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Technischer Unterschied Makros vs Normal Tele?
Hi,
was ist technisch (!) eigentlich bei einem Makroobjektiv anders? Mal unabhängig vom "Getriebe" mit einer gfls. feineren Übersetzung. Was macht den ABM aus? Perfekt zur Erklärung wäre natürlich ein Schnitt durch zwei vergleichbare Objektive, - wie das Mio 200 2.8 vs. Sigma 180 2.8. Ist die Linsenkonstruktion vergleichbar? |
normales Tele, Abbildung 1:6
http://www.dyxum.com/lenses/Minolta-...PO_lens77.html minolta Makro 200/4 Abbildung 1:1 http://www.dyxum.com/lenses/Minolta-...G_lens100.html Warum ist der Aufbau für Dich interessant? Willst Du was nachbauen? :crazy: |
Hi,
danke. Dyxum hat auch Schnittbilder super. Sieht doch sehr ähnlich aus. Jetzt muss mir bitte Jemand erklären wie der unterschiedliche mögliche ABM zustande kommt. |
Es gibt zwei wesentliche Unterschiede:
1. Die Mechanik ist so gestaltet, dass der Auszug so lange werden kann, damit der maximale Abbildungsmaßstab erreicht wird. 2. Die Linsen werden so gerechnet, dass die optimalen Abbildungseigenschaften im Nahbereich erzielt werden. Auch wenn die Linsenschnitte ähnlich aussehen, gibt es doch erhebliche Unterschiede bei der Berechnung: viele Abbildungsfehler werden im Nahbereich stärker. D.h. man muss "härter" korrigieren. |
Zitat:
das möchte ich ja genauer wissen. U.a. was ist bei dem Makro anders, das man trotz längerem Auszug doch "so" eine große Blende (z.B. 3.5 oder sogar 2.8) bei 1:1 erreicht? Wenn man z.B. an das Mio 200. 2.8 soviele Zwischenringe schraubt, das man auf 1:1 kommen könnte, -falls der "Auszug" (Scharfstellung) reicht, - hat man doch sicher eine deutlich kleinere "Blende". Das Sigma 180 2.8 hat 86mm Filterdurchmesser, - das 200 2.8er Mio 72mm. |
Erstmal würde ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass die Blende beim Makro im Nahbereich wirklich noch den Wert hat, der in den Exifdaten steht. Das müsste man mal unter konstanten Lichtbedingungen ausmessen.
Die Makroobjektive, die ich kenne (Minolta 50/2,8 und Tamron 90/2,8) sind keine reinen auszugfokussierenden Objektive. Beim Fokussieren bewegen sich auch Linsengruppen gegeneinander, so dass man im Nahbereich vermutlich mit einer anderen Brennweite arbeitet. Genau belegen kann ich das aber nicht. |
Abgesehen von der (möglichen) Änderung der Brennweite durch die Innenfokussierung gibt es auch eine Änderung der Blende. Wobei sich aber nicht die geometrische Blende ändert, sondern nur die effektive Blende. Dadurch kommt es zB. bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 zu einem Lichtverlust um den Faktor 4 d.h. zwei Blendenstufen!
http://www.andreashurni.ch/makro/effektiv.htm |
Zitat:
...effektive Blende 5 beim 105/2.8er Nikkor bei 1:1... ! |
Technisch ist es zwar interessant zu wissen, dass sich die effektive Lichtstärke im Makrobereich verringert, in der Praxis blendet man aber aufgrund der geringen Schärfentiefe sowieso sehr weit ab, sodass die max. Lichtstärke keine Rolle spielt.
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An meiner Nikon D800 zeigt die Kamera mit Sigma 180/2.8 Macro im Nahbereich eine höhere Blende als 2,8. Hab's gerade ausprobiert, Blende 4,2 an der Naheistellgrenze. Nehme an, das liegt an der Innenfokussierung des Objektivs. Das Objektiv behält also auch im Nahbereich seine Baulänge bei.
Nicht alle Macros liefern im unendlichen die gleiche hohe Bildqualität wie in der Nähe. Dem 150er Sigma z.B. werden da Problem nachgesagt. Mit meinem 180er dagegen habe ich knackscharfe Portrais geschossen von deren Detailauflösung die abgebildeten Personen nicht immer begeistert waren. Ich habe das 180er übrigens schon öfter mit Adapter (und gelegentlich mit zusätzlichem Telekonverter) an der A6000 eingesetzt. Tolle Bilder!:D Sieht aber von außen schon sehr eigenartig aus, wegen der Größenverhältnisse. Rainer |
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