / f3.5 - 5.6 bei 70 mm auf etwa f8 ab, hat es bei der Fokussierung ( welche ja bei Offenblende erfolgt ) f5.6 und dann kommt noch der "lichtfressende" Polfilter mit ca. 2 Blendenstufen dazu, ergibt sich eine resultierende LS von ca. 7.6 :roll: .... Da nach Aussagen in anderen Threads dieses Forums der AF der digitalen Dynaxen bis ca. f5.6 zuverlässig arbeitet, wird es hier zum Teil auch schon bei "Offenblende" problematisch. Allzuviele Gedanken würde ich mir darüber jedoch nicht machen, da - wie schon erwähnt - deine Bilder durchaus gut sind.

Grüße

Andreas

Micha1972 22.10.2006 20:24

Hallo,

ich würde mal ziemlich sicher behaupten wollen, dass die Kamera falsch fokussiert hat.
Das 17-70 kann hinsichtlich der Bildqualität wesentlich mehr leisten, auch mit Polfilter.
Versuchs mal mit manueller Fokussierung und schau ob die Resultate besser werden. Falls das nicht der Fall sein sollte hast Du wohl ne Gurke erwischt.

Bastilo 22.10.2006 21:22

Zitat:

Falls das nicht der Fall sein sollte hast Du wohl ne Gurke erwischt
...ne eben nicht bis jetzt war ich sehr zufrieden auch gerade mit der Schärfeleistung, deswegen bin ich ja auch so verwundert über die miese Bildqualität. Ich schiebe es wirklich auf den Polfilter.

Zitat:

das der AF eine "Mindestlichtstärke braucht. Beim Objektiv kann es schonmal "grenzwertig" werden
..das leuchtet mir ein ich werd auf alle Fälle mal manuell fokusieren Testen, wobei ich ja bei 17mm 2.8 Offenblende habe sprich ich müsste mit Polfilter eigentlich auch noch maximal 5,6 haben

Zitat:

Tja, das sind einfach die Grenzen der Technik, was erwartest du von einem <300 € WW-Zoomobjektiv?
...das es bis unedlich scharfstellt ;) . Nein spass bei Seite, mich hat nur der unterschied so gewundert, da das Objektiv normalmalerweise schärfer Abbildet. Bei meinem 17-35 2,8-4 Minolta war bei den Bildern mit und ohne Polfilter kein Schärfenunterschied zu erkennen.

Jens N. 22.10.2006 21:29

Zitat:

Zitat von Bastilo
Zitat:

Tja, das sind einfach die Grenzen der Technik, was erwartest du von einem <300 € WW-Zoomobjektiv?
...das es bis unedlich scharfstellt ;)

Ich denke das hat es hier auch getan. Das mit dem Fehlfokus war meinerseits nur eine Vermutung, an die ich selbst nicht so recht glaube. Gerade im WW (und erst recht bei f8) kommt es bei solchen Entfernungen auf die Fokussierung nicht wirklich an.

Zitat:

Nein spass bei Seite, mich hat nur der unterschied so gewundert, da das Objektiv normalmalerweise schärfer Abbildet.
Die Frage ist doch: bei den gleichen Bedingungen? Bei weit entfernten, feinen Strukturen wie z.B. Bäumen ist man oft enttäuscht, daß das plötzlich alles so matschig aussieht, speziell bei WWs. Das ist aber normal, da ist das Auflösungsvermögen des Objektivs, bzw. des Sensors einfach am Ende. Die Aufbereitung (Schärfung, Kontrast, RAW oder JPEG) der Bilder spielt natürlich auch noch eine Rolle.

Deshalb würde ich empfehlen, mal einen Direktvergleich mit/ohne Polfilter zu machen (vom Stativ und von einem ähnlichen Motiv) - da wird sich sehr wahrscheinlich zeigen, daß ausser deinen Erwartungen an die Technik alles passt.

Bastilo 22.10.2006 21:42

Zitat:

Deshalb würde ich empfehlen, mal einen Direktvergleich mit/ohne Polfilter zu machen (vom Stativ und von einem ähnlichen Motiv) - da wird sich sehr wahrscheinlich zeigen, daß ausser deinen Erwartungen an die Technik alles passt.
...genau so werd ichs machen zumal ich an dem Baum vom zweiten Bild eh fast jden Tag vorbeikomm.

Grüße und danke nochmal für eure Tipps

japro 23.10.2006 14:42

Zitat:

Zitat von AndreasTV
Auch ist wohl zu beachten - Jens erwähnte es ja schon - das der AF eine "Mindestlichtstärke braucht. Beim Objektiv kann es schonmal "grenzwertig" werden: blende ich z. B. mein KoMi 18 - 70 / f3.5 - 5.6 bei 70 mm auf etwa f8 ab, hat es bei der Fokussierung ( welche ja bei Offenblende erfolgt ) f5.6 und dann kommt noch der "lichtfressende" Polfilter mit ca. 2 Blendenstufen dazu, ergibt sich eine resultierende LS von ca. 7.6 :roll:

Achtung! der AF braucht nicht eine bestimmte Lichtstärke, sondern geometrische Öffnung! Wenn es wirklich um das Licht gienge, dann könnte man mit einem AF, der bei 8.0 und Tageslicht nicht funktioniert, das Arbeiten bei Kunstlicht gleich vergessen. Daran dürfte es also nicht liegen.
Das Problem ist sicher, dass die Stukturen der Bäume halt extrem fein sind auf die Distanz. Feiner als das Pixelraster und deshalb sehen die einfach nicht so detailliert aus. Die Kantenschärfe ist im Vordergrund nämlich imho gerade so gut wie an den Gebäuden hinten.

harry_m 27.10.2006 05:14

Re: Objektiv durch Polfilter "Kurzsichtig"?
 
Zitat:

Zitat von Bastilo
...ich habe das gefühl im Vordergrund ist jeder Grashalm scharf und weiter weg ist alles Unscharf und das bei Blende 8...

Das täuscht.

Dass die Bilder gar nicht so unscharf sind, wie Du es bemängelst, ist bereits geschrieben worden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der vermeintliche Verlust der Schärfe im Hintergrund auf die (logischerweise) fehlende Reflektionen zurückzuführen ist. Wären sie dabei, so hätte das Ganze eine deutlichere Struktur.

Einfach mal an die Bilder bei trübem Wetter denken. Oder daran, was eigentlich passiert, wenn in einer Bildbearbeitung nachgeschärft wird: hier passiert genau das Gegenteil.

Gruss
Harry

AndreasTV 27.10.2006 05:53

Zitat:

Zitat von japro
Zitat:

Zitat von AndreasTV
Auch ist wohl zu beachten - Jens erwähnte es ja schon - das der AF eine "Mindestlichtstärke braucht. Beim Objektiv kann es schonmal "grenzwertig" werden: blende ich z. B. mein KoMi 18 - 70 / f3.5 - 5.6 bei 70 mm auf etwa f8 ab, hat es bei der Fokussierung ( welche ja bei Offenblende erfolgt ) f5.6 und dann kommt noch der "lichtfressende" Polfilter mit ca. 2 Blendenstufen dazu, ergibt sich eine resultierende LS von ca. 7.6 :roll:

Achtung! der AF braucht nicht eine bestimmte Lichtstärke, sondern geometrische Öffnung! Wenn es wirklich um das Licht gienge, dann könnte man mit einem AF, der bei 8.0 und Tageslicht nicht funktioniert, das Arbeiten bei Kunstlicht gleich vergessen. Daran dürfte es also nicht liegen.
Das Problem ist sicher, dass die Stukturen der Bäume halt extrem fein sind auf die Distanz. Feiner als das Pixelraster und deshalb sehen die einfach nicht so detailliert aus. Die Kantenschärfe ist im Vordergrund nämlich imho gerade so gut wie an den Gebäuden hinten.

Guten Morgen Allesamt!

@ japro: Danke für die Aufklärung / Richtigstellung.

Grüße

Andreas


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